Neu als Betreuungsassistent 87b ->Was macht Ihr so ?

Hallo erst Mal,

Bin 3 1Jahre alt,männlich, der neue hier und arbeite seit einer Woche wie 3 weitere Kolleginnen von mir als Betreuungsassistenten in einer größeren Altenpflegeeinrichtung.

Wir kennen uns in der Einrichtung gut aus, da wir dort schon jahrelang als Pflegehelfer angestellt sind.

Die Einrichtung entschloß sich keine Betreuungsassistenten von außerhalb zu holen, sondern bereits mit der Einrichtung und den Bewohnern vertraute Mitarbeiter für diese zusätzliche Betreuung einzusetzen.

Eine Vollzeitkraft(ich),1x 30Std und 2x 20Std.


Die bisherigen Gehälter bleiben gleich, was der Einrichtung ein wenig mehr kostet.

Zwei von uns (darunter ich) dürfen dieses Jahr noch die Qualifizierung zur Betreuungskraft machen. Die anderen beiden sind ehemalige ex.FK.

Soviel zu mir 

Wir sind in der Einrichtung der Sozialen Betreuung unterstellt, deren Büro wir auch mitbenutzen dürfen. Desweiteren gibt es dort auch viele Aktivierungsmöglichkeiten wie Spiele(z.B.Sonnenuhr,Vertellekes) , Bastelmöglichkeiten,alle möglichen Bälle,Liederbücher usw,Frisbeescheiben und und und.

Wir haben keine besondere Aufgabenstellung bekommen, was wir mit den Bewohnern machen sollen aüßer daß wir mittags bei der Essenseingabe mithelfen sollen.

Momentan stehen über 60 Bewohner auf der Liste, die zusätzliche Betreuung nach 87b bekommen und es werden täglich mehr, da von vielen Krankenkassen noch nichts zurück kam.

Jeder von uns ist täglich auf einem der Pflegebereiche unserer Einrichtung eingeteilt.

Bei dem schönen Wetter letzte Woche verbrachten wir viel Zeit im Freien mit den Bewohnern.

Wir haben Spaziergänge in den Park gemacht oder sind einfach draußen im Garten der Einrichtung gesessen und haben uns mit den Bewohnern unterhalten.
Wir haben im Garten auch etwas Sitzgymnastik gemacht, gesungen oder Gedächtnisspiele gemacht.
Das große Highlight war für viele Bewohner das Frisbeewerfen gefolgt vom Dosenwerfen.
Einem Nachmittag verbrachten wir auf der Gartenterrasse gemütlich bei Kaffee,Cappucino und Kuchen und 2 aßen auch ein Eis. Danach haben wir Volkslieder gesungen und anschließen 2 Stunden lang Vertellekes gespielt.

An einem Tag war ich mit einer Bewohnerin beim einkaufen und abends machte ich dann Hawaitoasts für die ganze Station, worüber sich alle sehr freuten.

Mit den bettlägerigen Bewohnern fiel mir bisher noch keine Beschäftigung ein außer mit Ihnen zu Singen, Geschichten vorzulesen, zu Beten und Gespräche zu führen. Eine kleine Handmassage ist mir auch schon gelungen.

Fotos sind leider noch keine vorhanden denn ich würde gerne für jeden einzelnen ein Erinnerungsalbum mit den Angehörigen machen, wovon ich mir viel verspreche.

Geplant hab ich noch einen Ilalienischen Abend mit den Bewohnern in unserer Cafeteria, welche dann in den italienischen Farben dekoriert sein soll. Zur Einstimmung möchte ich gerne einen Film über Italien zeigen und beim anschließenden italienischen Abendessen, welches ich auf einer Station mit den Bewohnern vorbereiten wurde sollte italienische Musik zu hören sein. Als Einladungskarte möchte ich einen Pizzakarton kreisrund ausgeschneiden und mit Nudeln und Spaghetti dekorieren und natürlich einen schönen Einladungstext.

Bei Gefallen gäbe es dann auch den Schwäbischen,Spanischen,Griechischen Abend usw.

Für die Männer im Haus habe ich mir eine Männergruppe vorgestellt, welche sich regelmäßig in der Cafeteria trifft.
Für diesen Zweck suche ich gerade nach einem Kickertisch, an dem die Herren ein paar lustige Fußballspiele austragen können bevor das Länderspiel im Fernsehen anfängt. Zu Essen gäbe es dann Ofenleberkäse mit Kartoffelsalat.

Was haltet Ihr von meinen Ideen bzw. würden diese Aktivitäten noch unter 87b fallen  ???

Habt Ihr noch weitere Einfälle/Beschäftigungsideen ???

