Hallo in die Runde,
wie es in der Praxis gehandhabt wird hängt vom jeweiligen Konzept der Abteilung ab.
Ich selber bin für die Präsenz der Ergotherapie am Wochenende, was nicht heißt das man jedes 2te Wochenende da sein muss/soll. Besonders bei Festen, kulturellen Veranstaltungen und zur Kontaktpflege zu angehörigen ist es wichtig immer mal wider (mit einem Feste Rhythmus) im Haus zu sein.
Die MDK-Richtline gibt zu dem Thema keine eindeutige Aussage. Zudem kann man ja auch die Kombination aus Pflege und BT/ET zur Beantwortung der Fragen Heranziehen, denn z.B. besteht die Tagesstruktur eines Bewohners ja nicht nur aus dem BT/ET angeboten.
Ist das Angebot an sozialer Betreuung
ausreichend?
a.
Angebot zu unterschiedlichen Tageszeiten
(z.B. Montag vormittags, Dienstag nachmittags)
b.
für Bewohner mit vollständiger Immobilität nahezu
tägliches Angebot zur Tagesstrukturierung
c.
für Bewohner mit gerontopsychiatrischen Beeinträchtigungen (z.B. Demenz, Depression) nahezu tägliches
Angebot zur Tagesstrukturierung
Quelle:
www.mds-ev.de/media/pdf/2010-02- ... ionaer.pdf
In meiner letzten Einrichtung habe ich das Angebot von Montag bis Sonntag geplant. Es gab sogenannte Basisangebote die wir immer sicher gestellt haben. Wir haben uns das Wochenende mit 4 Mitarbeitern (1 Ergo, 3 87b Kräfte) geteilt. Grundsätzlich war immer eine Gruppe (Vor- und Nachmittags) und zusätzlich noch die Einzelangebote. Täglich wurde vom Team die Begleitung der Bewohner im Speisesaal zum Frühstück, damit ein fester Ansprechpartner vor Ort ist, die Kontaktpflege und Begleitung zum Kaffetrinken im Wintergarten und Speisesaal und mit unterschiedlichen Zielgruppen mindestens ein Gruppenangebot durchgeführt. In der Woche sind sogar parallel Gruppenangebote gelaufen oder es wurden Großgruppen mit mehren Mitarbeitern wie z.B. der Tanztee, Waffelbacken, musikalische Nachmittage (ein mal im Monat) durchgeführt. Pro Wochenende 2 Mitarbeitern (Früh/Spätschicht) Besetzt war mindestens Vormittags 8.00 - 11.45 Uhr und Nachmittag 13.00 - 16.45 Uhr. Je nach Angebot und Stundenumfang des Mitarbeiters haben die Zeiten variiert bzw. nach Rücksprache die Übergreifende Schicht zur Abdeckung des Mindestangebots z.B. bei Krankheit/Urlaub. Zum Ausflug sind immer mindestens 2 Mitarbeiter mitgefahren. Am Wochenende gab es folgende Aufteilung:
Samstag:
Frühstücksgruppe 8.00 - 9.00,
Übergabe mit der PK zusammen/Team 9.00 - 9.30,
Basteln (Schwerpunkt Demenz) 10.00 - 11.00
+ ggf. eine Einzelbetreuung/Zeit zur Kontaktpflege/Dokumentation.
-> Schichtwechsel:
Vorbereitung der Gruppe/Dokuzeit für Berichte 13.00 - 14.00
Kaffebegleitung ca. 14.30 - 15.00,
Gruppe: Spiel und Spaß am Samstag ca. 15.30 - 16.30.
+ ggf. eine Einzelbetreuung/Zeit zur Kontaktpflege/Dokumentation.
Sonntag:
Frühstücksgruppe 8.00 - 9.00,
Übergabe mit der PK zusammen/Team 9.00 - 9.30,
Fernsehgottesdienst 9.30 - 10.15,
Wochenabschluss 1 Schwerpunkt Demenz (Wochenrückblick + Buntes Programm mit Singen und kognitiver Aktivierung/Biographiearbeit) 10.30 - max. 11.15
+ ggf. eine Einzelbetreuung/Zeit zur Kontaktpflege/Dokumentation.
-> Schichtwechsel:
Vorbereitung der Gruppe/Dokuzeit für Berichte 13.00 - 14.00
Kaffebegleitung ca. 14.30 - 15.00,
Wochenabschluss 2 Zielgruppe kognitiv fittere Bewohner (Wochenrückblick, hinweise auf anstehende Angebote + Wunschprogramm z.B. Rätsel, Gedächtnistraining, Spiele) ca. 15.30 - 16.30.
+ ggf. eine Einzelbetreuung/Zeit zur Kontaktpflege/Dokumentation.
Der Einzige Unterschied am Wochenden war das ich als Ergo etwas mehr Zeit hatte, dafür mich aber auch um mehr Dokukram und Einzel gekümmert habe. Ansonsten hat jeder jedes Angebot im Wechsel gemacht. Der MDK hat es nicht kritisiert. Sondern fand das Gesamtkonzept sehr gut und gab an das es den Bedürfnissen der Bewohner entsprach. In der Woche waren die Angebote klar aufgeteilt und im Konzept mit der Zielgruppe und der kraft die sie durchführen bzw. vertreten darf definiert. Die Frühstücksgruppe wurde mindestens 2 mal in der Woche von der Ergo durchgeführt, so das die Ressourcen und Aufgaben auch klar definiert und dokumentiert werden konnten bzw. man wichtige Infos und Absprachen mit den 87b Mitarbeitern machen konnte. Wichtig war das wir nicht zum Sicherstellen der Nahrungsaufnahme da waren sondern zusätzlich zur PK und die Bewohner motiviert haben möglichst viel alleine zu machen, uns mit denen unterhalten haben, die Sinne angeregt (wie schmeckt das usw.) und sie ggf. zum mehr essen motiviert haben.
Bei besonderen Aktivitäten/Krankheitsfall viel ein Angebot weg und die Zielgruppen wurden zusammengelegt und der Inhalt angepasst.
Seit dem meine Mutterschutzvertreung aktiv ist arbeitet die Ergo nur noch von Montag - Mittwoch Ganztägig und Donnerstag Vormittag und egal was am Wochenende los ist zeigt die Kraft keine Präsenz. Die Wochenenden werden nur von den vier 87b Kräften (a 20 Std.) abgedeckt. Was der MDK dazu sagt weiß ich nicht... Essensgruppen und co. werden von der 87b Kraft übernommen.
Viellicht hilft dir ja auch der Folgende Beitrag "87b für alle?" weiter. Da sind u.a. Links zur aktuellen Prüfsituation und zu Plänen der Bundesregierung.
www.ebede.net/forum/24-allgemein/13222-87b-fuer-alle
Liebe Grüße Nadja