ambulante Betreuung bei dementiell Erkrankten

Hallo Ihr,
ich arbeite in einer stationären Altenpflegeeinrichtung als Ergo in der psychosozialen Betreuung. In Bayern ist es ja seit Juli 2008 möglich bei erhöhtem Betreuungsaufwand zusätzliche Leistungen zu beantragen. Da ich in meiner Arbeit immer wieder mit bekomme, dass gerade die Betreuung durch Angehörige oftmals nicht mehr zu schaffen ist und diese dann die Lösung nur in einer stationären ersorgung sehen,ist meine Idee, ein qualifiziertes ambulantes Betreuungsangebot zu schaffen. Arbeitet denn jemand von Euch bereits in diesem Bereich oder hat sich schon näher damit beschäftigt?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen.
Viele Grüsse Petra

Hallo petrapisa,

ich verstehe Deine Frage nicht ganz. Möchtest Du Dich selbstständig machen oder ein ambulantes Angebot an die Einrichtung ansiedeln.

Gruß Sumina

Ich weiß nicht genau, ob du so etwas meinst:

Ich war gestern in einer "WG für Demenzerkrankte". Das Projekt wurde von einer Hauskrankenpflege initiiert.
Es leben dort 6-10 Erkrankte unterschiedlichen Grades in einer großen Wohnung eines normalen Mietshauses. Es gibt Einzelzimmer, eine Küche sowie einen Gemeinschaftraum und Sanitäreinrichtungen.
Die Zimmer sind individuell gestaltet.
Momentan werden die Bewohner von Pflege- und Präsenzkräften betreut, Logopädie ist bereits als Hausbesuch engagiert und Ergo soll noch mit eingebracht werden.
Ich finde das Ganze als gute Alternative zum Heim oder dem eigenen Zuhause, wo Betreuung bis zum Schluss ja kaum noch möglich ist.
Eine Kooperation zu einem Palliativdienst ist ebenfalls angekurbelt.

Hallo Ihr,
ich erlebe eben immer wieder dass die Einschränkungen durch die Demenzerkrankung oft sehr komplex sind, so ist es auch im Rahmen der ambulanten Ergotherapie, die ja in Einheiten abgerechnet wird schwierig, dieser Komplexität gerecht zu werden. Deshalb meine Idee, wenn man nicht in Einheiten rechnet, sondern die Betreuungsleistung in Anspruch nimmt, dann ist man zeitlich nicht so eingeschränkt und kann mit den Angehörigen  überlegen, wo die meisten Schwierigkeiten liegen, welche Probleme vorrangig sind und sich dort dann einklinken, z.B. Nahrungsaufnahme, oder Unruhezustände oder depressive Verstimmungen, oder, oder... . Wichtig hierfür ist, dass der behandelnde Arzt anhand von Items einen erhöhten Betreuungsbedarf feststellt. Abzurechnen wäre das Ganze dann, indem man sich an einen ambulanten Pflegedienst anschließt oder dort angestellt ist, diese können nämlich zumindest laut Krankenkassenverband in Bayern die Leistungen für Betreuung abrechnen. Man könnte dann auch noch im Rahmen dieser Tätigkeiten ein offenes niederschwelliges Betreuungsangebot aufbauen, an dem Demenzerkrankte für 2-3 Stunden teilnehmen können. Angehörigengruppe könnte man aufbauen, etc. Also Ideen habe ich viele, allerdings würde ich gern wissen, ob bereits jemand so arbeitet, oder vielleicht jamand ähnliche Ideen hat, vielleicht sogar in der Region Nürnberg, Erlangen, Forchheim oder Bamberg.
Viele Grüße Petra