Büchertips Thema Sterbebegleitung

Hallo Ihr Lieben,
befasse mich gerade mit unserem Sterbekonzept.
Könnt ihr mir gute bücher über  Sterbebegleitung etc.  nennen?
Wäre schön wenn mit einer zeitnah einen Tip geben kann.
Im voraus schon mal lieben dank.
Talie

Hallo Talie,

Sterbebegleitung und die Erstellung von Konzepten dazu für unser Haus sind mein Steckenpferd; daher kann ich dir hoffentlich ein paar gute Bücher empfehlen 

- S. Kostrzewa / M. Kutzner „Was wir noch tun können! Basale Stimulation  in der Sterbebegleitung“
- K. Falkenstein „Die Pflege Sterbender als Aufgabe der Altenpflege“
- A. Kulbe „Sterbebegleitung. Hilfe zur Pflege Sterbender“
- G. Schwikart „Der Tod ist ein Teil des Lebens“
- K. Heimerl, A. Heller, F. Kittelberger „Daheim sterben“
- T. Klie, H. C. Student „Sterben in Würde. Auswege aus dem Dilemma  Sterbehilfe“
- K. Wilkening / R. Kunz „Sterben im Pflegeheim. Perspektiven und Praxis einer neuen Abschiedskultur“
- E. Albrecht, C. Orth, H. Schmidt „Hospizpraxis. Ein Leitfaden für Menschen, die Sterbenden helfen wollen“
- D. Wolf „Einen geliebten Menschen verlieren“
- K.-P. Buchmann „Demenz und Hospiz. Sterben an Demenz erkrankte Menschen anders?“
- M. Seul „Ein Abschied in Würde“
- K. Küpper – Popp, I. Lamp „Rituale und Symbole in der Hospizarbeit. Ein Praxisbuch“
- Bundesarbeitsgemeinschaft Hopsiz „MIT – GEFÜHLT Curriculum zur Begleitung Demenzkranker in ihrer letzten Lebensphase“


Wenn du noch Fragen hast: jederzeit gern! 

LG und einen schönen, sonnigen Abend!

Jana

Hallo Jana,
ich bin echt baff, so viele Bücher ich bin begeistert, danke. Gerne habe ich noch ein paar Fragen an Dich. Wie gestaltet ihr in eurer Einrichtung die Trauer etc. wenn ein Bewohner gestorben ist. Gibt es Rituale, hab ihr ein kondolenzbuch? Bei uns ist es ein wenig mager, wir wollen uns intensiver damit befassen. Werde das Angebot gerne annehmen, denn das werden bestimmt nicht meine letzten Fragen sein.
Dir schöne Pfingsttage
LG Talie

Hallo noch mal,

"Wie gestaltet ihr in eurer Einrichtung die Trauer etc. wenn ein Bewohner gestorben ist."

Ich arbeite in einem großen Haus mit 6 Wohnbereichen. Es gibt auf jedem Bereich eine Trauer - oder Abschiedsecke, die individuell vom Bereich gestaltet wird (z.B. mit Kreuz, Marienfigur, Symbolen wie Muscheln oder Steinen, Blumen, Fotos der Verstorbenen, ggf. Traueranzeige aus der Zeitung...). Wenn ein Bewohner verstirbt, wird das sehr offen besprochen, z.B. in einer Gesprächsrunde der Betreuungskräfte. Außerdem gibt es einmal jährlich einen Abschiedsgottesdienst in der Kapelle, zu dem auch die Angehörigen eingeladen werden. Da wir gemerkt haben, dass die Kapelle oftmals zu klein für alle Bewohner ist die Abschied nehmen wollen und die Angehörigen, wollen wir ab diesem Jahr zusätzlich auf den einzelnen Bereichen Abschiedsgottesdienste gestalten. Dort werden aber dann nur die Bewohner benannt, die auch auf dem Bereich gelebt haben. Die Gestaltung ist individuell, in einer Arbeitsgruppe haben wir Materialien zusammengetragen (Gedichte, Lieder, Psalme, Geschichten...), die ausgeliehen und für den Gottesdienst genutzt werden können. Es gibt einen Handlungsleitfaden, wer in Vorbereitung und Durchführung welche Aufgaben übernimmt. Dabei ist wichtig, dass Pflege und Soziale Betreuung (Ergo und Alltagsbegleiter) zusammenarbeiten.

"Gibt es Rituale, hab ihr ein kondolenzbuch?"
Ein Kondolenzbuch liegt immer in der Kapelle aus und enthält die Namen aller Verstorbenen des ganzen Hauses.

Ich kann dir nur empfehlen, eine Arbeitsgruppe o.ä. zu bilden, wo aus verschiedenen Bereichen die Mitarbeiter dabei sind. So seid ihr an Termine gebunden und stellt mit vielen Ideen sicher schnell was Gutes auf die Beine.
ich freue mich auf weitere Fragen. 

LG!
Jana

Hallo Jana
da sind nun schon die nächsten Fragen Wie sieht es mit euren Kontakten zu Kirchengemeinden aus. Wenn ein Bewohner gestorben ist, kommt zu euch ein pastor oder ähnliches. Gibt es Ehrenamtliche die in Pflegeheime ihre Dienste zur Sterbebegleitung anbieten. Natürlich sind wir Mitarbeiter auch in diesem Begleitprozess, jedem ist die Gegelegenheit gegeben Abschied zu nehmen, aber ich finde das es nicht genug ist. Denn es geht mir auch um die Bewohner, das sie einen schönen Rahmen bekommen, auch für sich von ihrem Mitbewohner richtig verabschieden zu können. mobile Bewohner begleiten wir wenn gewünscht zur Beerdigung aber das ist nur ein kleiner Wimpernschlag was wir da tun. Ich habe auch schon überlegt, wo wir in unserer kleinen Einrichtung eine Trauer/Abschiedsecke gestalten.Ich denke es soll ein Rückzugpunkt sein, wo jeder Mensch für sich auch in Ruhe Abschied nehmen sollte.
Gruß Talie

Hallo Talie!

Ich arbeite in einem Haus, was  konfessionell ungebunden ist, aber wir haben eine Kapelle im Haus, in der wöchentlich sowohl katholischer als auch evangelischer Gottesdienst stattfindet. Der Kontakt zu den Gemeinden ist gut, Pfarrer kommen zu Krankensalbung bzw. für ein letztes Abendmahl. Außerdem haben wir fast 100 ehrenamtliche Mitarbeiter, die verschiedene Einsatzgebiete haben. Darunter auch ehrenamtliche Hospizbegleiter, die z.T. jahrelang Bewohner betreuen und / oder in Notsituationen gerufen werden können.
Des weiteren werden die Mitarbeiter der Sozialen Betreuung durch Pflegekräfte informiert, wenn ein Bewohner im Sterben liegt. Wir bieten dann Sitzwachen /Sterbebegleitung an, bis Angehörige oder Hospizhelfer kommen können und lassen dafür ggf. andere Therapien ausfallen.

LG! Jana