Wut im Bauch

Ich muss mal ganz LLLLAAAAUUUUTTTT schreien weil ich mich gerade fuchtbar über die Willkür unserer Hausleitung und PDL aufrege.
Schicken die mich in die nächste Bäckerei um für denen ihre Sitzung was zu kaufen. Dafür ist eine BT gut genug, oder was? Dann rufen die mich kurz vor knapp an das ich noch nicht mal die Gelegenheit habe mir einen Bewohner zu schnappen um es als Spaziergang zu deklarieren.
Das ist eine absolute Schweinerei! Aber das ist nicht das erste Mal, da zweifelt man doch an seiner beruflichen Ehre, oder seht ihr das anders?

Hey Pyrus! Ich bin zwar Ergotherapeutin, aber ich weiß was du meinst! Mir geht es fast täglich so, dass ich mich über vieles ärgere! Da ich mich jeden Tag neu beweisen muss und zeigen muss, was ich kann! Ich arbeite jedoch schon seit über einem Jahr im Unternehmen und es gibt trotzdem immer wieder was... aber mich hat eine Kollegin (aus der Pflege sogar! obwohl da unsere Arbeit auch nicht oft anerkannt wird!!) sehr aufgebaut, mit nem guten Spruch:
Ärgere Dich nicht über alltäglichen Dreck,
sage Dir immer, es hat keinen Zweck.
Frohsinn bringt Fortschritt,
ärgern macht mies,
kurz ist das Leben,
lach´ und genieß´!

und sie hat wirklich recht! Mittlerweile geh ich jeden Tag auf Arbeit und versuche einfach, jeden Tag "neu" zu starten. Mit neuem Mut, neuer Freundlichkeit ... das sollten uns unsere Bewohner wert sein, wir wollen ja nicht das sich unsere "Laune" auf sie überträgt!!

hey @ all,

kann mich euch nur anschließen erleben es auch tagtäglich, selbst nach diskusionsgesprächen ändert sich nichts. Echt traurig dabei ist unser job im Pflegeheim so wichtig !!!

Hallöchen!
Tja, Ergotherapeutin bin ich auch, nur vom "therapeutischen"  bin ich im Moment ganz weit weg 
Seit über 3 Jahren arbeite ich nun in dem Unternehmen habe aber zunehmend mehr Schwierigkeiten mich als Therapeutin durchzusetzen.  Klar ist das zum Teil auch meine Schuld, ich sollte wahrscheinlich mehr NEIN sagen. Das mich unsere Chefetage zu privaten Einkäufen schickt find ich ärgerlich, aber wenn ich mir einige Einräge hier lese gehört das zum Alltag. Genau wie das dekorieren der Wohnbereiche, und Anreichen bei den Mahlzeiten weil aus Zeitgründen gar kein Esstraining mehr möglich ist.

Dei Gedicht werd ich mir einrahmen @ Raupe

Liebe Grüße und ein dickes Dankeschön an Euch

Aber wir sind alle irgendwie Kollegen;-)
da muss man sich ja mal austauschen, auch über die nicht so schönen Dinge!
Und ich sag mir immer: Wer Fehler finden will, der findet die auch! Weil wir alle nicht perfekt sind!

Liebe Grüße

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.
Kuchen holen?
Klar kein Problem, da nehme ich mindestens einen Bewohner mit.
Und dann dauert es eben mal ein paar Minuten länger...
Dafür geht es mindestens einem Bewohner besser und er wird ruhiger und zufriedener. - Entlastung für die Pflege!
Dekoration der Wohnbereiche?
Kein Problem! Ich habe eine Gruppenstunde daraus gemacht. Führt zur Entlastung für die Pflege weil sich alle wohler fühlen, mehr wahrnehmen, ...
Essen anreichen?
Kein Problem! Ich spreche mich mit der Pflege ab vielleicht immer wieder einen bestimmten Bewohner zu haben (oder mehrere) bei denen ich gezielt Esstraining machen kann und dann auch etwas erreiche. Entweder können die Bewohner dann wieder selbstständig essen, was die Pflege entlastet oder ich finde einen Weg, dass es für Bewohner und Pflege mit dem Essen anreichen besser geht was auch zu einer Entlastung führt.....

Großartig Ruth!
"Wenn Dir das Leben Zitronen gibt - mach Limonade draus!"

