Therapieideen bei Bewohnerin mit Apoplex

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09 Apr. 2007 18:32 - 09 Apr. 2007 20:13 #346 von Mone
Hallo Ihr lieben!
Eigentlich ein wenig peinlich die Frage aber ich habe zeit vier Tagen eine Bewohnerin die aus dem Krankenhaus entlassen wurde mit einem Apoplex. Eine Körperhälfte ist gelähmt, kein Gefühl mehr nicht´s mehr. Nun möchte ich mit dieser Bewohnerin arbeiten.
Sie versteht was ich Ihr sage und Sie antwortet durch Kopfnicken oder durch Kopfschütteln wenn sie etwas nicht mag.
Da ich noch mit Apoplex Patienten zusammen gearbeitet habe, da meine Schwerpunkte in anderen Bereichen, wie Pädiatrie, Geronto, WFB lagen ist meine Frage nun wie kann ich am besten mit dieser Bewohnerin arbeit. Ich habe zwar die Grundkenntnisse, wie zum Beispiel, die gelähmte Seite soweit wie möglich mit einbeziehen, Gedächtnistraining anbieten, Bewegungsanbahnungen wieder herstellen, Reize geben durch basale Stimulation aber etwas Kongreteres halt nicht. Kann mir dort jemand zu Tipps geben? Was macht ihr für Übungen? 
Ich sag schon mal DANKESCHÖN!!!!

Lieben Gruß Mone

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09 Apr. 2007 20:24 - 09 Apr. 2007 20:46 #347 von Johanna Radenbach
Johanna Radenbach antwortete auf Therapieideen bei Bewohnerin mit Apoplex
Liebe Mone,

ich habe die Überschrift "Ich hab da mal eine Frage" in "Therapieideen bei Bewohnerin mit Apoplex" umgewandelt, da diese Überschrift aussagekräftiger ist. Die User wissen dadurch sofort, um was es sich bei deinem Anliegen handelt und du bekommst sicher auch mehr Antworten. 

Liebe Grüße und einen guten Wochenstart.

Johanna

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09 Apr. 2007 21:26 #350 von Ergo45
hallo mone,

vielleicht kannst du etwas mehr über die Auswirkungen der Hemiplegie sagen? Habe ich das richtig verstanden, Du möchtest neurologisch mit ihr arbeiten?
Wichtig ist es auf jeden Fall, erstmal ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufzubauen, sie kennenzulernen, herauszufinden, was sie gerne mag, wie sie bisher gelebt hat etc...

Grüße von Monique

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10 Apr. 2007 06:53 #352 von Mone
Hey,
diese Bew. lebt schon ca. 1/2 Jahr bei uns und kamm mit der Diagnose Demenz zu uns. Nun hatte sie den Apolex vor ca. 2 Wochen gehabt und ist nun aus dem Krankenhaus wieder da. Vertrauen habe ich zu der Bew. schon aufgebaut und kenne ihre Biographie sehr gut. Sie ist/ war Schaustellerin und hat ihr ganzes Leben in einem Wohnwagen gewohnt und an der Kasse die Fahrchips auf der Kirmes verkauft oder den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.
Es sieht so aus bei ihr, daß die linke Seite gelähmt ist, sie ihren Kopf nur nach Aufforderung zur linken Seite dreht, sie Schlukstörungen hat, Getränke angedickt bekommt und sie nicht mehr sprechen kann. Wenn Bew. im Rollstuhl sitzt hat sie keine Rumpfkontrolle. Bew. versteht was ich ihr sage und sie nickt , wenn sie mit etwas einverstanden ist und wenn sie etwas nicht mag schließt sie die Augen oder hat den Kopf etwas mehr zur rechten Seite geneigt.
Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.

Lieben Gruß Mone

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10 Apr. 2007 21:00 #358 von Petra
Hallo Mone,
ist die Demenz bei Deiner Bewohnerin diagnostiziert und war sie schon fortgeschrittener? Das kann Einfluss auf Deine Therapie der Hemiplegie haben.
Du hast geschrieben, dass die Klientin den Kopf nur auf Ansprache wendet. Liegt hier evtl. ein Neglect vor? Spürt sie, wenn Du sie an der linken Seite berührst?  Die Sitzbalance/ Rumpfstabilität  ist wichtig, ich nehme an sie kann nicht frei sitzen. Pushed sie auch? Dann darfst Du sie nicht zur rechten Seite drücken, weil sie dann noch mehr nach links arbeiten wird.  Wichtig ist eine feste Sitzfläche, für mehr Informationen. Die Bettkante oder eine weiche Rollstuhlsitzfläche sind für die Therapie nicht geeignet. Biete ihr Ziele(Bälle, Bilder,  etc), die sie im Sitzen mit der rechten Hand erreichen soll. Dabei auch über die Körpermitte hinaus nach links gehen. Den linken Arm und das Bein kannst Du gut in Rückenlage mobilisieren. Wichtig ist den linken Arm gut zu lagern, in jeder Körperposition. Sollte Deine Klientin pushen, versuche den Transfer von Bett zu Rollstuhl, zur rechten
Seite, wobei sie Dich unterstützen soll indem sie zur Armlehne greift und sich zieht. Das ist eine Kompensation, und es gehört Verständnis von der Klientin dazu.
Das in Kürze!!! Ich gebe Dir gerne noch weitere Informationen. :)

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11 Apr. 2007 06:55 #363 von Ergo45
hallo mone,

ich finde es sehr schwierig, neurologische tipps auf diesem weg weiterzugeben, weil sie nur sehr allgemein sein können, und es gerade bei einem frischen apoplex ja sehr auf die individuelle förderung ankommt(transfer/lagerung etc..). habe selbst einen bobathkurs absolviert, der mir sehr geholfen hat.
hast du evtl. eine kollegin mit neurologischer erfahrung in der nähe, die dir praktische tipps zeigen könnte?
@petra:deine tipps sind gut-ausser das mit dem ziehen an der armlehne-das sollte sie gerade nicht, weil das eine spastik auslösen könnte und gerade auch pathologische muster begünstigt.

ich denke noch weiter drüber nach.
gruß von monique

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14 Apr. 2007 17:37 #391 von Petra
Hallo Newbie,
Du hast recht, es könnte eine Spastik auslösen. Deshalb habe ich auch von Kompensation gesprochen, denn im Alltag ist diese Form des Transfers oft die einzige Möglichkeit für pushende Klienten aus dem Bett zu kommen. Angehörige und auch Pflegepersonal haben wenig Erfahrungen mit dem "Bärentanz" und scheuen häufig den Transfer.
Ein Bobath- Kurs ist in jedem Fall empfehlenswert.
Sonnige Grüsse,
Petra

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