Plegerin mischt sich in der Therapie und kritisiert meinen Einsatz

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04 Jan. 2009 06:02 #5244 von carmina33
Hallo
Ich bin Ergo und arbeite erst seit 4 Monate in einen Altersheim mit mehrere Stationen. Bin die einzige Ergo da.
Unsere Bereich bestehen aus Wohnzimmer und integrierte Küche. Immer wenn ich bei dieser Station bin, macht jemand aus der Pflege Krach. Entweder die Spülmaschine aufräumen oder Teller hinstellen für Mittag etc. Gleichzeitig sagte eine zu mir es wäre zu unruhig in meine Gruppe und das eine Ergo Stunde anders laufen sollte. Natürlich sind die BW unruhig wenn jemand sie ständig ablenkt. Aber dazu meinte Sie , es muss so sein weil es gibt nun mal die Küche da und Arbeit muss erledigt werden.
Wie sieht ihr das? Ich gehe auch nicht im Zimmer während der Grundpflege und mache DemTect...Und kritisiere sie auch nicht wie sie die Grundpflege durchführt...weil ich ja keine Altenpflegerin bin.

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04 Jan. 2009 11:57 #5246 von Sonne
Hallöchen,
leider gibt es das Problem der Geräusche immer wieder, da hilft auch das "liebe" Wort nicht auch ich rede da vor die Wand. Aber so wie du es schilderst ist es schon eine frecheheit.
Die Arbeit mit dementen Bew. sollte in einer Geräuscharmen Umgebung geschehen, aber vermutlich kann sich diese Dame der Pflege nicht in die Situation der Bew. rein versetzen oder hat keine große Ahnung bzw. Interesse  sich im Sichtfeld der Bew. zu bewegen.
Halte durch, du wirst bestimmt einen Lösungsweg finden.
Gruß Sonne

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04 Jan. 2009 14:34 #5247 von rosi niels
Hallo und viele Grüße
Auch wir haben eine Wohnküche, als Auffenthalts- und Therapieraum für
Bewohner mit dementiellen Veränderungen.
Es ist in meinen Augen von der Pflege eine Frechheit während der Therapieeinheiten andere Arbeiten zu verrichten.
Bei und ist das so geregelt: von 10 Uhr bis 11 Uhr hat die Pflege NICHTS
-außer ich klingel- hier zu suchen. Tür ist geschlossen und wenn eine
Pflegekraft reinkommen will sage ich ihr sehr deutlich das jetzt nur ich im Raum bin. Wenn um 10 Uhr noch eine Pflegekraft anwesend ist so sage ich ihr sehr bestimmt das jetzt meine Zeit ist und sie bitte den Raum verlassen muß Klappt eigentlich recht gut. Ist aber auch mit der Heimleitung und der PDL so abgesprochen. Manchmal muß ich in den Übergaben noch einmal auf diese Abmachung hinweisen.
Versuche doch ebenfalls eine solche "Vereinbarung" zu treffen, darauf kannst du dich dann immer berufen Ist am Anfang etwas schwierig mit der
Durchsetzung, aber wenn man freundlich und bestimmt dabei bleibt dann klappt es
Hoffe dir eine Anregung gegeben zu haben
Rosi

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04 Jan. 2009 17:31 #5249 von Nadja Busch
Hallo,
hast du dir schon mal das Organigramm angesehen? Vielleicht ist der Pflege gar nicht bewusst, das sie dir nichts zu sagen haben. Viele Glauben (irrtümlicher Weise) das sobald sie als (examinierte) Kraft im Raum sind die Verantwortung tragen und dir sagen dürfen/müssen, was du wie erledigen musst.

Wenn du der Heimleitung und/oder der PDL unterstellt bist müssten diese Personen dir die Anweisung geben und deine Leistung beurteilen. Kläre die Strukturellen Voraussetzungen und treffe mit der Pflege klare Regeln.

Bezüglich der Störfaktoren würde ich es ebenfalls wie Rosi lösen. Und Stelle ggf. mal die Gegenfrage, sofern du der Person nicht unterstellt bist, wie sie sich vorkommen würde wenn du stetig in die Grundpflege reinkommst. Ob dann das Arbeiten für die Person leichter würde... Abgesehen davon das sich die Umsetzung nicht mit der Menschenwürde vereinbaren lässt wäre es ja mal einen Gedanken in der Teamsitzung wert.

