Plastizieren mit Dementen

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25 Okt. 2007 23:24 #1669 von Eileen
Plastizieren mit Dementen wurde erstellt von Eileen
Hallo,
ich bin zwar keine Ergotherapeutin studiere aber Kunsttherapie.
und zwar will ich eine Hausarbeit über das Plastizieren mit Dementen schreiben, habe aber selber nur wenig Erfahrungen damit gemacht.
Würde mich also sehr über Erfahrungsberichte, Fallbeispiele oder Anregungen freuen, vielleicht auch gute Literatur (da gibts ja nicht allzuviel).
Also, nehme alles an imput!!
LG Eileen

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31 Okt. 2007 11:27 #1715 von Katrin27
Katrin27 antwortete auf Plastizieren mit Dementen
Hallo Eileen!
Da hast Du Dir aber ein schwieriges Thema ausgesucht.
Zunächst erst einmal ist zu überlegen, was Du mit den Patienten machen willst. Viele Senioren haben noch nie in ihrem Leben mit Ton gearbeitet und einige lehnen das sicherlich im Vorfeld schon ab: Schmutz, Schlamm, Geschmiere,... Auch das Arbeiten mit anderen Materialien will gut überlegt sein. Bildhauerische Arbeiten bieten sich nicht immer an- das Alter und die körperliche Verfassung machen Dir da sicher einen Strich durch die Rechnung. Gips lässt sich in Gefäße füllen und nach dem Trocknen leicht bearbeiten mit Feilen und co. Den Grad der Demenz musst Du ebenfalls in Betracht ziehen - je weiter fortgeschritten eine Demenz ist, umso schwierige kanst Du den Patienten vermitteln, was Du mit ihnen  machen willst. ABER: ich will Dir auf keinen Fall den Mut nehmen!!! Wo Du auch mal fragen kannst nach Literatur zu dem Thema ist beim DVE. Würde mich persönlich sehr interessiern, wie Deine Hausarbeit verläuft und zu welchen Ergebnissen Du gekommen bist. Also: Viel Erfolg! Und viele liebe Grüße - Katrin

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31 Okt. 2007 16:51 #1721 von Nadja Busch
Nadja Busch antwortete auf Plastizieren mit Dementen
Hallo,
hast du dir schon das Buch von Frau Ute Schmidt-Hackenberg(2005): Malen mit Dementen. Hannover: Vincentz Network angesehen?

Ich persönlich habe im Rahmen einer Projektarbeit ein Bild zum Thema Fische mit dem "Hand-Maß-Technik" erstellt. Die verschiedenen Fische haben sich aus der ummalten Hand (Daumen und kleiner Finger = Fischflosse, der Rest war der Körper). Für die Schuppen haben wir die Fingerspitze ummalt. Und die Wasserpflanzen wurden ebenfalls aus den "gespreizten" Fingern gezeichnet.
Die Fische und die Pflanzen wurden ausgeschnitten und auf das mehr geklebt.

Durch die vielen Teilschritte sind auch die demenzeill erkrankten Menschen im mittlerem Stadium sehr "Kreativ" und "mahlfreudig" gewesen. Auf das Ergebnis waren alle sehr stolz.

Ansonsten arbeite ich gerne mit Techniken bei denen ich die Arbeit in viele Teilschritte unterteilen kann.

Seide, Mandalas und andere Techniken bei denen man viel Struktur (klare Aufgaben und klare Arbeitsfelder/Arbeitsbereiche) schaffen kann, klappt auch mit demenziell erkrankten Menschen, dessen Krankheit schon (fast) eine schwere Demenz ist (Mini-Mental-Status-Wert von ca. 10-12).

Für mich ist es eine Frage des Interesses, der Biographie und wie gut man eine Aufgabe strukturiert. Klar gibt es Grenzen für die Ausführung von Kreativ-/Handwerklichen Techniken. Sobald jemand eine Anweisung kognitiv (Anweisungen werden nicht verstanden) oder motorisch nicht mehr umsetzten kann (-> deutliche Einschränkungen im ADL-Bereich) ist der Zugang über andere therapeutische Möglichkeiten (z.B. Basale Stimulation) sinnvoll und erforderlich.

Auf weitere Erfahrungsberichte freut sich ebenfalls
Nadja

"Damit das Mögliche entsteht,
muss das Unmögliche versucht werden."
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