Alltagsbetreuer- Habt Ihr auch welche in der Einrichtung?

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26 Nov. 2009 14:05 #7174 von Bubu
hallo mamjam

sicher wirst du auch nur wie eine betreuungsassistentin bezahlt , oder???

wie praktisch von einem pflegeheim, eine ergotherapeutin als betreuungsassistentin einzustellen. gleich 2 fliegen mit einer klappe. geringes gehalt , aber hohe qualifikation. ich hoffe du verkaufst dich nicht unter wert.

hoffe du wirst dort auch auf dauer glücklich.. mit singen , basteln.. spazieren gehen.. vorlesen.

freu mich aber für dich das du nen job gefunden hast.

grüßle vom bubu

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27 Nov. 2009 11:32 #7178 von robins
da muss ich dir kategorisch wiedersprechen.

Unsere Betreuer sind durch zahlreiche Fortbildungen insofern fit, als dass sie schon in der Lage sind, außerdem Snoezeln, basale Stimulation, Sitztanz,Sitzgymnastik,Rhythmik mit Orff, Kochen, Backen
10 Minuten Aktivierungen,Themenaktivierungen, Bingo ect. anbieten und ausführen zu können.Spaziergänge übernehmen Ehrenamtl. und Praktikanten.Außerdem finde ich basteln mit Dementen grenzwertig.Die ältere Generation kannte nur Arbeit, da kam basteln nicht unbedingt darin vor.Davon ganz abgesehen wäre bei mir in der Gruppe vielleicht 1 BW die überhaupt in der Lage wäre(bzw. Lust hätte zu basteln)

Wir Fachkräfte behalten unser Wissen nämlich nicht für uns, sondern schulen Mitarbeiter durch Inhouseseminare weiter.Ansonsten wird jede Fortbildung über Demente genutzt.

Inzwischen sieht es sogar so aus, dass die Betreuer in Integrative Validation total fit sind, und die AP und KS gar nicht.

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27 Nov. 2009 11:34 #7179 von robins
Ein Andermal
Bewahre mich vor der Beschäftigungstherapeutin, o Herr!
Sie meint es gut, aber ich habe zu viel zu tun, um Körbe zu flechten.
Einen Tag möchte ich noch einmal erleben, den Julitag, an dem Sam und ich Beeren sammeln gegangen sind.
Ich war achtzehn. Mein Haar war lang und dick.
Und ich flocht es zu einem Zopf, den ich mir um den Kopf wand,
damit es sich nicht im Dorngebüsch verfing. Als wir uns zur Rast in den Schatten setzten, ließ ich es herunter, und es fiel mit auf die Schultern.
Und da machte Sam mir einen Antrag. Vielleicht war es ein bisschen ungehörig von mir, ihn so mit meinem Haar verliebt zu machen, aber wir haben eine gute Ehe geführt....
Aha, da kommt sie, die Therapeutin, mit Schere und Klebstoff.
Ob ich es mit Ausschneidearbeit versuchen möchte.
" Nein", sage ich, "ich habe keine Zeit." "Unsinn", sagt sie, "Sie werden noch sehr, sehr lange leben."
Das meine ich nicht. Ich meine, das ich mein Leben lang viel getan habe,
für andere, mit anderen. Ich muss einiges nachholen
In meinem Denken und Fühlen. Zum Beispiel, was Sam's Tod betrifft.
Kurz vor dem Ende fragte ich ihn, ob ich irgendetwas für ihn tun könne.
" Ja", sagte er, "Löse dein Haar." Ich sagte: "Ach Sam, das ist jetzt so dünn und grau."
" Bitte", sagte er, "Löse dein Haar". Ich tat es und er streckte die Hand aus -
Die durchsichtige Haut, man sah die blauen Adern -
Und streichelte mein Haar.
Wenn ich die Augen schließe, kann ich es fühlen, Sam.
" Machen sie bitte die Augen auf,"
sagt die Therapeutin
" Sie wollen doch nicht den ganzen Tag verschlafen."
Sie will wissen, was ich früher gemacht habe, stricken, häkeln?
Ja, ich habe das alles gemacht
Und gekocht und geputzt
Und fünf Kinder aufgezogen
Und alles mögliche erlebt.
Schönes und Schreckliches.
Ich muss über diese Dinge nachdenken,
muss sie in den Fächern meines Geistes ordnen.
Die Therapeutin zeigt mir glitzernde Perlen.
Sie fragt, ob ich vielleicht Schmuck machen möchte.
Und weil sie ein gutes Kind ist und es gut meint,
Sage ich ja, vielleicht,ein andermal

