Tiergestützte Therapie

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06 Sep. 2010 19:44 #8731 von Bonita
Tiergestützte Therapie wurde erstellt von Bonita
Hallo liebe Mitnutzer dieses ginealen Forums!
Zurzeit suche ich jegliche Informationen zum Thema Tiergestützte Therapie. Ich bin Teilzeitergotherapeutin in einem Seniorenheim und hege schon lange den Wunsch mir einen Hund zu kaufen, mit ihm die Weiterbildung zum tiergestützen Therapeuten zu machen und auf selbstständiger Basis verschiedene Heime zu Besuchen bzw. Bewohner in den Heimen ;)
Mir ist in unserem Heim sehr deutlich geworden, dass die Sehnsucht der Bewohner nach Haustieren sehr groß ist und sobald ein Besucher einen Hund mit ins Heim bringt, scharen sich die Bewohner um den Besucher. Vor allem bei dementen Bewohnern schaffen es diese Hunde Türen zu öffen, wo ich garkeine Chanze hätte. Geht das euch in euren Heimen mit "tierischen Besuchern" auch so? Das eigentliche Problem das ich habe ist, dass die tiergestützte Therapie nicht von der Krankenkasse bezahlt wird. Wenn ich dann in die Heime gehe, besteht da überhaupt die Möglichkeit mich zu bezahlen??? Hat da jemand bereits Erfahrungen gemacht???
Würde echt gerne über mein Heim hinaus den Hund einsetzen können!!!
Vielen Dank im Voraus, Bonita

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16 Okt. 2010 18:52 #8903 von Sophia65
Sophia65 antwortete auf Tiergestützte Therapie
Hallo Bonita,

antworte jetzt erst auf deine Fragen, da ich dachte, dass hier im Forum sicher jemand mehr Ahnung hat als ich.
Ich weiß, dass es spezielle Ausbidlungen für Therapiehunde gibt (eine Mitschülerin schrieb zu dem Thema eine Facharbeit), diese sind recht teuer und meist in Süddeutschland.
Dann weiß ich, dass hier in Celle ein Ergotherapeut einen Therapiehund hat, den er auch einsetzt. Vielleicht kannst du über die Schiene was rausbekommen...
Scheint hier ja niemand mit Tieren zu arbeiten, sonst hättest du da eine Antwort erhalten denke ich.
LG
Sophia

Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Carmen Sylva,Schriftstellerin

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17 Okt. 2010 20:33 #8916 von Raupe
Raupe antwortete auf Tiergestützte Therapie
Hallo in die Runde,
ich dachte auch, es antworten dir vielleicht mehr:-(
ich habe auch nicht so die Ahnung von Tiertherapie, aber ich finde es eigtlich sehr schön und hätte es auch gern bei uns! Da ich aus Sachsen bin, weiß ich nicht so genau wie es bei euch in der Gegend ist?
Also ich weiß, dass bei uns wohl auch mal eine Tiertherapeutin war, aber diese musste vom Heim selbst bezahlt werden. Sprich die Therapeutin hat ein Angebot gemacht und dann für ihre zwei Stunden (jeweils eine Stunde auf jeder Etage, in Kleingruppen) ihr Geld bekomm. Sie kam irgendwann nicht mehr, weil sie wohl von mal zu mal mehr Geld wollte... so meine Info...
Man kann ja auch mal mit den Angehörigen sprechen, in wie fern diese bereit sind, ein Unkostenbeitrag für ihre Angehörigen zu bezahlen?
Nur so eine Idee...

