Eine ungewöhnliche Art der Aktivierung demenziell erkrankter Menschen verspricht der Greifzopf: etwas zum Ertasten, Bewegen und Festhalten. Viele Ergotherapeuten, Pflege- und Betreuungskräfte kennen das Phänomen der geschlossenen Hände und des "Festhaltens". Hält der Klient einmal die Hand der Therapeutin, so lässt er sie so schnell nicht wieder los. Hier kommt der Greifzopf ins Spiel.
Mit dem kooperativen Spiel Vertellekes haben Demenzkranke und fitte Senioren gleichermaßen Spaß, verbringen gemeinsame Zeit, bewahren vorhandene Fertigkeiten und fördern verloren geglaubte. "Vertellekes" ist Plattdeutsch und heißt "Erzählen". Das stärkt in spielerischer Form den Austausch und das soziale Miteinander der Senioren.
Bei einer Demenz beeinträchtigen Sprach- und Wortfindungsstörungen die verbale Kommunikation massiv. Häufig scheinen die Patienten wie versunken in ihrer eigenen Welt. Für Ergotherapeuten ist es dann nicht einfach, einen Zugang zu ihrem Bewusstsein zu finden. Speziell für Demenzkranke entwickelte Babypuppen und Handpuppen aber erreichen die Patienten direkt auf der Gefühlsebene, entlocken ihnen starke Reaktionen und schaffen so eine Kommunikationsbasis.
Therapeuten und Pflegekräfte kennen die Situation: Alle Varianten der Kurzaktivierung haben sie schon so oft durchgeführt, dass eine Abwechselung her muss. Ansonsten erahnen manche Teilnehmer schon, welche Übungen auf sie zukommen. Der zweite Teil der Aktivierungskarten von Andrea Friese und Ellen Prang soll das Repertoire erweitern.
Wärmflaschen, Heizkissen, Handbäder, Bäder aus Naturmaterialien oder Gelkompressen - es gibt unterschiedlichste Möglichkeiten für Anwendungen mit Wärme und Kälte. Humanismen präsentiert etwas Neues: ein ergonomisch geformtes Wärme-Taschenkissen aus kuscheligem Nikkistoff, das mit Rapssamen gefüllt ist und dadurch nach dem Aufheizen Wärme spendet. Wir haben uns das HUMANIS-chen näher angeschaut.
Da die meisten Menschen im Mittelalter nicht lesen konnten, war es wichtig, an Werkstätten und Geschäften durch Symbole kenntlich zu machen, um welches Gewerbe es sich jeweils handelt. Helmut Schmidt hat in Zusammenarbeit mit der Parkinson Selbsthilfegruppe Bad Kreuznach und der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. ein Spiel entwickelt, das an diese alte Tradition anknüpft. Die Spieler müssen unterschiedliche Berufe durch historische oder moderne Zunftzeichen erraten. In unserem Praxistest erwies es sich als unterhaltsam und therapeutisch wertvoll für Jung und Alt.