Wohlbefinden der demenziell Erkrankten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich arbeite jetzt in einer vollstationären Altenpflegeeinrichtung mit 69 Betten incl. einer beschützenden Station mit 20 Betten.
Wir haben sehr, sehr viele demenziell erkrankte Menschen, die zum großen Teil auch schon bettlägerig sind.
Heute habe ich von der PDL eine Notiz auf meinem Schreibtisch gefunden:
"Ich benötige Aktivitäten (dringend), aus denen sich das "Wohlbefinden der Demenz-Kranken beurteilen läßt!"

Könnt Ihr Euch vorstellen, was er eigentlich von mir will?

Ich bin seit 1. Dez. 10 dort als einzige Ergotherapeutin mit einer 90% Stelle und mit zwei halbtags ( zusammen eine Vollzeitstelle) arbeitenden Beschäftigungs-Assistentinnen nach 87b für die Soziale Betreuung eingesetzt.

Da eine der Assistentinnen jeden morgen 1, 5 Stunden beim Frühstück
(Zimmer- Service und Essen anreichen!!!!) aushelfen muß, bleiben nur noch täglich 6, 5 Stunden für 31 schwerst dementiell Erkrankte, die Anspruch auf §87b haben. Halte das für die totale Unterbesetzung, aber die Heimleitung ist nicht bereit, eine zusätzliche Assistentin einzusetzen! Ich denke, der MDK wird ihm demnächst schon was erzählen. Ich habe der Heimleitung meine Ansicht zu der Unterbesetzung gestern sicherheitshalber schriftlich mitgeteilt, weil ich schließlich die Leitung für die soziale Betreuung habe und somit auch für die Koordination der Assistentinnen zuständig bin. Verstehe mich übrigens super gut mit den beiden!

Was meint Ihr dazu?
Besonders die erste Frage ist sehr dringend! Vielen Dank für Eure Antworten!

Liebe Grüße
Kosima 

Hallo,
hilft das?  Die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität zu erfassen ist sinnvoll. In dem Fall muss die Frage gestellt werden, wie die subjektive Lebensqualität erfasst werden kann, wenn die Demenzkranken nicht mehr das Vermögen haben, ihre eigene Gefühle so darzustellen das andere dies verstehen können (vgl. BMFSFJ 2002, S.78). Als Beispiel für die Konzeptualisierung der Lebensqualität der Demenzkranken, ist das Verfahren der Dementia Quality of Live Instruments (DQoL) in dem die als relevant erachteten Lebensbereiche untersucht worden sind. Bei diesem Verfahren sind insgesamt sechs Bereiche der Demenzkranken beobachtet: das Selbstwertgefühl, positive Emotionen und Humor, negative Emotionen, das Gefühl der Geborgenheit, der Sinn für Ästhetik die Interaktionsfähigkeit (vgl. Plemper u. a. 2007, S. 25). Anhang diesen Veröffentlichungen ist zu konstatieren, das besonders der Sinn für Ästhetik die mit sensorischen Stimulation (Musik, Farben, Beobachtungen) einhergeht  und die Fähigkeit zur Interaktionen mit ihrem Umfeld für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz signifikant ist (vgl. BMFSFJ 2002, S. 78). Nach Darstellung des BMFSFJ (2001) bezieht die Lebensqualität für Demenzkranke unter anderem folgende Merkmale ein: Anerkennung und Individualität, Recht auf Privatheit  und Förderung der menschlichen Würde, Weiterführung der Lebensbiographie und ein Demenzgerechtes Wohnumfeld (vgl. BMFSFJ 2001, S. 20).    Gruß

Vielen Dank, hindenburg,

das hast Du sehr schön rausgesucht für mich. Jetzt habe ich noch ganz schön Arbeit vor mir. So etwas in dieser Richtung gibts ja auch beim Dementia Care Mapping. Habe gerade noch sehr schöne Artikel im Internet gefunden zu diesem Thema:

www.nahrungsverweigerung.de/scri ... inden.html

außerdem:

www.3sat.de/page/?source=/nano/c ... index.html

und

www.marktplatz-osnabrueck.de/des ... 00_page-5/


Letzteres ist mein Spezialgebiet, wie schön! Ich befinde mich gerade in einer Ausbildung zur Puppenspieltherapeutin...und da sind Märchen nun mal ein Hauptthema....freu!!!

Liebe Grüße und vielen Dank!

Kosima