Mobbing am Arbeitsplatz....

Guten morgen  
Ich arbeite in einem kleinen Altenheim, habe einen Minijob(10 Std/Woche) und arbeite Mo.-Fr. jeden Nachmittag 2 Std.(will d. Chef so). Leider komme ich mit den Zeiten nie hin, es sind ja noch Schreibarbeiten und Vorbereitungszeiten....... Einzelförderung ist garnicht drin. Die Gruppenstärke ist im Schnitt 12-15 Bewohner, die sich in ganz unterschiedlichen Stadien befinden. Ausserdem schieben die Pflegekräfte mir alles zusätzlich rein, was sie in den Rollstuhl setzen können. Danach sind die Pflegekräfte im Haus unterwegs oder im Pausenraum(weit weg). Eine klingel habe ich für den Notfall immer noch nicht(5malige Nachfrage), was bedeutet, das ich während der Beschäftigung noch Besucher usw. "dedienen" muss, von Toilettengängen mal abgesehen....
Aber solche Situationen kennt ihr sicherlich auch. : :-X :'(
Ich bin im letzten Oktober angefangen, habe die Beschäftigung neu aufgebaut, zu den BW habe ich ein sehr herzliches Verhältnis, so kommen sie auch oft mit Sorgen usw. zu mir.
Leider gibt es in diesem Heim einen "harten Kern "von Altenpfl. und angelernten Kräften, die mich immer mehr gemobbt haben,dieses hatte vor 4 Wochen seinen Höhepunkt und ich habe dieses bei einer Teambesprechung (da gehöre ich sonst nicht dazu!!!) angesprochen....
Ich hatte vorher schon alles mögliche versucht, trotzdem freundlich, fröhlich usw. .....
Die Ex. sagte ich würde lügen(sie ist stellv. PDL und die Pflegehilfe warf mir 2!!! Dinge vor, die von den Praktikanten und der PDL widerlegt werden konnten. Zu einem Gespräch kam es nicht, jetzt waren sie wütend auf mich und dummerweise hatte ich die nächsten 2 Wochen immer Dienst mit den Beiden. Ignoration, freche Bemerkungen, Grimassen usw, waren die Folge. Ich war seel. und körpl. so fertig, das ich mich krankschreiben ließ und gekündigt habe. Nun rief mich der Chef an und sagte, das er mich auf gar keine Fall gehen lassen möchte, meine Arbeit wäre 100%  ,ich soll bitte wiederkommen und er hätte mit den beiden Damen ein Gespräch.....#
Ich habe psy. ein Tief, körperliche Beschwerden.
Habt ihr so etwas schon erlebt? Was würdet ihr tun?
LG ingrilina
 

hallo ingrilina,

mit dem mobbing ist das so eine sache.

ich war selbst betroffen, hatte mich auch erstmal 14 tage krank schreiben lassen um erstmal wieder klar zu kommen und zu schauen, wie geh ich damit um und was will ich tun.

hatte dann zwei gespräche mit der HL und PDL und ich war erstaunt über deren positive reaktion. muss dazu sagen, hatte mich aber auch woanders beworben, was diese dann mitbekommen haben. also wäre die reaktion anders ausgefallen, wäre ich auch gegangen.
es wurde dann so geregelt, dass ich aus dem team raus und einem anderen team zugeordnet bin, trotzdem aber die gleiche arbeit machen kann. für mich also eine positives ende.

für dich musst du sicher erstmal schauen, ob es für dich überhaupt ein weg zurück geben KANN und wenn ja, unter welchen bedingungen.

da der chef dich zurück haben will, bist du jetzt auf der seite sagen zu können, unter welchen bedingungen. sei es von den rahmenbdingungen bei den therapien, vom ablauf  (klingel, kleinere gruppen, stundenzahl wegen dokumentationsbedarf, feste gruppenmitglieder etc.) oder oder oder.
vielleicht auch eine chance dich gegenüber dem harten kern zu positionieren mit dem hinterhalt des chefs. vielleicht ist dazu auch ein gespräch zusammen mit dem chef und den querulanten angesagt, schließlich hast DU nichts mehr zu verlieren. 

ABER - ich weiß aus eigener erfahrung wie schwierig das ist.

ALSO überlegt es dir gut und ich wünsche dir viel kraft dafür 

alles gute und lass mal hören, wie du dich entschieden hast und wie es gelaufen ist.

kinava

Hallo Ingrilina,

auch ich war schon in ähnlicher Situation.
Obwohl ich nicht in einem Heim arbeite, sondern in einer Praxis, sehe ich Parallelen, was die psychische Belastung betrifft.

Bei mir lief allerdings alles viel subtiler ab. Und es war eher Mobbing von Seiten der Chefin.

Aber, als ich angefangen hab, mich nicht mehr wohlzufühlen, meine Kommunikation auf ein Minimum zurückgefahren habe, immer nachdenken und reflektieren musste, was sag ich wann wie, und schließlich befürchten musste, dass trotz aller Bemühungen auch meine Arbeitsqualität darunter leiden würde, hab ich mich entschlossen, mich um eine andere Stelle zu bemühen.

Erst als ich die hatte, habe ich gekündigt.

Ich hab die Entscheidung bis heute nicht bereut und würde nicht im Traum daran denken, mich noch einmal in diese alte Situation zu begeben.

Da du schon gekündigt hast, ist deine Entscheidung wohl auch bereits endgültig.
Sicher mag es Chancen geben durch offene Gespräche, aber- ehrlich gesagt- bezweifle ich in deinem Fall, dass sich die Beziehungskonflikte relativieren werden, da die Mitarbeiter mit ihrem Verhalten ja schon deutlich Grenzen überschritten haben.


