Betreuung bettlägeriger Bew.-wie oft?

  • ergo031
  • Autor
  • Offline
  • Diskussionsfreudig
  • Diskussionsfreudig
Mehr
27 Juli 2009 19:33 #6539 von ergo031
Betreuung bettlägeriger Bew.-wie oft? wurde erstellt von ergo031
Hallo zusammen,

sagt mal,wie oft schafft Ihr wöchentlich,Eure bettlägerigen Bewohner zu betreuen?habt Ihr dazu ein einen gesonderten Plan entwickelt und wenn ja,welchen? Wer führt die betreuung durch? Ihr als fachkräfte oder Eure betreuungskräfte nach 87b?
Habe bisher keine Vorgabe dazu gefunden.
Bin dankbar für Eure Anregungen!!

Liebe Grüße,
sandra

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Anzeige

Mehr
27 Juli 2009 21:38 #6540 von Feli
Einzelbetreuung führe ich als Ergo alleine durch. Leider schaffe ich nur eine Einheit, die ca. 30 Minuten dauert, durch.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • ergo031
  • Autor
  • Offline
  • Diskussionsfreudig
  • Diskussionsfreudig
Mehr
28 Juli 2009 07:35 #6541 von ergo031
hallo feli,
ja, ich bin auch der meinung,dass ausgebildete kräfte die bettlägerigen bewohner betreuen sollten.
gibt es eine quantitavie vorgabe des mdk nach den neuen prüfrichtlinien?
ich habe bisher keine gefunden. weiß aber,dass der mdk inzwischen mehr als eine einheit pro woche in den ersten geprüften einrichtungen fordert.ich denke,es ist mit der jetzigen personalstruktur gar nicht leistbar!
das ist ne richtige zwickmühle!
dokumentierst du auch,was du mit dem bettl. bew. gemacht hast?
ich habe mir eine angebotsliste vorbereitet und sie im dokumentationsprogramm hinterlegt.

einen schönen tag heute wünscht dir
sandra

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
29 Juli 2009 19:44 #6544 von Ziesel
wir haben jeden tag eine stunde nach dem mittag zur individuellen betreuung eingeplant. in der regel besuchen wir dann unsere bettlägrigen bewohnern...dies wird nur von mir und meiner kollegin übernommen und nicht von den alltagsbetreuern oder praktikanten...

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
29 Juli 2009 23:01 #6548 von Feli
Hallo,
eine Befunderhebung mache ich bei jedem Bewohner und auch die Biographie wird von mir dokumentiert. Dabei werden von mir / wenn es geht in Zusammenarbeit mit dem Bewohner die Ziele festgelegt. Nach jeder Einheit notiere ich kurz was ich gemacht habe und ob es Besonderheiten gab, bzw. meine Beobachtungen.
Mehr als einmal pro Woche schaffe ich auf gar keinen Fall, da ich ein 50% Stelle innehabe.  Unsere PDL habe ich auf die Neuerungen angesprochen, sie wußte jedoch noch nichts davon.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • ergo031
  • Autor
  • Offline
  • Diskussionsfreudig
  • Diskussionsfreudig
Mehr
30 Juli 2009 09:40 #6549 von ergo031
die umfassende betreuung der immobilen bewohner kann-wie schon gesagt-nur dann erfolgen,wenn es genügend fachkräfte in der betreuung gibt!es existieren ja leider auch nach wie vor keine personalschlüssel für ergotherapeuten in der geriatrie und die heimleitungen sparen,wo es nur geht.
quantität geht dann zu lasten der qualität!
einzeltherapie braucht nunmal zeit!!!

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Mehr
05 Aug. 2009 19:25 #6565 von Svenja Forst
Svenja Forst antwortete auf Betreuung bettlägeriger Bew.-wie oft?
Hallo allerseits,

bei den 10 Kriterien des MDKs zum Thema "soziale Betreuunng und Alltagsgestaltung" wird unter Punkt 47 eb gefragt:
"Werden im Rahmen der sozialen Betreuung Einzelangebote gemacht? (MDK 10.1 b)

Das Kriterium ist erfüllt, wenn das Pflegeheim für Bewohner, die aufgrund kognitiver Defizite, Einschränkungen in der Mobilität oder anderer Handicaps nicht an den Gruppenangeboten teilnehmen können, Einzelangebote planmäßig anbietet. Es ist nicht ausreichend nur persönliche Gedenktage zu berücksichtigen und Unterstützung bei persönlichen Anliegen zu geben."

Von früheren MDK- Berichten weiß ich, daß immobile Bewohner oder psychisch stark veränderte Personen ein "nahezu tägliches" Einzelangbeot bekommen sollten.

Aber wollen wir mal in der Realität bleiben.
Wichtig ist, daß ihr täglich Zeit für Einzelbetreuungen einplant. Habt einen Plan an der Hand, wann welcher Bewohner Einzeltherapie bekommt (am besten zur Übersicht eine kurze Version auch in den Stationszimmern für das PP aushängen)
Je nach eurem Dokusystem solltet ihr planen wann, ihr was, wie lange mit wem macht und das Ganze anschließend auch kurz inhaltlich protokollieren und mit eurem Handzeichen versehen. Alle vier- bis sechs Wochen sollte evaluiert werden.

