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Snoezelen
- Gugs
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heute will ich auch kurz etwas zu "Snoezelen-Räumen" sagen. Die sind für dementiell erkrankte Menschen ziemlich ungeeignet. Sie kommen ja aus der Arbeit mit behinderten Menschen. Oft sind sie überladen und die demenzkranken Menschen können damit gar nichts anfangen. Für mich haben diese Räume eine "Alibi-Funktion" für den Heim-Träger. Man kann etwas sehen! Du und Jana habt das alles richtig beschrieben. Snoezelen ist nichts anderes, wie Körperwahrnehmung zu ermöglichen. Deshalb kann ich nur zustimmen, dass hier Basale Stimulation im Vordergrund steht. Man kann einige Elemente aus dem Snoezelen Raum in den Stationsalltag integrieren. Wassersäulen mit den Fischen können auf einem Flur fest verankert werden. Bänder und Schnüre können an den Handläufen angebracht werden, abnehmbare Tastplatten an den Wänden verteilt werden. Auch Körbe mit Gegenständen, die viel Information für den kranken Menschen liefern geben Basale Stimulation. Warum also so viel Geld und auch den Platz für einen Snoezelen-Raum ausgeben? Snoezelen, bzw. Körperwahrnehmungsinformationen gehören in den Alltag!
Gugs
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- Julius
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endlich auch mal jemand anderes der zu den Theama etwas schreibt - wie schön! Es ist sehr schade, dass du auch nur von schlechten Erfahrungen diesbezüglich berichten musst.
Wir haben in unserem Seniorenheim den Snoezelen-Raum erst neu bekommen und die Einrichtung dessen soll auch äußerst kostspielig gewesen sein. Ich bin selbst erst seit kurzem dort angestellt, von daher beruhte der Wunsch danach wohl bei meinen Kollegen.
Jetzt ist es natürlich leider so, dass der teure Raum auch genutzt werden muss...
Womit hast du denn sonst noch gute Erfahrungen bei der Arbeit mit Dementen gemacht?
Liebe Grüße
Julius
Es würde mich übrigens sehr freuen, wenn noch weitere Menschen hier ihre Erfahrungen, sowohl positiv als auch negativ, mitteilen!
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- bördi
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Wieso macht man zb. nicht auf dem Wasserbett eine Patchwork decke drauf... also das was die älteren Menschen kennen ?womit sie was anfangen könnnen...
Ich habe keinen Snozzel raum leider , ist die frage wie sinnvoll ist das für demente .... welchen nutzen haben sie ...
lg
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- kinava
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wir haben in unserer einrichtung auch einen snoezelraum auf dem wachkomabereich - es wird natürlich gern gesehen, wenn andere wohnbereiche diesen auch intensiv nutzen. einmal war ich mit einer demenzkranken bewohnerin in diesem, bemerkte aber relativ schnell unruhe, unsicherheit und angst.
einzelne elemente können sicher genutzt werden, halte es aber wie gugs, dass ich denke, diese sind auch auf dem normalen gerontobereichen integrierbar.
ich spüre manchmal, dass sogar im gewohnten umfeld auf dem wohnbereich es schnell mal zur reizüberflutung kommen kann - also mache ich mit "meinen" bewohnern eher einen großen bogen um den snoezelraum.
LG
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- bettyzuhause
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Die Erfahrungen:
Für die MA (wenn sie denn dazu Zeit ha(ä)tten war es überaus erholsam...!
Bei dem eher sterilen weißen Farbton (in einem Snoezelen-Buch stand diese Farbe wäre geeignet für den Alten-Bereich - weiß aber nicht mehr in welchem Buch), hatte ich den Eindruck, dass demente Bewohner eher unruhig wurden, es ihnen nicht gefiel. Nicht erst beim Nutzen eines Elementes, auch schon beim Betreten. Erinnerungen an Krankenhaus o.ä.??
Eine (EINE!) Bew. (depr.+Kopfschmerz) nutze das Bett in Verbindung mit Licht und Musik. Es gefiel und bekam ihr außerordentlich gut.
