Bräuche an Pfingsten

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04 Mai 2007 19:11 #528 von Pilgrim
Bräuche an Pfingsten wurde erstellt von Pilgrim
Hallo an alle!

Hab jetzt die erste Woche in meiner neuen/ersten Arbeitsstelle recht gut rum bekommen. Hab noch die nächste Woche zum einlesen in die Dokus, Bewohner kennenlernen und mich in das "Überbleibsel" meiner Vorgängerin einzuarbeiten....denke ich krieg das ganz gut hin. Hab im Grunde freie Hand, will aber natürlich die vorgegebenen Strukturen erstmal übernehmen.
Jeden Tag bin ich 4 Stunden da, Montag und Mittwoch im Spätdienst, die anderen Tage im Frühdienst. 1 Mal im Monat dann je 2 Stunden Samstag bzw. Sonntag. Jetzt zu meinem Anliegen... ;)
An Pfingsten habe ich meinen ersten Wochenendeinsatz und würd mich gerne an einem Tag mit Pfingstbräuchen beschäftigen. Habe auch schon gegoogelt und eine unendliche Menge an Sachen gefunden. Habt ihr schonmal eine Einheit zu dem Thema durchgeführt? Steh ganz ehrlich im Moment noch etwas auf dem Schlauch,weil es doch sehr neu für mich ist...bin echt dankbar um jede Idee oder Anregung :)
Übrigens sind in der Gruppe mit der ich das mache Bewohner die noch recht fitt sind, oder erst ganz zu Beginn ihrer Demenz stehen....

Schonmal danke für jeden Tipp.

LG,Svenja

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17 Mai 2007 14:01 #633 von Johanna Radenbach
Johanna Radenbach antwortete auf Bräuche an Pfingsten
Hallo Pilgrim,

Pfingsten naht und noch niemand hat dir auf deine Frage geantwortet. Ich habe zwar keine Erfahrungen vom Pfingsten feiern im Altenheim, mir aber dennoch Gedanken darüber gemacht.
Du könntest zunächst den Grund des Feiertages erläutern (du meintest, du hast schon viel darüber im Internet gefunden) und Pfingstbräuche vorlesen. Die meisten der mittelalterlichen Bräuche lassen sich ja schwer umsetzen, z. B. Reiterspiele. Da die Bewohner kognitiv noch nicht so stark eingeschränkt sind, entwickelt sich dadurch bestimmt ein interessantes Gespräch.
Eine Idee wäre noch, mit den Bewohnern eine große Pfingstbrezel zu backen. Evtl. könntest du auch einen kleinen Sitztanz einüben. Pfingsten ist ein Fest des guten Essens und des Tanzes. Das Singen von Frühlingsliedern  macht bestimmt auch Spaß.
Da Wochenende ist, würde ich bei den Aktionen ganz besonders darauf achten, alles spielerisch und mit viel Freude anzugehen. Es soll nicht nach "Arbeit" aussehen, da die Bewohner auch ein "Wochenendgefühl" haben müssen.

Gruß, Johanna

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19 Mai 2007 12:42 #644 von Pilgrim
Pilgrim antwortete auf Bräuche an Pfingsten
Hi!

Danke für deine Anregungen  :) .  Da ich an beiden Tagen nur 2 Std. zur Verfügung habe ist alles etwas schwierig,aber bei unserer Zeitungsrunde gestern habe ich die Bewohner einfach mal gefragt was sie früher an Pfingsten immer so gemacht haben. Die meisten meinten sie haben immer einen Ausflug mit der Familie gemacht.
Hab das jetzt genommen, gestern noch ein paar von den Ehrenamtlern für meine Idee gewinnen können und werde dann Samstags ein kleines Picknick mit den Bewohnern vorbereiten mit Kartoffelsalat und kalten Würstchen (das geht bei uns immer weg wie warme Semmel, selbst bei denen die nicht so gut essen ;) ) und Sonntag wenn das Wetter gut ist, werden wir mit einer kleinen Gruppe zum nahegelegenen See gehen/fahren und dann da "Picknick" machen. Sollte das Wetter nicht mitspielen gehen wir in den "Fernblick" das ist ein Raum bei uns,der eigentlich nur für Gottesdienst oder Heimbertat etc. genutzt wird. Von dort aus hat man eine schöne Sicht über die ganze Stadt. Ist dann auch eine Art "Ausflug" weil es halt nicht wie sonst im Gruppenraum stattfindet.

