Depression und Demenz

Demnächst betreue ich in einer Einrichtung eine ältere Frau, die vorrangig schwer depressiv ist nach dem Tod des Partners.

Der Erstkontakt war schwierig. Reaktionen auf biografische Angaben kamen kaum, die ablehnende Haltung wurde zunehmend deutlicher.

Nun war es für mich schwer, zwischen Depression und Demenz abzugrenzen...
Schließlich wird ihr Rückzug doch auch die Demenz fördern ( da dies ja auch mit Verlust verbaler Kommunikation, Bewegungseinschränkung etc. einhergeht.)

Hat jemand Erfahrungen im Umgang mit derartigen Überschneidungen?
( Habe bisher nur Erfahrung mit erwachsenen psychisch Erkrankten OHNE Demenzen)

Wie kann ich das Eis brechen?

Hallo Majati,
In dem Fall kann ich dir nur ein zuverlässiges Mittel zur Testung empfehlen: MMST.
Mit diesem Test kannst du raus finden wie viel Demenz und wie viel Depressionsbedingt ist.
Alles andere ist eine Sache der Geduld und des Vertrauens. Wenn dich etwas belastet vertraust du es gleich dem ersten Menschen an der zur Tür hinein kommt?
Gib ihr Zeit, "besuche" sie regelmäßig und gehe vorsichtig heran. Wenn sie nicht biographisch arbeiten möchte suche andere Gesprächsthemen oder sei einfach nur als Ansprechpater da. Bei vielen habe ich das Eis über Spaziergänge, Spiele oder andere Dinge die sie gerne mögen gebrochen.

Nun hoffe ich, dass ich deine Frage beantworten konnte.

Bis bald sagt
Nadja

: Hallo Majati

Meistens hilft nur viel Geduld, ich versuch es am Anfang immer mit kurzen Gesprächen ,ca 5min. , allgemeine Themen , z. b. Frühling, Kleidung, usw.
und Taste mich langsam an die Person und deren Interessen ran ,
ich arbeite jetzt 3,5 Jahre in der Geriatrie m Altenheim, und die Mischung Demenz/Depressionen ist eigentlich recht häufig zu finden.
ich wünsch die viel Erfolg

ina

hi, schau doch mal in der Doku obs ne Anamnese zur Biographie gibt in der Hobbys und Vorlieben`, Lieblingstiere, Lieblingsurlaubsorte, etc. aufgeführt sind und biete ihr was handwerkliches bzw. Themenzentriertes in irgendeiner Form an das kann auch was im musikalischen Bereich sein oder vielleicht ihr Lieblingsgericht kochen...Mach dich bei den Mitarbeitern schlau worauf sie positiv reagiert im Alltag und welche Erfahrungen sie im kommunikativen Bereich mit ihr gemacht haben. .  Wenn gar nix geht setzt dich zu ihr und warte ab. Sei ihr zugewandt innerlich, Demente Menschen sind sehr sensibel, du wirst sehen da kommt was auch wenns nicht sofort sein wird. Ritualisiere deine Begegnung mit ihr, bring ihr irgendwas mit was dir vor die Füße fällt.  Lieben Gruß

Hallo Johanna
in vielen Argumenten kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen - Vertrauen aufbauen!!
Diese Depression dort erscheint eine reaktive Depression zu sein auf den Tod des Partners - durch die Demenz stehen die normalen Bewältigungsstrategien nicht mehr zur Verfügung - sie vermisst einfach nur - weiß vermutlich selbst nicht was - Gefühle - Emotionen - und ich vermute mal von aussen vor, das du sie nur mit Validation erreichen kannst, indem du  die Gefühle anerkennst und einen gemeinsamen Weg daraus suchst
liebe Grüße
Z.

Hallo Majati!
Ich habe während meiner Ausbildung gelernt, wie man Demenz und Depressio n vorneinander unterscheiden kann. Wenn du möchtest kann ich dir eine Tabelle, die das unterscheidet einscannen und per E-Mail zuschicken. Außerdem ist immer wichtig zu beachten, dass bei einer Depression auch Symptome einer Demenz auftreten können (also kognitive Schwierigkeiten, wie Vergesslichkeit), die aber nach der Depression  wieder abklingen.
Viele Grüße, Zenobia

Hallo Zenobia,

es wäre super, wenn du die Tabelle einscannen würdest und im Downloadbereich hochlädtst, damit alle Mitglieder etwas davon haben. Sofern eine Veröffentlichung aus urheberrechtlichen Gründen geht.

Lieben Gruß und frohe Ostern.

Johanna

Hallo @all!

Vielen Dank zunächst mal für die zahlreichen Antworten...

Ich werd mich vorsichtig an die Problematik rantasten und sehen, welche Mittel und Medien am ehesten greifen.

@zenobia
Danke, ich nehme das Angebot der Tabelle gern an, mailaddy findest du im Profil. Es wäre aber vielleicht wirklich auch für andere im download- bereich interessant!

Hallo,

waren ja schon viele Anregungen dabei. Vielleicht sprichst Du auch mit dem Arzt mal. Möglicherweise hilft bei Vorliegen einer Depression auch der vorübergehende Einsatz von Antidepressiva.

Liebe Grüsse
Yvonne

Hallo an alle!
Ich habe die Tabelle hochgeladen und hier reingestellt (wusste vorher gar nicht, dass es sowas gibt, da ich mich noch gar nicht richtig mit dem Foum auseinandergesetzt habe). Sie müsste demnächst online erscheinen. Ich hoffe sie kann euch ein bißchen helfen.

Liebe Grüße und schöne Ostern,
Zenobia