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Betreuung der zusätzlichen Betreuer
- Mandy1903
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meine Überschrift klingt einwenig doof, aber ich wollte mal fragen, wie das in anderen Heimen so geregelt ist.
Wir haben zwei zusätzliche Betreuer eingestellt nach dem neuen Gesetz. Ich bin für diese Betreuer verantwortlich und mußte einen Plan erstellen, welcher jetzt von den beiden erprobt wird.
Das die Zusammenarbeit mit der Pflege schwer werden würde wußte ich, da die ja schnell für andere Dinge "mißbrauht" werden.
Ich dachte beim Plan erstellen, das soviel Zeit wie nur möglich mit den betreffenenden Bewohnern verbracht wird. Jetzt sagt meine Leitung, falsches Denken die sollen zum Beispiel als Schnittstelle auch an Pflegevisiten (die sind pro Wohnbereich 2x in der Woche, wir haben 2 Wohnbereiche) teilnehmen, ansich find ich das nicht zu schlimm, aber das ist wertvolle Zeit, die flöten geht find ich, oder?
Müßt ihr euren Betreuern sagen, was sie so machen können mit den Bewohnern oder schreibt ihr denen das vor? Meine sind teilweise sehr unselbständig und fragen ständig nach, sodass ich für mich, meinen praktikanten und die betreuer denken muß. Das ist doch auch nicht der Sinn der Sache oder?
Glaube wenn es anderen so ähnlich geht, wie mir äre mir schon ein wenig geholfen. ??? ??? ???
Liebe Grüße Mandy
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- greatname
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zunächst einmal: "Kopf hoch!" denn immerhin hast du diese unterstützenden Kräfte!
Zum anderen:
auch wir haben in der Einrichtung Betreuungskräfte. Bis dato sind diese Kräfte ohne Qualifizierung, und nur durch interne Schulungen auf ihre Berufseinsätze vorbereitet worden.
Ich habe in der ersten Zeit wöchentlich eine Stunde Team angeboten, in der wir entweder Fallbesprechungen über konkrete Patienten gemacht haben, oder einen Schwerpunkt erarbeiten konnten zb Essenseingabe, 10min Aktivierungen etc.
Anfangs habe ich den Kräften recht engmaschig vorgegeben, was ich von ihnen sehen wollte, im Augenblick reicht es eine etwas größere Monatsaufgabe zu stellen, die sie dann schriftlich ausarbeiten und mit mir gemeinsam durchführen. Auch habe ich immer ein Augenmerk auf die tägliche Doku.
Geholfen hat den Kräften sehr, dass wir ein Raster erarbeitet haben, mit dem sie ihren Tag planen und immer eintragen können welche Aktivierungen sie angeboten haben.
Weiterhin gebe ich immer wieder Zeit um sich mit dem Therapiematerial auseinandersetzen zu können, Literatur durchzusehen etc.
Ich denke, dass viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben / machen werden. Diese Kräfte sind in der Regel einfach häufig ohne Vorerfahrung. Ich habe diese Woche eine Praktikantin, die die Ausbildung zum "Betreuungsassistenten" in knapp 8 Wochen macht. In den ersten beiden Wochen des Kurses haben sie die Anatomie der Leber und Niere durchgenommen. Jetzt ist sie zwei Wochen in meiner Einrichtung im Praktikum und kann mit dem Begriff der Demenz und dem Verhalten der Dementen im Prinzip nichts anfangen. Die Durchführung von Transfers oder einfachen grundpflgererischen Tätigkeiten ist für sie völlig neu. Nach dem Praktikum in der Einrichtung hat sich noch zwei Wochen Schule und ist dann fertig.
Manchmal graust es mich davor, welche Kräfte (mit bzw. ohne fachlichen Background) man auf ein Klientel loslässt, welches sich nicht zu wehren weiß.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deien Kräften, gib ihnen Zeit, aber stelle auch in Mitarbeitergesprächen Deine konkreten Wünsche und Ziele dar! Dann wissen beide Seiten was sie wollen und erwarten können!
Viele liebe Grüße
Kathrin
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- Mandy1903
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vielen Dank für die schnelle Antwort. Meine beiden Kräfte ausgebildete Ergotherapeuten, die als Betreuer eingestellt sind. Normalerweise müssten sie wissen was sie tun können, aber keine von ihnen hat in einem Pflegeheim vorher gearbeitet. Ich kann sie auch nicht zur Qualifizierung schicken, weil sie ja ausgebildet sind. toll oder?
Mit der Stunde find ich gut.
Dieses Raster, hättest du das für mich mal auf demComputer?
Liebe Grüße Mandy
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- stefan
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- greatname
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hoppla...ausgebildetet Ergos? Ok dann sieht das ganze natürlich noch ein wenig anders aus!
Das Raster lasse ich dir gerne zukommen, habe es aber auf dem Rechner auf Arbeit, wenn ich es am Montag vergessen sollte, bitte nochmal erinnern : (Brauche auch dringend Gedächtnistraining!)