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30 Nov. 2009 10:25 #7187 von Sophia65
Danke robins für dein Gedicht...
LG sophia

Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Carmen Sylva,Schriftstellerin

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01 Dez. 2009 23:02 #7200 von Mottchen
Super Gedicht!
Hat mir glatt Gänsehaut gemacht :-) da fällt mir meine PDL ein welche immer behauptet ich würde die Bewohner falsch fragen bzw soll sie nicht fragen sondern einfach mit zur Therapie nehmen (bin als Beschäftigungstherapeutin angestellt und Therapeutisch Arbeiten kommt viel viel viel zu kurz)...

Ich habe seit 01.11. zwei Betreuungskräfte. Eine davon war in der zweiten Woche gleich krank und in der dritten wieder, schickte aber nur ihre Krankmeldung und rief nichtmal an... Da war es nurnoch eine... Die ist aber spitze. Sie nimmt Anleitung an arbeitet selbständig.

Ich schreibe jede Woche einen Wochenplan mit welchen Bewohnern sie sich einzeln und mit welchen in der Gruppe Beschäftigen soll. Sie ließt viel vor, unterhällt sich mit den Bew. geht mit ihnen spazieren, bastelt und handarbeitet etwas. Es gibt aber auch gemeinsame Aktivitäten wie singen,  Bingo spielen und Kegeln.

Ich muss mich nicht, vor den Anderen und mir selber, von ihr abgrenzen, jeder weiß um meine und auch ihre Ausbildung. Ich bin ihr weisungsbefugt und sie überschreitet (biser) nicht ihre Kompetenzen. Es ist ein sehr entspanntes Verhälltnis zwischen uns und ich bin froh das ich sie habe.

lg
Mottchen

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02 Dez. 2009 11:51 #7203 von robins
ja das kenne ich auch aus einer anderen Einrichtung. Teilweise wurden mir in meine Gruppenstunde einfach ohne Worte schreiende demente BW hineingestellt (weil sie sich genervt fühlten).Da fällt einem manchmal nichts dazu ein.


Motivierte Kräfte sind immer gut, solange sie nicht übermotiviert sind und den BW alles aus der Hand nehmen.Ich habe zurzeit auch eine die viel fragt und auch alle Infos aufsaugt wie einen Schwamm.Dann habe ich wieder andere, denen du jedes bißchen sagen musst und ehe zur Belastung werden.Du merkst auch dass sie gar keine Lust haben, sich überhaupt Gedanken zu machen
Fakt ist: Beschäftigung sollte einem auch Spaß machen und nicht nur als Notwendigkeit gesehen werden.Und man sollte sich auf jeden Fall den Bedürfnissen der Bewohner anpassen, also auch Rückzugsmöglichkeit bieten.
Sobald ein Bewohner meinen Raum verlässt, kommt irgendeiner und bringt den BW wieder.Wenn ich mir vorstelle, dass ich im Alter keine Möglichkeit hätte mal meine Ruhe zu haben, oder mich tagsüber mal nicht auf das Bett legen  könnte, wenn es mir schlecht ginge...na dann Prost Mahlzeit.

