Standards in der stationären Pflege für Ergotherapeuten

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30 März 2013 08:03 #12648 von Sophia65
"Ich wünsche mir, dass die Ergotherapie in Altenheim mit Sandards arbeitet, mit Indikationen und mit Evaluation. Das alles soll vom MDK fest gelegt werden und auch überpüft. Dann kann keiner sagen das wir nur "Beschäftigen " oder "Spielen" . Die Kriterien der MDK richten sich auf nur auf dem Punkt: "Soziale Betreuung". Das ist schön aber wir als Ergo können mehr und sollten auch mehr ergoth. Arbeit leisten.
Die Debatte kann weiter geführt werden.
Wie können wir ein roter Faden für Altenheime in D schaffen?Wie können wir diferenziert arbeiten, wenn es nicht überprüft wird? Sind Feste und Deko unsere ergoth. Arbeit? Warum machen die KG, Logos und sogar Ergos dann ihr Arbeit so wie es gelernt haben, wenn sie mit Rezept kommen, und müssen z.b kein Faschingsparty organisieren? Ich habe in der Schule nicht gelernt wie ich ein Faschingsprogramm organisiere und durchzuführen hab. Ich hab aber wohl gelernt wie ich ein Befund machen muss , welche Ziele ich bei der Therapie verfolge und wie ich diese überpfrufen kann. Und vieles mehr aber leider keine Mensch interessiert sich in Altenheim dafür. Aber wenn ich die Pflegekräfte höre" Kannst du der BW beschäftigen?" dann denke ich mir dass es irgedwie was falsch läuft. Oder?" Zitat von carmina33 aus einem anderen Threat.

Ich meine, dass es für die Heime  einen Extra Schlüssel geben sollte um Ergo- und Physiotherapie anbieten zu müssen. Momentan laufe ich bsp. teilweise über den Pflegeschlüssel und fehle so quasi im Pflegealltag.
Dann ist gerade Ergotherapie nicht jedem Arbeitgeber klar. Wir hießen früher Beschätigungstherapeuten und das ist in den Köpfen tief verankert!
Wenn jedes Heim seinen "Therapeutenschlüssel" hat, dann kann auch mit Standards gearbeitet werden und die Therapeuten arbeiten ihrer Profession gemäß. Allerdings wird es gerade im stationären Alltag immer wieder berufsfremde Aufgaben geben. Solange das nicht der Haupteil meiner Arbeit ausmacht und ich ausschließlich über diese Tätigkeiten definiert bin, ist das für mich nicht das Problem!
Ich denke, das Thema Feste und Ausflüge kann ich mit Bewohnern zusammen erarbeiten, diese einbinden und das ist für mich aktive Teilhabe am sozialen Leben pur und somit eine ergotherarpeutisch sinnvolle Tätigkeit. Damit meine ich nicht  nur das Herstellen von Deko sondern: was wollen wir wie feiern? Wo fahren wir hin? Haben Sie Ideen, Vorschläge? Welche Musik, welches essen, welche Gäste? Das können nicht mehr viele Bewohner, aber die, die es können, können involviert werden.
Ich denke, dass im geriatrischen Bereich oft der Erhalt der Fähigkeiten im Vordergrund steht. Die Möglichkeit eine möglichst gute Lebensqualität zu haben. Und dabei sehe ich meine Aufgabe. Dass dann auch mal ein Fest oder Ausflug dabei ist, das ist dann eben so.
Überprüfbare Ziele sind ein Problem in der Geriatrie. Wenn ich mir die Pflegeplanung anschaue, wimmelt es von Allgemeinplätzchen. Durch das QM und das MDK wird dann die Flut von Formularen unüberschaubar und nur noch ausgefüllt, weil sie eben ausgefüllt werden müssen. Diese Gefahr sehe ich dann bei uns Therapeuten auch! Da werden dann Standards im Gießkannenprinzip verordnet und nicht individuell geschaut. Das möchte ich nicht!

Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Carmen Sylva,Schriftstellerin

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04 Apr. 2013 15:59 #12651 von carmina33
Hallo
erstmal Danke für dein Antwort auf mein Beitrag. Ich möchte paar Dinge klarstellen, weil ich glaube dass ich teilweise falsch verstanden wurde.
Mir geht es nicht darum noch mehr Papiere zu haben oder mehr Büroarbeit. Mir geht es genau wie du es formuliert hast, um eine standardisierung der Personalschlüssel. Es ist nun mal überall anders und dann wird es schwierig mit der Profilierung unseres Berufes. Ich weiß, dass man die Feste mit den Bewohner besprechen kann und dieser in der Planung miteinbezogen werden können. Bei uns sind die BW manchmal die Hauptakteure, wenn wir z.B. eine Vorführung mit der Gruppe "Tanzen im sitzen" machen. Und ich weiß dass es um Erhalt der Fähigkeiten und um Lebensqualität geht. Trotzdem bin ich der Meinung dass  die Ergotherapie in der stationäre Pflege Verbesserung und Annerkenung benötigt.
Dafür wünsche ich mir einige Änderungen in der Berufspolitik und in der MDK- Prüfungskriterien.

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