Gruppenarbeit/ rechtliche fragen in der Ausbildung als Demenzbetreuer

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31 Jan. 2012 10:29 #11516 von Trulla-la
Guten Tag Adler

Schade das ichs zeitlich versemmelt habe.
Aber ist ja gut wenn man Kinder hat, gelle.  ;D

Du fragst nach meinem Beruf...
Ich nenne mich inzwischen Dementen BetreuerIn nach §87b SGB XI.
Das ist den meisten Menschen inzwischen eher verständlich.
Unser Bildungsträger nannte es AdaM = Alltagsbegleiter dementer alter Menschen.
Viel zu lang als Titel und offensichtlich nicht so nachvollziehbar für die meisten.

Eigentlich sind wir ja auch nicht NUR für Demente, sondern durchaus auch für Behinderte und Depressive zuständig. Doch das weis kaum jemand und die Strukturen lassen eine Arbeit z.B. in der Behindertenbetreuung auch kaum zu.

Ich habe 700 Std. Theorie + 240 Std. Praktikum gehabt.
Klausuren, praktische Arbeitstg. (Rollstuhltraining z.B.) gehörten auch dazu.
Dann mußten wir während dem Praktikum eine Biographie ausarbeiten, eine Aktivierung vorbereiten + ausführen. Diese mußte auch schriftlich abgefasst werden.
Ablauf, was will ich erreichen, warum gerade diese BW etc.
Zum Abschluß gab es noch eine mündliche Prüfung.

Inzwischen hab ich den Grundkurs in IVA® erfolgreich absolviert. Bin also eingetragene IVA® AnwenderIn. Mache gerade meinen Praxisauftrag zur TeamerIn fertig.
Ansonsten hab ich einen 8 tägigen Workshop in Validation nach Feill, sowie einen Workshop mit Naomi persönlich genossen.
War mir wichtig um zu sehen welche Form ist die meine.

Dann noch 2 Workshops in Klangschalenmassage nach Peter Hess.
Und anderes steht auch schon auf dem Wunschzettel. ::)

Meine Arbeit + wie sie mir gefällt?

Nun, sehr gut, solange es ausschließlich um die Dementen und ihre BT geht. Das drumherum macht mir immer mal wieder Probleme. Die Strukturen in der Pflege machen sich halt auch in der soz. BT bemerkbar.

Struktur ist wichtig, nur unsere sieht halt anders aus und will anderes, als die der Pflege.
Das ist mitunter sehr konträr.
Aber damit kämpfen wir ja alle.


Soviel mal zu mir.
Und welche Ausbildung machst du gerade?

Hast garnichts von dir berichtet. Erzähl doch mal?
Bin nämlich immer neugierig.  ;)
Gruß Trulla-la

P.S.
Wenn du Fragen zu Validation hast, immer her damit.

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31 Jan. 2012 21:14 #11525 von adler
Hallo Trulla-la,

Schnell ein paar Zeilen. ( Zeitmangel)

Bin gerade fertig mit der nächsten Ausarbeitung - Thema: Atemgeraüsche und Atemgeruch. Ich habe den Eindruck alle Dozenten brauchen noch Noten. Ich mache zur Zeit die gleiche Ausbildung wie Du, nennt sich nur anders. Alltags und Demenzbegleiter 
Die Ausbildung dauert 1 Jahr mit Abschluss. Von März bis Mai bin ich im Praktikum um mich auf die praktisch Prüfung vorzubereiten. Gruppenvalidation mit 5 - 6 Bewohnern.
Wir müssen dazu eine Mappe anfertigen auch Biografie, Entwicklung in der Gruppe, warum gerade den BW. also noch viel Arbeit. ( Naomi Feil )
Im Haus selbst haben wir keine Unterstützung. Validation kennt keiner oder will keiner kennen.
Schade, dass wir uns nur schreiben, so wie ich dich hier kennengelernt habe, hast du schon Erfahrungen mit dem Umgang von Dementen.
Was ist IVA! Kenne ich nicht.
Ich habe noch große Probleme mit der Validation. Wir sollen Gefühle validieren, passende Musik dazu raussuchen , BW. Rollen geben z. B. Gastgeber, Vorturner ,Techniken anwenden usw.
Jetzt aber Schluß mit dem gejammere.

Mir gefällt  die Arbeit auch, wie du schreibst ist auch das drumherum mein Problem.
Wenn alle mieinander arbeiten würden, hätte man viel mehr Zeit für die BW.

Schön mit dir zu plaudern, tut gut

Noch eine schöne Zeit
Alles Gute Adler

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01 Feb. 2012 16:24 #11527 von Trulla-la
Hallo Adler

Paß nur auf das du dich nicht verfliegst  ::)

Nur kurz zu deiner Frage

Was ist IVA! Kenne ich nicht.

IVA® heißt ausgeschrieben Integrative Validation nach Nicole Richard

Es ist sozusagen eine Weiterführung der Validation nach Feil.
Richard hat ursprünglich auch bei Naomi Feil gelernt. Fand aber einiges zu "umständlich" und überlegte ob es nicht direkter geht. (Alles seeeehr vereinfacht ausgedrückt).

Inzwischen ist ihre Form ebenfalls anerkannt und wird recht häufig praktiziert.
Sie ist deutlich einfacher und leichter zu lernen und umzusetzen.

Vom Grundaufbau sind sie aber nahezu gleich.

Zuerst mußt du/man die Gefühle des Gegenüber /BW erkennen
Daraus ergeben sich die Antriebe und die kann man dann aufnehmen und validieren.

Was immer sehr hilfreich ist---
Sehr gut beobachten, Biographische Hintergründe kennen, und einfach ein "Gespür" für den Menschen entwickeln.

Keine Bange, ist garnicht so schwer wie es scheint.
Wenn du mal täglich mit Dementen zu tun hast, erkennst du schnell was ich meine.

Ein gutes Hilfsmittel sind die W-Fragen.
Wer
Wo
Wie
Was
aber nie Warum

Beispiel gefällig?
Ein BW meint jemand wäre in seinem Zimmer. "Die nehmen immer meine Wäsche aus den Schränken"
W-Fragen ---
Wer nimmt die Wäsche da raus?
Wo macht er das?
Wie macht er das?
Wie sieht er aus?
Wohin bringt er die Wäsche?

Jedesmal Zeit lassen zum Antworten. Oft reicht es schon das man sich des Problems überhaupt annimmt.
Wichtig ist auch, vermittle dem Dementen das du zuhörst, ernst nimmst, an das glaubst wo er dran glaubt.

Naomi sagt sowas wie ---
In den Schuhen des anderen gehen.

Steig sinnbildlich in seine Schuhe und sein (Er)leben. Dann kannst du nachfühlen was er fühlt und ihn eher verstehen und erreichen.

Viel Glück

P.S.
Ja, ich habe mittlerweile 3,5 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Dementen. Und lerne doch täglich was dazu.

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