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Sterbebegleitung Demenzkranker u. Pflegeoasen
- kinava
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inspiriert durch deine für mich interessanten und aussagekräftigen beiträge würde mich interessieren, wer du bist. magst du etwas mehr von dir und deinen erfahrungen mit demenz erkrankten preisgeben?
LG
Betreff des Themas geändert, "@ gugs" schien es nicht ganz zu treffen. Schönen Gruß vom Admin.
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- Gugs
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vielen Dank für Deine positive Rückmeldung zu meinen Beiträgen. Ich möchte Dir nur so viel sagen: Ich bin schon etwas älter und habe viele Jahre mit dementiell erkrankten Menschen in den verschiedensten Stadien gearbeitet und mich intensiv mit dem Thema Demenz befasst. Das Thema läßt mich nach wie vor nicht los und ich denke, dass es gerade für uns Ergotherapeuten wichtig ist, uns gezielt mit diesem Krankheitsbild auseinanderzusetzen. Ich bin Mitglied in der DED (Deutsche Expertengruppe Demenz) und in verschiedenen Alzheimer Gesellschaften
und versuche dort, den Standpunkt und die Möglichkeiten der Ergotherapie in dem Bereich Ergotherapie und Demenz zu vertreten. Wir müssen es für die Zukunft schaffen, zu einem einheitlichen Bild der Arbeit der Ergotherapie im Bereich Demenz zu kommen. Ein Schlüsselbeispiel war für mich, dass ein seine dementiell erkrankte Frau begleitender Ehemann erklärte, dass seine Frau nun nicht
mehr an der Ergotherapie teilnehmen könne, da sie keine Seidenmalerei mehr durchführen konnte. Ich finde das eine schlimme Aussage, da es das verschwommene Bild der Therapie in diesem Bereich aufzeigt.
Gugs
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- Jana
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Du schreibst, du hast an Demenz erkrankte Menschen in verschiedenen Stadien der Krankheit begleitet. Trifft das eventuell auch auf "die letzte Phase" bzw. das Sterben der Patienten zu? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
(Ich frage deshalb so gezielt, weil sich meine Diplomarbeit mit dem Thema beschäftigen wird)
Liebe Grüße!
Jana
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- Gugs
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ja, ich habe auch Sterbebegleitung bei dementiell erkrankten Menschen und auch bei anderen Menschen gemacht. Ich beschäftige mich in einer Arbeitsgruppe seit einiger Zeit mit diesem Problem, da wir die Betreuung von schwerst dementiell erkrankten Menschen verbessern wollen. Hast Du schon etwas von "Pflegeoasen" gehört. Dort werden mehrere schwerst an Demenz erkrankte Menschen - immobil - in einem großen Bereich betreut, der besonders dafür hergerichtet und auch mit Pflegenden rund um die Uhr besetzt ist. Bei dieser Betreuungsart geht es auch um Palliativ Care und Hospizgedanke. Ich arbeite sehr intensiv mit Menschen zusammen, die sich dort engagieren. Dabei taucht die Frage auf, wann bei einem dementiell erkrankten Menschen die Sterbephase beginnt? Es gibt inzwischen auch Literatur dazu. Vor einiger Zeit habe ich in Hannover eine Tagung besucht, die sich mit diesem Thema beschäftigt hat. Die Sterbebegleitung bei dementiell erkrankten Menschen nimmt immer mehr Raum ein, da es ja auch immer mehr demenzkranke Menschen gibt.
Wenn Dich die Pflegeoasen interessieren, schau doch einmal im Internet unter "Sonnweid" oder allgemein unter "Pflegeoasen" nach. Sonnweid ist in der Schweiz und war eine der ersten Einrichtungen, die sich mit dieser Frage praxisnah auseinandergesetzt hat. Eine Internet - Adresse ist auch "Demenz Support Stuttgart, "SinnVoll". Dort werden Beiträge zu diesem Thema gesammelt.
Gugs
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du hast das Oasekonzept kurz erwähnt und ich denke, es wäre für viele hier interessant mehr darüber zu erfahren.
Ich habe im Januar an einer Fachtagung der ISGOS in Kassel teilgenommen und die Inhalte noch einmal in einer pdf-datei zusammengefasst.