Eine Gruppe, nicht dement/Demenzbeginn, nutze diesen Raum für Traumreisen - erzählen heute noch davon.
Der Raum wurde Angehörigen vorgestellt, um ihn gemeinsam mit ihrem Bew. nutzen zu können - wurde nicht angenommen.
Fazit:
S-Raum wurde "abgeschafft", es wurde eine gemütliche "gute Stube" eingerichtet. Jetzt sind regelmäßig Angehörige mit ihrem Bew. dort anzutreffen (zum Quatschen, Kaffee trinken o.ä). Teilweise finden dort Therapien statt (da ungestörter), Bew. ohne Fernseher schauen sich manchmal eine Sendung dort an (im Gruppenbereich sonst zu laut) oder lesen und vom MDK wird der Raum auch noch zu Gesprächen genutzt.
Die Wassersäule ist jetzt in einem Flur integriert - Bew. bleiben oft davor stehen, Musik kann einzelnen Bew. in ihrem Zimmer dargeboten werden (z.T. über Kopfhörer) - wird besser wahrgenommen, ebenso Düfte, Verkostungen, etc. ........ also Snoezelen ü b e r a l l .
VG bettyzuhause
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- Jana
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Wahrscheinlich haben demente Bewohner wirklich mehr von einem Erinnerungsraum oder einer "guten Stube", wie es bettyzuhause nannte. Ich habe auch erlebt, dass dieser sehr gut genutzt wurde. Mit Vorliebe wird da aus altem Porzellan getrunken, Kaffee mit der Mühle gemahlen, alte Lieder gehört und mitgesungen....
Vielleicht sollte Entspannung, was ja snoezelen letztendlich sein soll, vielmehr spontan und da stattfinden, wo die Anspannung am größten ist: im Zimmer / Bett des Bewohners oder auch mal bei einem Spaziergang im Freien. Die Vögel zwitschern hören, Blumen blühen sehen, an ihnen riechen, vielleicht welche abpflücken und mit auf`s Zimmer nehmen. Snoezelen im Snoezelraum ist wahrscheinlich zu abstrakt und muss für das (meiste) geriatrische Klientel angepasst werden.
Liebe Grüße!
Jana
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- Ziesel
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meine kollegin und ich überlegen eine art ruheraum evtl. auch einen snoezelraum einzurichten...er soll die möglich bieten sich zurück zu ziehen, z.b. ungestört musik zu hören, zu träumen, zu lesen....
wie würdet ihr einen solchen raum einrichten?mit was habt ihr gute wie auch schlechte erfahrungen gemacht?
wir dachten an einen schaukelstuhl, ein podest das zum sitzen und liegen genutzt werden kann, aber z.b auch mal zur basalen stimulation genutzt werden kann...
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- stefan
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brueckenzurdemenz.wordpress.com/ ... snoezelen/
Interessant finde ich besonders den Artikel von Sven Lind, der in einer Buchrezension das Snoezelen regelrecht auseinandernimmt.
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- Sophia65
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ich habe mal in einem Heim gearbeitet, wo es einen Snoezelen Raum gab. Er wurde kaum genutzt. Denn die Seniore fühlten sich darin nicht wohl. Die dementen Menschen nicht, weil es so fremd war und die nicht dementen Menschen, weil sie einfach gar nicht reingingen, nicht verstanden wozu das gut sein soll.
Ich denke, dass Reizreduzierung ein Thema für demente Menschen ist, aber nicht in in einem Snoezelen Raum. Da sind jede Menge Reize, die die Leute nicht kennen, die keinen Bezug zu ihnen und ihrem Leben haben.
Räume, die bekannt sind bieten da mehr Möglichkeiten. Oder auch ein Aufenthalt im Freien, im Wald. Da sind viele Reize, aber ruhige und bekannte. Wir haben gut erreichbar in der Nähe einen Wald und einen Fischteich. Da fühlen sich auch demente Menschen meist sehr wohl und man kann schön da sitzen und auf das Wasser schauen... Ist natürlich aufwendiger, da hinzu gehen und man hat nichts, was man nach "außen" zeigen kann
LG Sophia
Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Carmen Sylva,Schriftstellerin
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