Bin mal gespannt wie das ankommt. :)

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20 Mai 2007 12:52 #646 von Nadja Busch
Nadja Busch antwortete auf Bräuche an Pfingsten
Hallo liebe Pfingstinteressierten,
Da ich mich zurzeit auch mit dem Thema beschäftige wollte ich euch meine persönlichen Lieblingsübungen vorstellen:

Als Einstieg in das Thema Pfingsten eignet sich zum Beispiel folgende Übung aus dem Buch Aktivierung in der Altenpflege von Elfriede Lindner Seite 261:
Pfingsten-ABC:
Was man aus Pfingsten alles machen kann:
P – Pfarrer, Posaunen
F – Feier, Feiern, Frühling, Flieder
I – Immergrün
N – Natur
G – Garten, Geist, Gott
S – Sonntag, Singen
T – Taufe, Taube, Tulpen
E – Empfang, Erde
N – Narzissen


Hierfür habe ich die Buchstaben in A5 ausgedruckt, so dass sie untereinander liegend das Wort Pfingsten ergeben. Nun sollten meine Teilnehmer Wörter zum jeweiligen Buchstaben finden. Da die oben aufgeführte Übung für meine Demenzgruppe zu schwer ist, können meine Teilnehmer frei assoziieren und schulen damit ihr Langzeitgedächtnis und die Wortfindung. Durch das Visualisieren findet eine Leseaktivierung statt. Diese Leseaktivierung kann durch das Rumreichen einzelner Buchstaben verstärkt werden. Mit Hilfe des weiterreichen des Buchstabens zu dem gerade Wörter gesucht, findet eine Kombination aus Leseaktivierung, Wortfindung und Bewegung statt. Hierdurch macht man die Übung be“greif“bar.

Die unter dem Pfingsten-ABC angegebenen Begriffe: Pfarrer, Posaunen, Geist, Gott, Singen eignen sich sehr gut zur Überleitung und zum Anstimmen von Leidern wie „Großer Gott wir loben dich“, „Lobe den Herren“, „Sanctus“ und weiteren Liedern aus dem Gesangsbuch. 

Um nicht nur das Langzeitgedächtnis zu schulen empfiehlt sich die Übung Pfingstblumen (siehe auch: Aktivierung in der Altenpflege von Elfriede Lindner Seite 261) mit einer Wahrnehmungsübung zu kombinieren.
Als Einstieg eignet sich das reine Aufzählen von Pfingstblumen.
Pfingstblumen:
Welche Wiesenblumen brühen zu Pfingsten?
Wiesenschaumkraut, Butterblume, Margerite, Glockenblume, Klee, Schlüsselblume, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Frauenmantel, Brennessel, Beinwell, Bärlauch, Löwenzahn Wegwarte


Um aus der reinen Wortfindungs- und Langezeitgedächtnisübung eine Wahrnehmungsübung zu machen werden alle Blumen als Foto oder Bild mitgebracht. Ergänzend dazu sollten möglichst viele Blumen kurz vor der Gruppentherapie von der Wiese gepflückt werden. Die bereits gepflückten Blumen eigenen sich als Tischdekoration der gesamten Therapieeinheit.  – (Um das Pflücken der Blumen therapeutisch zu nutzen kann man dieses auch in einer Kleingruppe oder Einzeltherapie als Spaziergang mit kognitiver und biographischer Aktivierung umsetzten.)
Nun sollen die Gruppenteilnehmer die Unterscheide der Blumen beschreiben und dieses mit ggf. neuen Informationen von anderen Bewohnern oder den Therapeuten verknüpfen.

Um ein weitergehendes Gespräch anzuregen bieten sich folgende Gedichte/Geschichten an:
- Pfingstbestellung von Joachim Ringelnatz
- Pfingsten von Johann Wolfgang Goethe
- Zu Pfingsten kommt Besuch von Elisabeth Lambrecht aus dem Buch: Jule-Geschichten

Um der ganzen Therapieeinheit einen festlichen Ausklang/Abschluss zu geben, eignet sich besonders gut Posaunenchormusik. Hierfür kann man unter anderem bekannte Lider verwenden, die die Teilnehmer ggf. mitsingen/ mitsummen können.

Eine schöne Woche und angenehme Pfingstfeiertage wünscht euch
Nadja

"Damit das Mögliche entsteht,
muss das Unmögliche versucht werden."
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