Liebe Grüße sendet
Nadja

"Damit das Mögliche entsteht,
muss das Unmögliche versucht werden."
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06 Jan. 2009 19:08 #5265 von Susie
hallo ihr lieben!

es ist doch immer wieder interessant - oder schade- hier im forum zu lesen, dass sich doch alle irgendwie mit ähnlichen problemen rumschlagen müssen.
ich habe immerhin das glück, auf einer kleiner gerontopsychiatrischen station (mit 24 bewohnern) zu arbeiten und auch recht nette und offene kollegen in der pflege zu haben. ich musste trotzdem feststellen, dass die wenigesten kranken- bzw altenpfleger wissen, was ergotherapie bedeutet, was sich darauf auswirkt, wie ernst wir ergotherapeutinnen genommen werden. ich habe schon oft dinge wie z.B. "ihr tüddelt halt so ein bißchen rum" oder "für´s ballspielen brauche ich doch keine ausbildung" gehört, was mich doch ein wenig ärgert - obwohl es das natürlich nicht sollte, die betreffenden wissen´s einfach nicht besser.
ich habe mich jetzt mit unserer pdl abgesprochen, dass ich einen "lehrgang" mache zum thema "ergotherapie in der gerontopsychiatrie", in dem ich den pflegekräften ein grobes bild der ergotherapie allgemein verschaffe und dann noch detaillierter auf die arbeit mit dementen personen eingehe. damit hoffe ich das ansehen der ergotherapie und das verständnis für das therapeutische vorgehen steigern zu können. 
wenn kein anderer ordentliche öffentlichkeitsarbeit und aufklärung betreibt dann müssen wir halt selbst ran ;)
und da dann auch gleich die überleitung zu den oft nich angemessenen therapieräumen. in meiner einrichtung ist es leider auch so, dass es keine separaten räume gibt und deshalb die gruppentherapien im tagesraum stattfinden. das läuft aber ganz gut, muss ich sagen. wichtig ist natürlich, wie auch vorredner schon beschrieben haben, klare absprachen zu treffen (keine störung während der therapiezeiten) und auch transparent zu machen warum das so sein soll. um dem ganzen mehr gewicht zu geben und es nicht in vergessenheit geraten zu lassen, kann man die therapiezeiten abtippen und im dienstzimmer etc. aushängen.
ich denke, dass es schon viel bewirken kann wenn unsere kollegen in der pflege wissen, warum wir ein ruhiges setting überhaupt brauchen, und dass es keine schikane, wenn wir sagen, die tür bleibt jetzt die nächste stunde geschlossen.
und wenn alles nicht hilft, wende dich an einen vorgesetzten (pdl, heimleitung) und schildere der person dein problem. der leitung müsste doch daran gelegen sein, dass die bewohner des hauses eine gute therapie erhalten.

liebe grüsse, susanne

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11 Jan. 2009 17:02 #5292 von gaensebluemchen
Oh ja die Pflege mischt sich ein und schätzt uns ergo´s nicht, davon kann ich bald ein buch schreiben!
Ich arbeite mit 4 anderen ET auf einem Dementenwohnbereich in HH und unsere Hauptaufgabe ist da Pflege, Essen reichen, sauber machen(typisch Ergo..nein..aber interessiert da niemanden)hauptsache bew. essen und sind auber...
am anfang haben wir morgens noch richtig Wasch-anzieh-training machen önnen aber seit weihnachten bekommen wir schwere pflegefälle für die grundpflege. Therapie kann nur laufen wenn man sich mit dem rest beeilt und wenn es hoch kommt gibt es dann vormittag 25min therapieeinheit :-( echt deprimierend, hoffe es ändert sich wieder.
lg gaensebluemchen

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12 Jan. 2009 16:46 #5297 von Olli277
Hallo Carmine....

vielleicht hast du ja schon einige Zuschriften bekommen, aber ich möchte auch gern Stellung zu deinem Beitrag nehmen.

Ich verstehe dein Problem sehr gut und man sollte versuchen es möglichst friedlich zu lösen.
Wenn du keine andere Möglichkeit hast deine Therapiestunde in einer ruhigeren Umgebung zu machen, solltest du alles daran setzen ein solche Atmosphäre zu schaffen. Wenn der Geschirrspüler unter keinen Umständen warten kann, solltest du die Therapieeinheit verschieben. Spreche dein Problem bitte auch immer gleich an und bedenke dabei, der Ton macht die Musik ;) Wichtig hierbei ist auch, dass du alles was du sagst und machst begründen kannst.
Wenn die Pflegekraft sich ständig in deine Bemühungen einmischt, versuche auch das zu unterbinden. Frage sie, ob sie vielleicht einmal mit dir tauschen möchte mit der Forderung, alles zu begründen was sie macht. Manchmal schafft man es über einen lockeren Spruch. ;)

Ich selbst bin auch seit kurzem Ergo in einem Altenheim für Demente. Ich habe selbst diese von dir genannten Probleme und bin ein Einzelkämpfer, wie du sicherlich auch. Aber ich bitte dich, versuche um Akzeptanz zu kämpfen und lasse dir nicht alles gefallen.

Halte mich doch mal auf dem Laufenden.

LG Olli

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