Scherz beiseite. Wenn die Kollegen "vom Fach" sind würde ich die Sache mit der Anleitung ganz anders angehen. 1. Dürften die ja schon diverse Krankheitsbilder kennen, oder aber du kannst auch erwarten, dass sie sich in Fachliteratur schlau machen. 2. Würde ich ausnutzen, dass sie (frisch) von der Schule sind und ihnen das Berichte schreiben noch vertraut sein dürfte.
Fertige ein Raster (ich weiß, ich steh voll auf Papierkram ) an, in dem verschiedene Parameter abfragst. Zb Thema, das dann aufgliedern in Übungen, mit Dauer, Zielen, Material und Adaptionsvarianten. Das Thema kannst du dir am Anfang evt noch selbst überlegen. Gib doch vor, dass zum beispiel nächste Woche das Thema "Fasching" bearbeitet werden soll. Und dann soll für jeden Tag eine Einheit geplant werden. Je nach Einsatz können die das ja auch über den Vormittag verteilen und immer wieder Pausen einlegen. Erinnere daran, dass manchmal auch einfach "nichts" tun für die Bewohner wichtig ist, oder dass man auch "nur" Musik laufen lassen "darf".
Nimm Deine Kräfte ruhig in die Pflicht. Vielleicht trauen sie sich auch einfach nicht, haben Angst davor etwas falsch zu machen. Wenn du ihnen dann noch Feedback gibst und sie merken dass sie durch dich Rückhalt erfahren, UND wenn dann noch die ersten Erfolgserlebnisse kommen kannst du dir sicher sehr engagierte Kollegen heranziehen.
Jetzt will ich mal keine Schleichwerbung machen, aber vlt. ein kleiner Buchtipp: "Die Welt der Demenzkranken - Leben im Augenblick" von Jan Wojnar. Buch finde ich topp, ist nicht zu trocken geschrieben und ist immer wieder durch "Geschichten" aus dem Alltag aufgelockert.
Viele liebe Grüße und schönes Wochenende
Kathrin
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- greatname
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Ich würde eurer PDL / Hl (was ist bei dir "oben"?) mal nachhaken, denn:
1. Die Betreuungskräfte nach SGB XI müssen auch als solche eingesetzt werden, und dürfen nicht als zusätzliche Pflegehelfer eingesetzt werden!
(Auch eine Kennzeichnung im Dienstplan ist erforderlich)
2. Wird bei den zukünftigen Kontrollen der Einsatz und die Doku dieser Kräfte nachkontrolliert. Gerade am Anfang wahrscheinlich sehr penibel!
3. Bis Ende 2009 müssen diese Kräfte ja laut Gesetzgeber qualifiziert sein. Ein pflegerisches Basiswissen ist ja sicher nicht verkehrt, aber was nutzt mir das wenn ich eine Lagerung topp hinbekomme aber mit dem schreienden oder ständig weglaufenden Bewohner völlig überfordert bin?
4. Warum abends? Abendangebote finde ich prinzipiell gut, aber habt ihr denn wirklich abends a) soviel Bedarf und b) auch noch so lange?
Liebe Grüße
kathrin
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- Nadja Busch
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Das ist nicht wirklich legal - was sie dürfen steht ja in den Richtlinien. Und auch diese Kräfte müssen Dokumentieren. Addiert man die Betreuungszeiten und erhält eine große Differenz, so wird der MDK/Heimaufsicht aber auch bei einer Prüfung hellhörig. Und wir können darauf Wetten das die sich den Bereich bei der nächsten Prüfung genau ansehen werden.Mandy1903 schrieb: Das die Zusammenarbeit mit der Pflege schwer werden würde wußte ich, da die ja schnell für andere Dinge "mißbrauht" werden.
Ich finde das wertvolle Zeit zur Verbesserung der Zusammenarbeit. Denn nur wenn ich über aktuelle Ereignisse informiert bin, kann ich auch in der Betreuung/Therapie adäquat handeln. Ich persönlich habe nur ein mal in der Woche an der Teamsitzung teilgenommen (Große bereichsübergreifende Übergabe) aber dafür Täglich eine Kurzübergabe Übergabe von der PDL/einer examinierten Pflegekraft erhalten.Mandy1903 schrieb: Ich dachte beim Plan erstellen, das soviel Zeit wie nur möglich mit den betreffenenden Bewohnern verbracht wird. Jetzt sagt meine Leitung, falsches Denken die sollen zum Beispiel als Schnittstelle auch an Pflegevisiten (die sind pro Wohnbereich 2x in der Woche, wir haben 2 Wohnbereiche) teilnehmen, ansich find ich das nicht zu schlimm, aber das ist wertvolle Zeit, die flöten geht find ich, oder?
Liebe Grüße sendet
Nadja
"Damit das Mögliche entsteht,
muss das Unmögliche versucht werden."
(Hermann Hesse)
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- ergo2005
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- Nachtschwärmer
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schau mal unter "Arbeit und Recht" - Umsetzung Paragraph 87 b - Eintrag von Nachtschwärmer". Dort habe ich eine Internetadresse eingefügt. Dort kannst du unter anderem auch die Aufgaben der zusätzlichen Betreuungskräfte nachlesen.
LG Nachtschwärmer
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