Hör auf dein Herz, mach eine Für- und Wider- Liste und entscheide dann.
Allerdings sollte man auch zu seinen Entscheidungen stehen (Kündigung ) und die Konsequenzen tragen.

Ich hoffe sehr für dich, dass du bereits eine neue Stelle hast, sonst gibt es eventuell noch Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt...


Alles Gute, den Blick für`s Wesentliche und Durchhaltevermögen!

Guten morgen und einen fröhlichen Arbeitstag für alle 

Danke  kinava und majati für Eure Antworten. 

Ich denke Mobbing passiert immer öfter und in vielen Formen.
Und viele trauen sich nicht, sich zu öffnen, weil immer die ANGST dahintersteht, MAN  SELBER  HÄTTE  VERSAGT  UND  SCHULD.
Denn ich weiss auch, das eigene Probleme das Verhalten der MOBBER bestimmen. Abgesehen von fehlendem sozialen Verhalten......Aber dieses Wissen schützt ja nicht vor dem Leidensdruck unter dem man steht.
Ich bin am schwanken, was ich tun soll.
Ich habe aber auch den Eindruck, oje sie kündigt, woher einen Ersatz bekommen, denn diese Arbeitszeiten sind eigentlich ungünstig (2std./Tag).

Das ich gut arbeite weiss ich, doch diese Arbeit ist bei vielen immer  noch ein MUSS, vom MDK bestimmt und eigentlich nur Mehrkosten........
Und richtig interessiert hat sie keinen......
Mein Glück im Unglück ist, das ich auf 400€ Basis arbeite.
Herzliche grüsse von mir

hallo ingrilina,
mein ratschlag, nutze diese chance, führe ein gespräch mit all deinen forderungen, mehrbeschäftigung, klingel , lohn, veränderung des konzeptes nach deinen therapeutischen erfahrungen,vorgesetzenfrage
- wem bist du unterstellt, budgget monatlich für deine bewohner als therapiematerial. nutze alles was dir auf der seele brennt, mache es schriftlich mit terminangabe bis dinge erledigt sind. lass dir eine stellenbeschreibung deiner arbeit geben, an der du mitwirkst.
nur so wird es etwas. deine chance.
arbeite wenn möglich mit supervision im bereich der pflegekräfte, pdl.
suche trotzdem weiterhin gezielt nach anderen möglichkeiten.
und denke daran, du hast drei jahre geackert in der schule hast ein examen gemacht und trete dementsprechend auf.
wir als ergos müssen uns vor pdl,s und pflegehilfskräfte nicht verstecken.

ich wünsche dir viel kraft!

Danke für eure antworten.....
Heute nun war das gosse AHA-Erlebnis......
Gestern war ich wieder bei meinem Arzt, mein RR war 180/110, trotz TBL.
Er hat mir geraten, erstmal arbeitsmässig kürzer zutreten.
Dieses habe ich nett formuliert,und bin mit brief und Krankmeldung zum Chef.
Er, der mich unbedingt behalten wollte, sagte heute, das er nicht glaubt, das es besser werden würde, wenn ich wieder arbeiten käme???!!!
AHA, was war passiert, nun er hatte ein gespräch mit den damen und ich habe den kürzeren gezogen, soviel zu bedingungen stellen.
ABER der hammer ist, das er dann sagte, eine Krankschreibung braucht er nicht, da er ja nur bezahlt, wenn ich arbeite und ich hätte auch keine !!! Kündigungsfrist. auch hätte ich keinen Anspruch auf Urlaub !!!! AHA.
So macht er das immer bei 400€ Jobs, das stände doch im vertrag.
Ich:  Ich habe keinen vertrag. Doch. er schaut nach, habe keinen!!!!!
Er will mir nun noch die Stunden von anfang April bezahlen und fertig.
bezahlen.
Ist das nicht super.........Warum sagte dann die Dame von der Minijobzentrale: Wenn kein Vertrag besteht, tritt das BGB in Kraft und ich habe eine vierwöchige Kündigungszeit, also doch auch mit Weiterzahlung bei Krankheit ??? ?
Ich werde morgen früh dort anrufen und mich erkundigen.
Was sagt Ihr denn zu dieser Entwicklung???
Aber er lässt mich ungern gehen...jaha. und ich bin wohl zu sensibel...jaja
Und wenn meine Nervfen wieder besser wären, könne ich jederzeit wiederkommen......
Und ich möchte doch bitte nicht darüber sprechen, warum ich gegangen bin....jaja
zur Zeit denke ich gerade darüber nach, ob ich ein OBERIDIOT bin.
Viele Grüsse von mir :-X :'(

Hallo Ingrilina,
zu deinem Anspruch auf Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wirst du wahrscheinlich nur kommen, wenn du vors Arbeitsgericht gehst. Oder aber mit viel Nachdruck und den passenden Gesetzestexten wedelst.

Viele 400€ Jobber werden nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen behandelt. Und wenn es klappt ist es ja nur gut für das Buget der Heimleiter.

Für mich hat sich gerade die Frage ergeben: was macht dich so abhängig von dem Job?

• er macht dich fertig
• lässt dich körperlich leiden
• deine Psyche ist stark belastet
• dein Selbstwertgefühl leidet
• du hegst massive Selbstzweifel

Was muss noch kommen???

• burn aut? - und das bei einem 400 € Job?

Warum er dich ungerne gehen lässt:

• weil er dann wen neues suchen muss der das mit sich machen lässt!
• wer hat denn sonnst noch täglich für 2 Stunden Zeit und bereitet alles in der Freizeit vor???

Viel Kraft wünscht dir
Nadja