LG

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20 Okt. 2010 13:27 - 04 Nov. 2010 00:31 #8929 von sunshinergo
sunshinergo antwortete auf Tiergestützte Therapie
Hallo,

ich arbeite seit knapp einem Jahr mit meiner Mischlingshündin "Annie" , die ich damals aus dem tierheim geholt habe.
Sie ist nicht ausgebildet, ist jedoch von ihren Anlagen und Prägungen her- der ideale "Therapiehund"!
Ich arbeite als Ergo 30 Stunden in einem Seniorenheim und dann noch auf 400 euro basis in einer praxis (vorwiegend pädiatrie).
Meine Hündin ist immer dabei und öffnet, wie du geschrieben hast, türen bei den patienten, die ich mit anderen mitteln nie aufbekommen hätte.
Tiergestützte Therapie ist eine ganz andere qualitativere Art und Weise des Behandelns. Es macht Spass, bringt Freude, Motivation, Bewegung, sinnvolle Betätigung und vieles mehr.

Allerdings muss dir klar sein, dass du eher drauf zahlst und davon nicht reich wirst! Ich bekomme nichts zusätlich an gehalt für meinen hund. Aber es ist einfach - für mich - eine Arbeit, die noch mehr Spass bringt (und Erfolgserlebnisse), als "nur" Ergo zu sein.

Sicher könntest du Glück haben und in anderen Heimen mit den Hundebesuchen "etwas dazuverdienen", aber wie gesagt- das reicht dann gegebenfalls für ein paar leckere kauknochen mehr im monat ;)

Zudem habe ich gehört, dass sich einige Heime auch mit Tierheimen oder Privatpersonen kurzschließen, die solche Besuche auch ehrenamtlich tätigen.

Nichts desto trotz ist es eine wundervolle Arbeit und jedem, dem es möglich sein kann und der es möchte, empfehle ich die Arbeit mit einem Hund!

Viel Glück und Erfolg,

wünschen dir

Sunshinergo & Annie


(Angehängtes Foto verkleinert. Das EbeDe.net-Team)

**ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag** charlie chaplin
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21 Okt. 2010 14:49 #8937 von Sonnenschein
Sonnenschein antwortete auf Tiergestützte Therapie
Mit Tierbesuchsdiensten etwas dazu zu verdienen ist eher schwierig in Zeiten knapper Kasen. Einige Häuser rbeiten mit ehrenamtlichen Tierbesuchsdiensten zusammen oder haben Kollegen in der Ergotherapie bzw. im Sozialdienst, die Ihren Hund zeitweise mit einsezen.
Es ist jedoch immer wieder schön mit zu erleben, wieviel Freude beispielsweise ein Hund bringen kann und was er bewegen kann. So gibt es z.B. Bewohner, die sehr zurückgezogen sind oder immobil und die plötzlich lächeln, die Hand heben, beginnen zu sprechen etc. beim Kontak mit Therapiehunden. 

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22 Jan. 2011 16:11 #9451 von Tulpine
Tulpine antwortete auf Tiergestützte Therapie
Hallo...
Habe deinen Bericht gerade erst gelesen... Habe einen ausgebildeten Therapiebegleithund. Ich arbeite in einer Praxis und stundeweise auch im Heim...

Wenn du Fragen hast...her damit ;)

LG

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23 Jan. 2011 15:45 #9456 von Bibo2010
Bibo2010 antwortete auf Tiergestützte Therapie
Auch ich hab überlegt unseren Border Collie Mischling ausbilden zulassen aber wer kann mir sagen wie und wo ich hingehen kann?Wieviel würde das ganze kosten?
Oder ist er vielleicht mit 3,5 Jahren schon zu alt?

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23 Jan. 2011 19:45 #9459 von loli
loli antwortete auf Tiergestützte Therapie
Liebe Kollegen,

ich stehe gerade vor folgendem Problem:
eine externe Ergo bringt ihren Hund mit in die Einrichtung.
Dieser Hund hat keine Ausbildung, geht auch nicht auf die Bewohner zu, sondern läuft an der Leine "so mit".
Ist wohl noch jung und teilweise auch noch recht ungestüm.