Danke
Gruß
Pegasus

Hallo Pegasus,

mit großer Freude habe ich soeben deinen Beitrag gelesen. Mein erster Gedanke? Solch einen 87b-ler wünscht sich sicher jede Einrichtung!
Deine Motivation für die Arbeit und der Wunsch, den Heimbewohnern etwas Gutes zu tun ist nicht zu verkennen. Ich denke, du bist ein prima Beispiel dafür, dass Betreuungskräfte eine Chance der Integration verdient haben!!! Deine Ideen finde gut, allerdings habe ich mit verschiedenen Themenabenden keine Erfahrung, weil ich der Meinung bin, dass es für die Biografiearbeit sinnvoller ist, an altes, vertrautes anzuknüpfen. Ich denke, für deine Arbeit ist es erstmal sehr wichtig, dass du dich mit den Biografien der einzelnen Heimbewohner auseinandersetzt. So kannst du auf jeden Menschen ganz individuell eingehen. Hier im Forum findest du bestimmt ganz viele (für dich neue) Anregungen für die Therapiegestaltung. Ansonsten hilft dir das Team vom Ebede immer gern weiter.

Leider kann ich dir keine Auskunft über deinen Einsatzbereich als Betreungskraft geben, da kann dir nur dein Arbeitgeber weiterhelfen. Frage ruhig danach. Ich bin in einer Ergotherapiepraxis angestellt und arbeite  auf Honorarbasis in einer kleinen Pflegeeinrichtung (unter 20 HB ) in der noch keine Betreuungskräfte beschäftigt sind.

So , das war es ersteinmal von mir. Ich wünsche dir in deinem neuen Tätigkeitsfeld ganz viel Freude!

Liebe Grüße Ns

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"Das Leben misst sich nicht in Atemzügen, sondern in Momenten, die dir den Atem rauben!"

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Hallo,

ich finde großartig was du alles anbieten kannst.

zum thema Arbeitszeit habe ich eine frage:

wie arbeiten bei euch die 20 std. kräfte, bzw. die 30 std. kraft.

alles gute erstmal

Dakinii

Hallo @ Ns

Eigentlich ist/könnte/sollte die Arbeit eines Betreuungsassistenten auch ein Traumberuf sein 

An altes,vertrautes anzuknüpfen find ich gut (darum male ich mit den älteren Herren auch keine Fensterbilder oder ähnliches was diese früher doch auch nie gemacht haben)
Die Themenabende sind mehr für die Bewohner mit leichter Demenz, welche gerne in Gesellschaft sind und mal "rauswollen" aus dem Alltag der einzelnen Stationen.

Zur Biografiearbeit: Die letzten 11 Jahre arbeitete ich ja auf der Pflege in mehreren Stationen. Einige der Bewohner kenne ich daher schon recht gut.
Wir haben dazu im Vorfeld noch Biografiekarten mit Bild der Bewohner angefertigt, so daß wir induvidueller auf diese eingehen können. Sind aber leider noch alles andere als Perfekt da fehlt noch viel Information welche noch aufgearbeitet werden muß 

Zudem habe ich 7 Tabellen für die einzelnen Bereiche angefertigt.
Auf diesen stehen links von oben nach unten die betreffenden Bewohnernamen,
Oben stehen von links nach rechts die verschiedenen Aktivitäten, die mit den Bewohnern bereits durchgeführt wurden. In den Kästchen dazwischen wird entweder ein "x" gemacht, wenn der betreffende Bewohner an der betreffenden Aktivität aktiv dabei war, ein "o" bei bedingt aktiv und ein "-", wenn die Aktivität gar nichts für ihn/sie gewesen sein sollte.
So könnten wir aktive Gruppen bilden für jeden Geschmack anhand der Erfahrungswerte.

Über der Einsdatzbereich werden wir uns in der morgigen Teambesprechung noch mal informieren.


Hallo @ Dakinii

Die 20Std-Kräfte arbeiten von 10-14 Uhr oder von 14-18 Uhr.

Die 30Std-Kraft ist momentan im Urlaub. Arbeitete am Monatsanfang jedoch ganz unterschiedlich z.B. 8.30-15 Uhr, 9.30-16 Uhr oder 11.30-18 Uhr.

Wir haben anfangs 2x monatlich Teambesprechung, die nächste ist Morgen.
Da müssen wir dann auch noch tüfteln wie der Dienstplan am Besten wäre z.B. am Mittwoch nachmittag 2 Betreuer bis 18 Uhr einzuplanen da an diesem Tag die Cafeteria belebt werden soll usw.

Danke
Gruß
Pegasus

Hallo @ Pegasus,

herzlichen Dank erstmal.

wie macht ihr das mit dem Wochenenddienst bei der 20 std. und 30 std. gibst da eine Regelung, Gesetzesgrundlage und Erfahrungswerte?

Du scheinst das ja alles gut "im Griff" zu haben.

tabellen? ich weiß nicht? ist das nicht gefährlich? wegen der Kopflastigkeit

die BW sind tagesformmäßig fit im Hören oder Konzentration, oder?

Dakinii schrieb: Hallo @ Pegasus,

herzlichen Dank erstmal.

wie macht ihr das mit dem Wochenenddienst bei der 20 std. und 30 std. gibst da eine Regelung, Gesetzesgrundlage und Erfahrungswerte?