Besuche von Ehrenamtlichen können aber auch miteingeplant und abgezeichnet werden, denn sie gehören zur sozialen Betreuung. Dem MDK geht es ja schließlich darum, daß der Bewohner nicht den ganzen Tag an die weiße Decke starrt und ein Ehrenamtlicher oder anderer Betreuer, der ihm vorliest, leistet schließlich auch soziale Betreuung. Man muß halt koordienieren, wer zu welchem Bewohner geht und was er leisten kann. Sie sollen ja schließlich keine Therapie, die auf speziellen Konzepten beruht machen. Aber zum Wohl des Bewohners sollte man die Möglichkeit auch nicht ganz ausklammern, wenn sich in diesem Bereich Ressourcen ergeben.

Das jemand mit 50 % Prozent- Stelle nicht eine enorme Anzahl an Bettlägerigen allein betreuen kann sieht auch der MDK.

Lieben Gruß,
Svenja

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • ergo031
  • Autor
  • Offline
  • Diskussionsfreudig
  • Diskussionsfreudig
Mehr
05 Aug. 2009 20:26 #6566 von ergo031
hallo svenja,

habe vielen dank für deine ausführliche erläuterung.

und du hast recht: genau das wurde in einem heim jetzt gefordert .
alleine die bettlägerigen bewohner haben jetzt eine zeitliche vorgabe für die betreuung bekommen: 6x die woche!
auf  nachfrage des personals konnte allerdings nicht definiert werden,wo diese zeitliche vorgabe steht.
es kann doch nur gefordert werden,was als vorgabe des mdk dokumentiert ist,oder? habe in keiner richtlinie eine zeitliche festlegung ( häufigkeit der betreuung und einheitsgröße,z.b. 30 min.)gefunden.

einen schönen abend noch,
sandra

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Nadja Busch
  • Offline
  • Administrator
  • Administrator
  • Ergotherapeutin und Gedächtnistrainerin
Mehr
06 Aug. 2009 09:15 #6570 von Nadja Busch
Nadja Busch antwortete auf Betreuung bettlägeriger Bew.-wie oft?
Hallo,
grundsätzlich hat Sandra recht, jedoch gibt es das hausinterne Qualitätsmanagement. Hier können die jeweiligen Werte festgelegt werden.

Die Aussage nahezu täglich ist ja schon ziemlich eindeutig, oder?

Tatsache ist auch, das die Aktivierung nicht 30 Minuten dauern muss und sie jeder Mitarbeiter laut MDK umsetzten darf. Braucht ein demenziell erkrankter Bewohner Ergotherapie a 30/60 Minuten, so muss ein Arzt eine Verordnung über "Ergotherapeutisches Hirnleistungstraining" oder "Psychisch funktionelle Behandlung" ausstellen.

Legt das Heim wert auf Qualität, so kann es besondere Leistungen für die bettlägerigen Bewohner festlegen und definieren. So kann ebenfalls definiert werden, dass die Ergotherapeutin zu jedem bettlägerigen Bewohner ein mal die Woche zur individuellen Einzelförderung geht.

Stellt man die Rechnung auf:
- Anzahl der Arbeitsstunden der Ergotherapeutin (pro Woche)
- minus der Organisations- und Dokumentationszeiten (pro Woche)
- durch die Anzahl der zu betreuenden Bewohner (Maximalwert)
= so erhält man den Zeitwert den man pro Bewohner/Woche zur Verfügung hat.

Diese Rechnung zeigt die Grenzen des Machbaren sehr deutlich auf, denn soll ein Bewohner mehr Ergotherapie bekommen, so muss diese Zeit an anderer Stelle "eingespart" werden. Eine Möglichkeit hierfür ist das Bilden einer Gruppe. Beispiel: der Wert liegt bei 30 Minuten pro Bewohner, so brauche ich für ein Angebot was 60 Minuten dauert mindestens 3 Bewohner. Bei einer Gruppensituation kommen weitere Organisatorisationszeiten (Bewohner abholen) dazu. Eine Gruppe die 2 mal in der Woche mit den selben Personen stattfinden soll braucht somit schon mindestens 5-6 Teilnehmer.

Diese Rechnung macht die Zeitplanung der Ergotherapeuten Transperenter.


Liebe Grüße sendet
Nadja

"Damit das Mögliche entsteht,
muss das Unmögliche versucht werden."
                                          (Hermann Hesse)

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: EbeDe.net-Team

Über EbeDe.net

EbeDe.net ist das Portal für alle, die mit demenzkranken Menschen arbeiten. In den Foren tauschst Du Dich über Ideen für den Therapie-Alltag aus und erhältst neue Anregung. Im Blog erfährst Du über aktuelle Veranstaltungen, Aktionen, Berufsfeldpolitik, Forschung und mehr. Testberichte, Buchbesprechungen, Interviews und Grundlagen findest Du im Magazin-Bereich. Das gesamte Angebot ist kostenlos und wird ehrenamtlich betrieben.