Gestaltung von Erinnerungsbüchern

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12 Juni 2012 21:43 #12031 von M.K.
Gestaltung von Erinnerungsbüchern wurde erstellt von M.K.
Hallo, an alle kreativen Köpfe!!!
Unser Team hat sich auf die Fahne geschrieben für alle dementen Bewohner/innen ein Lebensbuch/Erinnerungsbuch anzufertigen.
Da sich solche Aktionen nicht selten als sehr zeitintensiv und kräftezehrend herausstellen, haben wir beschlossen den größten Teil innerhalb eines wöchentlich stattfindenden Aktivierungsangebotes (meist in einer Gruppe) zu gestalten.
Mein Gedanke war nun, dass es in jeder Gruppenstunde ein Schwerpunktthema gibt:
z.B. 1) Geburt und frühe Kindheit; auf dem Tisch befinden sich evtl kleine
          Babyschuhe, ein Strampler, ein Liederbuch, ein Teddy, eine Puppe, etc...
          alles wird zu BEGREIFEN reihum gereicht und jeder Bewohner nach seinen
          Gedanken gefragt
        - Vergleichen der Geburtsdaten; -orte; gibt es evtl Gemeinsamkeiten
        - gemeinsames Singen von Kinder,-Schlafliedern...
weitere Themen könnten dann sein:
2) Hochzeit,
3)Urlaub,
3)Haustiere,
4)ausgeübte Berufe.........
Jede Einheit umfasst immer wieder Gesprächsanteile (hier können bew. ein wenig interviewt werden), gemeinsames Singen, kurze Gedächtnistrainings, etc.
Und wir haben(ganz nebenbei) die Möglichkeit relevante Äußerungen der Bewohner für "ihr" Buch festzuhalten. Als weitere Informationsquelle dienen selbstverständlich die Biografiebögen der Bewohner. Über Angehörige bekommen wir vielleicht auch das ein oder andere Foto aus Kindertagen, der Hochzeit, der eigenen Kinder, der Enkelkinder....
Festgehalten werden in diesem Buch wichtige Ereignisse mit Datum, sowie Bezugspersonen (bestenfalls mit Foto)... - damit jeder , der mit unseren Bewohnern zu tun hat, Anhaltspunkte finden kann, um den dementen Menschen zu aktivieren, besser noch mit ihm ins Gespräch zu kommen und in schönen Erinnerungen zu schwelgen ;-)

Hat jemand von Euch noch tolle ideen wie so eine Gruppenstunde aussehen könnte? Her damit...!

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15 Juni 2012 08:14 #12037 von M.K.
Es gab ja schon einige Aufrufe...aber leider keine Komentare?!
Steh ich auf dem Schlauch, oder ist schlecht verständlich, was ich meine...?

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15 Juni 2012 10:41 #12038 von Wurzel
Wurzel antwortete auf Gestaltung von Erinnerungsbüchern
hallo M.K.,
die anregungen, die du für gruppenstunden angebracht hast, sind doch gut. da kann man doch sehr viel herausfinden und die zeit rennt dabei...
vielleicht hat sich deshalb niemand gemeldet, weil, wie du selbst am anfang geschrieben hast, daß ein erinnerungsbuch sehr zeitaufwendig ist. da bist du mittendrin oder gerade fertig, dann stirbt dir dein bewohner weg.
ich persönlich finde es wichtiger, daß der biografiebogen immer aktualisiert wird. kollegen können sich dort jederzeit informieren.
fraglich ist, wie es mit dem datenschutz aussieht, wenn ereignisse mit datum, angehörige u.s.w. drin steht und jeder dran kommt. das müsste in unserem heim dann sowieso weggeschlossen werden.
lg wurzel

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15 Juni 2012 13:38 #12039 von M.K.
Hey Wurzel
ist ja auch so angedacht, dass dieses Lebensbuch im Dienstzimmer verschlossen wird. Nur Mitarbeiter, die wirklich eng mit diesem dementen Bew. zusammenarbeiten und an dessen Geschichte interessiert sind, haben Zugang zu diesem Buch.

Erst hatten wir überlegt das Buch im Bewohnerzimmer zu hinterlegen, aber sind dann schnell zu dem Schluss gekommen, dass es viel zu Schde wäre, wenn es verloren geht, vom Bewohner selbst verlegt wird, oder wie auch immer...

Die Biografiebögen werden ohnehin immer wieder aktualisiert. Wir denken, dass dieses Lebensbuch vielleicht doch der bessere Weg ist, um vor allem mit den dementen Bewohnern ins "Gespräch" zu kommen. So werden diese durch Fotos, Zitate, eigene Redensarten usw. leichter angeregt/aktiviert.
Pflegekräfte werden beispielweise daran erinnert, dass auch Frau XY mal eine attraktive junge Frau war, die mitten im Leben stand...