Laut ihrer Aussage macht sie eine "Tiergestütze Therapie" - darunter verstehe ich allerdings etwas anderes, als nur einen Hund mitzubringen und mit ihm und einem Bewohner spazieren zu gehen....
Bin da z.Z. etwas kritisch.
Ansonsten bin ich da was Tiere im Heim angegeht sehr offen, die Bewohner sind Tiere gewohnt und freuen sich im Umgang mit ihnen, aber die Tiere sollten auch "Fremdkontakt" gewohnt sein, oder sehe ich es falsch?

LG loli

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24 Jan. 2011 15:54 #9461 von Parapluie
Parapluie antwortete auf Tiergestützte Therapie
Hallo in die Runde,

ich arbeite in einer Praxis und habe eine Kollegin die einen richtigen Therapiehund hat. Seid der aber klein und sauber ist, nimmt sie ihn schon mit zu ihren Patienten. Mittlerweile hat er aber sein offizielles Zertifikat.

Ich denke es  hat nochmal eine andere Qualität als ein privater Hundebesuch. Für alle kuschel-freudigen Patienten, tut es ein freundlicher, gut erzogener Hund wohl auch. Der erste Kontakt wird genauso geschaffen.

Aber um wirklich eine gute Therapie zu machen, ist es wohl besser sein Tier ausbilden zu lassen - bzw. sich UND sein Tier... Ich weiß nicht genau was die Inhalte waren bei meiner Kollegin, aber es war wohl sehr Zeit- und Kostenintensiv bis sie diese Zulassung hatte. Ob sich das finanziell bei ihr besonders lohnt, glaub ich aber auch eher nicht.

Mich würde nochmal eine rechtliche Frage interessieren, aber da wende ich mich vielleicht nochmal direkt an die Kollegin:
Was passiert, wenn mein ausgebildeter Therapiehund in einer Einrichtung wen beißt - und was passiert, wenn es mein Privathund, den ich "mutwilig" mitgenommen habe...?

Gruß
Sonja

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04 Feb. 2011 14:13 #9529 von nike84
nike84 antwortete auf Tiergestützte Therapie
Hallo,
ich bin Ergotherapeutin in einem Senioren und Pflegeheim in NRW und gerade zufällig auf euer Thema gestoßen. Ich habe im November letzten Jahres meine Ausbildung zur tiergestützten Therapeutin abgeschlossen und setzte seit dem meinen Pudelmix bei uns im Haus ein. Ich kann euch nur empfehlen, wenn ihr eine Ausbildung machen wollt, informiert euch vorher sehr gut, denn inzwischen bietet jeder Hans und Kranz diese ausbildungen an (sogar Hundeschulen, die keinerlei soziale Berufe haben). Die Ausbildung macht man mit dem Hund zusammen und es geht nicht nur darum, wie ich den Hund einsetzen kann, sondern auch um Hygienevorschriften, Tierschutz und und und...
Zum Thema Besuchs-, Begleit- und Therapiehund sage ich immer wieder, das der Hund ein "Therapiemedium" ist, das ich einsetzten kann. ER macht KEINE Therapie, sondern begleitet und unterstützt mich lediglich. Auch wir haben einen Besuchshund im Haus, doch die Dame (die das übrigens ehrenamtlich macht) hat keinerlei therapeutishe Ziele, sondern bereitet den Leuten "nur" eine Freude. Ich hingegen besuche mit meinem Hund gezielt die Leute (hauptsächlich imobile Bewohner), mache gezielte Übungen, habe ein Ziel und muss all das auch dokumentieren.
Wenn ihr euch für tiergestützte Therapie interessiert besonders mit dem Hund kann ich euch nur die Fachkreisseite mit dem Dazugehörigen Forum empfehlen. www.therapiebegleithunde.info/
Der Fachkreis setzt sich für eine einheitliche Ausbildung ein, hält regelmäßige Treffen ab, pflegt einen regen Austauscht etc. Hier findet ihr auch Einrichtungen die Ausbilden und Adressen, wo man euch weiterhelfen kann.
Bei Fragen könnt ihr euch auch gerne an mich wenden, vieleicht kann ich weiterhelfen

Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes, er ist schneller und gründlicher als ich. (Fürst Bismarck)

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