@ Pyrus :Ich bin "ganz normale Ergo" und Dozentin für Kommunikation und Grundlagen Psych in einer Akademie für Altenpfleger, Qualis und Praxisanleiter. Da erlebe ich echt oft, dass die wirklich nicht wissen, was wir alles so machen, können, einsetzen und vor allem zu welchem Zweck.
Viele der Teilnehmer haben dann ganz vorsichtig erwähnt, dass sie nur Ergos kennen, die Basteln und malen und dekorieren. Diese "Basteltanten" - verzeihung - gibt es in unserem Beruf eben auch und die tun dem ganzen Bild nicht gut.
Versteh mich jetzt nicht falsch, ich denke nicht, dass Du so bist, bitte Nein - ganz im Gegenteil, sonst würdest Du Dich nicht über diese Geringschätzung aufregen! Vielleicht - ist jetzt mal ganz gewagt, sucht Du Dir einen Job, wo Du Dein offensichtliches Potential auch ausleben kannst, aktiv und initiativ sein kannst? dann kannst Du Dich während Deiner Suche verpachten und besser aushalten. Wenn Du es schon mit allen Tricks, Reden, Erklären, Vertragen, etc versucht hast wirst Du diesen Laden vermutlich nicht ändern können. Oder Du gehst dabei drauf, vielleicht steckt Du diese Energie besser in die neue Suche?
ich wünsch Dir alles Gute und Mut! Barbara

Hallöchen zusammen.
@ bherse: Deine Worte sind sehr treffend. Die Sache ist die das ich sehr gerne im Altenheim arbeite und besonders die Arbeit mit an Demenz erkrankten Personen finde ich bereichernd. Ich versuche einige Fortbildungen zu besuchen, war auch bei Gudrun Schaade, nur dann kommst du hochmotiviert zurück und kannst kaum was umsetzten. Da ist mit manchmal nach schreien zumute.
Und dann liest man den Bericht von Ruth und denkt sich wenn man sich selbst nicht im Weg stehen würde sieht die Welt doch gleich anders aus.

Danke an alle für`s zuhören bzw. mitlesen 

Hallo,
ich bin jetzt als Betreuungsassistentin seit Mai im Job (war vorher in der
Pflege) und bei uns steht zwar die neue Heimleitung und SD Leitung
total hinter den BT aber durch den Mangel an Pflegekräften kommt es
immer wieder vor, dass Bewohner erst um 10.30 Uhr zum Frühstück
kommen. Die Tische bleiben daher auch so lange gedeckt. Wie will man
da eine Runde machen. Wenn ich alle durchs Haus transportiere, ich bin
alleine in einer Schicht, da wir nur 2 BT  sind, kann ich gleich wieder mit
dem Rücktransport anfangen kaum, dass der letzte eingetroffen ist.
Ich kann eigentlich bis dahin nur Einzelbetreuung machen, aber wenn andere noch essen, stört die das Reden oft auch. Bleiben also nur diejenigen, die im Zimmer sind. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.
Gruß
Kiwi66

Guten Morgen Kiwi,

kann ich gut verstehen. Du schreibst nicht, dass du - da du ja aus der Pflege kommst - mit zur Pflege herangezogen wirst. Das ist ja schon mal positiv!!! Habe da hier auch schon andere Sachen gelesen....

Wann gibt es denn bei Euch Mittag? Ich meine, wenn um halb 11 noch nciht gefrühstückt wurde und es um 12 Mittag gibt, dann ist das sehr nah beieinander. Oder es ist dann mehr ein Brunch?
Gibt es die Möglichkeit, dass dann die Bewohner, die so spät essen, bereits im Bett frühstücken? Wäre, denke ich, für beide Seiten gut: der BW hat eine Pause zwischen den Mahlzeiten, weiß wann morgens und wann mittags ist, die Medikamente wirken nicht gleichzeitig und du hast Platz.

Das mit dem Holen und Bringen der BW kennen wir bei uns auch. Es ist sehr selten, dass jemand aus der Pflege da mit anfasst - kann ich zum Teil auch verstehen, die haben auch ihr Tun. Bei Großveranstaltungen, die dann die Wohnbereiche "leerfegt", fordere ich diese Hilfe ein, denn da hat die Pflege ja später dann Ruhe 
Manchmal helfen andere BW, da ist nur manchmal das Problem, dass mir meine Helferin einfach jeden BW bringt, den sie so findet, egal, ob das Thema nun gerade passt oder nicht...
Andere Veranstaltungen/ Therapien werden dann mit Wegen geplant, also ich plane für eine Veranstaltung/Therapie immer vorab und hinterher Zeit ein. Und ich mache meist Gruppentherapien  nur mit 3 oder 4 Bewohnern, da ist dann der Wegzeitaufwand nicht so groß, in der Therapie ist genug Zeit für jeden einzelnen BW und die Wege sind kurz. Dann lieber 2 Einheiten.

LG Sophia