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17 Juni 2012 10:04 #12040 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Gestaltung von Erinnerungsbüchern
Hallo M.K.,
ich habe in diesem Punkt nur einmal Erfahrungen gemacht, habe so ein Buch für eine BW von ihren Angehörigen zusammenstellen lassen. Das erste mal funktionierte es sehr gut, die BW schaute sich die Bilder an und konnte mir einiges erzählen, erinnerte sich gern an ihren Garten usw. Danach fing sie beim Betrachten der Bilder immer an zu weinen und es stimmte sie traurig, so das ich das Buch nicht mehr hervorholte oder nur bestimmte Bilder. Was die Pflegekräfte betrifft muss ich sagen, dass ich mir schlecht vorstellen kann, dass sie die Zeit haben werden und ich kann das auch gut nachvollziehen, habe einmal einen Tag in der Pflege ausgeholfen und muss zugeben, der Tag war im Nu rum und ich hatte einfach keine Zeit für die BW oder andere Dinge und verstehe jetzt auch das Pflegepersonal. Trotzdem finde ich die Idee sehr gut!!! Ich persönlich versuche viel in der biografieorientierten Arbeit zu erfahren und tausche mich dann auch mit dem Pflegepersonal aus. lg Ateu4011

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17 Juni 2012 18:16 #12042 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Gestaltung von Erinnerungsbüchern
Hi,

eine interessante Idee, eine Anmerkung:

ich finde ein Erinnerungsbuch ist Eigentum des BW und sollte auch in seinem Zimmer bleiben. Es sei denn der BW äußert einen anderen Wunsch. Auch können Angehörige mit einbezogen werden.

Viele Grüße

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25 Juni 2012 20:27 #12055 von Mia142
Mia142 antwortete auf Gestaltung von Erinnerungsbüchern
Hallo,

die Idee von den Erinnerungsbüchern ist nicht schlecht, aber wie du schon gemerkt hast, ist es sehr zeitaufwändig.

Wir haben so etwas ähnliches in der Einrichtung. Ich habe als Teamerin der IVA sogenannte Lebensthemen erfasst. Jeder Bewohner hat ein Lebensthema, dieses wurde bildlich auf Karten festgehalten mit entsprechenden Validationssätzen. Dies Lebensthemakarten hängen bei jedem Bew. im Zimmer, so dass jeder Angestellter kurz nach den vorgeschriebenen Sätzen validieren kann, damit die Erinnerungen geweckt werden können.

ist eine tolle Sache, die sogar von unserem Reinigungskräften genutzt werden.

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für dich.

Lg Mia

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04 Juli 2012 13:59 #12076 von M.K.
Hallo Mia,

könntest du mir mal ein Beispiel geben, damit ich mir besser vorstellen kann, wie solch eine Karte aussehen könnte!?

Liebe Grüße

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05 Juli 2012 21:35 #12077 von Mia142
Mia142 antwortete auf Gestaltung von Erinnerungsbüchern
ich kann es versuchen ;)

also ich habe ein Bild drauf, von dem Lebensthema des Bew. z.B. nen Garten mit roten Rosen (wenn der Bew eine Rosenliebhaberin war und sich immer aufopferungsvoll darum gekümmert hat, also eben sein Lebensthema war- es gibt meist mehrere Lebensthemen eines Menschen, aber eins davon ist eben DAS Lebensthema schlechthin).
Dazu stehen anfangs Sätze um nen Einstieg zu finden.
bsp:
Frau S mit dem schönen Garten.
Der schöne Garten mit den roten Rosen.
Die roten rosen, die viel Hege und Pflege brauchen.

dann kommen validierende Sätze.
bsp.
Sie wissen was Gartenarbeit bedeutet.
Ein Garten braucht viel Pflege.
DIe Rosen stacheln auch ganz schön ....

und ein Abschlußsatz.
bsp:
Ich hab jetzt auch noch meine Rosen zu pflegen
darf ich sie wieder besuchen.

Diese Sätze stehen fest und jede Kraft egal ob Pflege oder Reinigung oder Betreuung sollen diese Sätze sagen.

Das alles lernt man als teamerin der integrativen validation, man muss sich ein bissi damit auskennen um eben solche Sätze aufzuschreiben, aber an und für sich ist es nicht 100% wichtig, ob die Sätze genau zur Validation passen, sondern sie müssen zum Bewohner passen und er muss sich damit identifizieren können.

Wie gesagt, diese Karten sind auf jedem nachtschrank angebracht bzw am RS oder auf dem Tischplatz, so dass jeder dies zu jederzeit sagen kann.
es ist manchmal schwer, das Lebensthema herauszubekommen, ich habe viel auch nur durch Zufall herausbekommen.

Ich als teamerin bin das sehr hinterher und fast alle Kräfte nutzen diese Karten und meien Bew sind glücklich.

ich hoffe, das war verständlich.

bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

lg mia

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14 Juli 2012 13:45 #12086 von robins
robins antwortete auf Gestaltung von Erinnerungsbüchern
www.kda.de/files/tueren/tuerenoeffnenprobe2.pdf


ab Seite 17


in dem Buch erhält man auch die Kopiervorlagen für das Erinnerungsbuch.Mir gefällt der Bezug zu dem Bild.Problematisch finde ich immer überhaupt Bilder von Angehörigen zu erhalten

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