Du scheinst das ja alles gut "im Griff" zu haben.

tabellen? ich weiß nicht? ist das nicht gefährlich? wegen der Kopflastigkeit

die BW sind tagesformmäßig fit im Hören oder Konzentration, oder?

Wie gesagt bin erst 1 Woche dabei bei uns arbeitet jede Betreuungskraft jedes 2 Wochenende.
Wenn ich da an die letzten 11 Jahre in der Pflege denke >:(Da hatte ich wenns gut lief 1,5 Wochenenden im Monat frei und wenns schlecht lief (Krankheit/Urlaub/Aushelfen) gar keines^^

Wegen der Tabellen noch: Die Bewohner werden ja nicht mit einem "-" abgehakt.
Es wird an verschiedenen Tagen von verschiedenen Mitarbeitern eingetragen da sollten wir dann schon zu einem vernünftigen Ergebnis kommen denke ich und wenn sich ein Bewohner z.B. bei einer bestimmten Aktivität an 10 Tagen unwohl fühlte, und deswegen z.B. "ständig nur auf Toilette muß" ist eine andere Gruppe bei deren Aktivität er sich sichtlich wohl fühlt, eher etwas für diesen Bewohner.
Aber dies alles gilt es noch herauszufinden.

Gruß
Pegasus

Hallo Pegasus,

vielen Dank für Deine Antwort.

ich kann mich so schlecht mit der 5,5 tage woche anfreunden, weil mir anfänglich nur gesagt wurde mal am wochenende arbeiten zu müssen.

und in der stellenausschreibung, vorstelllungsgespräch wurde auch nichts von jedem zweiten wochenende arbeiten erwähnt.

bei 20 std. und dem pensum an BW ner ist das jeden Tag ein "Rennen" mit der Zeit.

mir ist ehrlichkeit und klarheit wichtig.

hab heut nachmittag ein vorstellungsgespräch, da werde ich mich nicht so gutgläugig verhalten und genau klären wie die Arbeitszeiten sind.

vielen dank dir nochmal und alles liebe von dakinii

Hallo @ dakinii

Was hast Du denn im Arbeitsvertrag stehen bezüglich der Wochenenden?

Soweit ich weis ist das auch eine Auflage vom MDK, daß auch am WE diese Arbeit geleistet werden muß.

Gruß
Pegasus

hallo lieber Pegasus,
bin 44 Jahre alt und Betreuerin nach § 87b SGB XI (ausgebildet).
wollte dir etwas zu dem Punkt sagen mit den Bettlegrigen Bewohnern bzw. zu solchen die nur noch sehr wenig Reaktionen nach aussen hin zeigen.
Stichwort---"Validation"--- ist eigentlich ein Begriff aus der Mathematik und bedeutet soviel wie "für gültig erklären oder anerkennen".
Für dich würde das unter dem von mir angesprochenen Punkt bedeuten das die Beschäftigung um die du dich bemühst wirklich klasse sind es bedeutet allerdings auch das du nicht das Gefühl haben musst (wie ich vermute) das es dir nicht gelungen ist einen Bewohner angemessen betreut zu haben. Erkenne sein schweigen..seine Abneigung seine Reaktionen (auch wenn Sie negativ zu sein scheinen) an.
Signalisiere Ihm das du Verstehst und sei es nur 1/4 Stunde oder 1/2 Stunde mit zu schweigen, zu stöhnen, zu wippen, zu schauen oder auf den Bettrahman o. den Tisch zu klopfen. Begib dich in seine Welt..bestätige Ihn dadurch...damit sgibst du Ihm Sicherheit..baut Angst und Zorn ab..
Wie so eine Einzelvalidation aussehen kann ist sehr individuell und die Biographiearbeit...kenntnis über die Demenzform und den -grad...sowie die Dokumentation über das Augenscheinliche Befinden Vorher, währenddessen und Nachher ist genauso wichtig wie die Einzelvalidation selbst.  Aber natürlich ist Validation nichts spezielles nur für Bettlegrige Bewohner oder solche die nur noch wenig Reaktion zeigen. Es ist vielmehr ein Begriff unter dem man all das Versteht was du schon so hervorragend umsetzt.

Hallo @ Validation,

na da bekomme ich ja fast eine rötliche Gesichtsfarbe und das noch um diese Zeit  :-[

Bin sogar ein Verehrer dieser symphatischen Lady Nicole R., die mich im Frühjahr in Eichstatt mit Ihrem Vortrag und Workshop über Integrative Validation begeisterte. 

Dass ich dies jedoch in gewissem Teil bereits umsetzte war mir bis vorhin noch gar nicht wirklich bewusst 

Hattet Ihr auf eurer Fortbildung nach § 87b SGB XI eigentlich auch das Thema Validation?

Habe selbst erst 3 Tage hinter mir. Montag-Donnerstag gehts weiter.

Gruß und Gute Nacht
XPegasusX