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13 Dez. 2009 11:42 #7271 von Raupe
Hallo Ihr,
ja wenn wir schon dabei sind, mir ging es ähnlich wie mamjam, ich habe meine ausbildung zur Ergotherapeutin erfolgreich abgeschlossen und befand mich auf Arbeitssuche. Naja, ich würde schon sagen, wir verkaufen uns unter unserem Wert, wie es Bubu schon gesagt hat. In meinem Vertrag steht, dass ich eine Weiterbildung wegen Demenz absolvieren muss, aber das wars auch schon. Ich arbeite genau wie die andere Ergotherapeutin 40h, genauso jeden zweiten Samstag und genauso die Gruppenangebote, wie wir sie uns geplant haben.
traurig aber wahr, als Berufsanfänger ist man erstmal froh, Arbeit zu haben!
Aber ich finde das auch ganz schön frech, wir machen unsere Arbeit genauso gut, wenn nicht manchmal sogar besser...so ist es jedenfalls bei mir!

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12 Feb. 2010 19:50 #7735 von wutzel
Hallo, ihr tollen Ergos,

arbeite als Betreuungsassistentin in einem Seniorenheim.
Wir haben eine Ergotherapeutin und eine????? . Diese beiden tollen Damen - wiederholen jede Woche das gleiche : Wochenplanung???Einzelförderung???? nur in der Gruppe mit 20 Mann und Frau - immer die gleichen Personen - nicht das da jemand gefördert wird. ....
Arbeite mit den Demnten Bw- die mir zugewiesen wurden von der HL -mache alles alleine - Doku..schreibe wichtiges auf - versuche zu fördern, obwohl dies bei meinen Bw teilweise nicht mehr zu schaffen ist - doch es wird gelacht, gebastelt einfache Dinge gemacht sodass sich die Bw jeden tagen freuen. Verscuhe mit bestimmten Einzelförderungen. Es geht - habe Erfolge die Pflege ist begeisert - ich auch!!!! Nach einigen Wochen erkennt man was zu schaffen ist. Als ich die Ergo fragte - was könnte ich machen - habt ihr Material bekam ich die Antwort -: Da baracuhst du nichts mehr tun , die schaffen eh nichts- das war mein Ansporn!!! Sollte Obstsalat machen und Hausarbeit- doch gerade Hausarbeit wollen meine Damen nicht mehr so viel-
So viel - was es für Ergos gibt!!!!

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15 Feb. 2010 22:23 #7765 von Yuna20
Hallo

ich arbeite auch als Alltagsbegleiter, gehöre zu einem 8 Köpfigen Team, alles aus verschiedenen Berreich.
Wir Alltagsbegleiter sind unter der Woche für die Einzelbetreuung da und am WE nehmen wir auch die Andren Bewohner dazu, z.B. zum Bingo spielen.

Das man uns nicht zutrauen Sollte mit den BW aufs WC zu gehen find ich richtig, aber das Haus wo ich arbeite hat es so bestimmt, wir sollen auch Fixierte BW auf WC bringen. Ich habe angemerkt das ich nur meine 6 Monatige Ausbildung habe und ich doch gar keine Anhung habe worauf ich Achten muss und was wenn jemand Stürzt wie bin ich und das Haus versichert. Als Antwort habe ich bekommen das Altenpflegehelferinnen es auch Lerne müssen und ich mich nicht so anstellen soll.
Und Essen anreichen soll ich auch nicht Therapeutisch, das find ich jetzt nicht mal so Schlimm, wenn sie einem Sagen worauf man Achten muss.

Ich verstehe das ihr Angst um euren Job habt, aber eigentlich sollen wir doch nur da sein um den Bewohnern das Gefühl zu geben wir haben Zeit, wir sollten nur das Tun was alle anderen leider aus Zeitmangel nicht schaffen.

Wieso nicht mit auf WC, habe ich auch damit erklärt das die BW ja einen Bezug zu uns bekommen und es doch mal nett wäre wenn es da einen Menschen gibt der nicht in diese Intemsphäre eingreift.

Ich hoffe das wir bald Akzeptiert werden und nicht jede Ausbildungstätte nimmt jeden dort wo ich 6 Monate war wurde ein Eignungstest gemacht und ein Arztliches Attest ob man für diesen Beruf geeignet ist.

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