Meine Zusammenfassung gibt nur einen groben Überblick, da die Referenten mit einem Affentempo durch das Konzept marschiert sind und die mitgegebene Mappe für jeden Teilnehmer nur stichwortartig aufgelistet ist.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Pflegeoase kein Sterbezimmer ist.
Weitere Auskünfte zu diesem Thema sind bei der ISGOS direkt erhältlich.
Liebe Grüße,
Cassiopeia
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- Gugs
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schön, dass Dir der Begriff der "Pflegeoasen" bekannt ist. Ich möchte nur kurz hinzufügen, dass es nicht d i e Pflegeoase schlechthin gibt. Es gibt viele Versuche und Konzepte. Wichtig ist natürlich, dass eine Pflegeoase kein Sterbezimmer ist, es geht um die bestmögliche Betreuung dieser schwerkranken Menschen. In manchen Pflegeoasen werden dementiell erkrankte Menschen betreut, die noch mobil sind. Für uns im Arbeitskreis spielt die Immobilität für diese Art der Betreuung eine wichtige Rolle.
Aber trotzdem hat man gerade hier auch viel mit Sterbebegleitung zu tun. Deshalb spielen Palliativ Care und der Hospizgedanke dabei auch eine wichtige Rolle.
Gugs
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- Jana
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Vielen Dank für die pdf - Datei und die Hinweise, wo man weitere Informationen finden kann!
Hallo Gugs!
Welche Möglichkeiten hast du, Sterbebegleitung zu gestalten? Kommst eventuell in Konflikt mit Pfarrer oder Seelsorger? Ich habe erlebt, dass ich das Zimmer einer sterbenden Bewohnerin verlassen musste, als die Seelsorgerin kam...
Den Begriff "Pflegeoasen" und das Haus Sonnweid kenne ich aus dem Buch: "Alzheimer - Der lange Weg des Abschiednehmens" von Uta van Deun. Es beschreibt, wie die Autorin ihren an Demenz erkrankten Ehemann begleitet und wie dieser dann im Haus Sonnweid stirbt. Ein sehr eindrucksvolles Buch!
Ansonsten habe ich mich mit dem Thema "Pflegeoasen" aber noch nicht näher beschäftigt. Im Rahmen meiner Diplomarbeit könnte dies aber wichtig werden, deshalb danke ich dir für die genannten Internetadressen!
Viele Grüße!
Jana
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- Nachtschwärmer
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dass man das Zimmer einer sterbenden Bewohnerin verlassen muß, weil ein Priester da ist kenne ich eigentlich nur in dem Fall, wo der Sterbende möglicherweise ein Einzelgespräch oder ein Beichtgespräch mit dem Priester wünscht. In dem Fall ist das auch unbedingt nachvollziehbar.
Ansonsten habe ich z.B. schon häufiger Krankensalbungen begleitet wo meine Anwesenheit nicht nur geduldet sondern ausdrücklich - sowohl vom Bewohner (falls er sich noch entsprechend äußern kann) als auch vom Pfarrer - ausdrücklich gewünscht wurde.
LG Nachtschwärmer
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- Jana
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Im Fall eines Einzel - oder Beichtgespräches hätte ich diese Reaktion natürlich verstanden! Die Bewohnerin war allerdings nicht mehr in der Lage, sich zu eventuellen Wünschen zu äußern.
Ich hatte eher das Gefühl, die Seelsorgerin hatte Angst, dass ich ihr den "Job" wegnehme...schade, ein Austausch wäre schön und wichtig gewesen.
LG! Jana
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- kinava
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lieben dank für deine antwort!
inzwischen ist mir jedoch durch verchiedene dinge ein licht aufgegangen, wer die person hinter gugs ist
werde es aber nicht verraten
@ all
um später einen beitrag schneller zu finden wäre es toll, wenn für OT (off topic) beiträge in einem thread extra themen mit verweis auf den usprungsort eröffnet werden.
zum thema pflegeoasen/ konzepte etc, habe ich das schon mal hier übernommen
ein anderes thema wäre dann die sterbebegleitung, die es, glaube ich, in ähnlicher form schon mal gibt? ==> hier ?
das vereinfacht die übersichtlichkeit und das suchen ungemein, FINDE ICH...
kinava
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