gelenkmobilisation

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12 März 2012 12:32 #11745 von Mausophant
gelenkmobilisation wurde erstellt von Mausophant
Hallo,

ich fange jetzt in einem Pflegeheim eine Stelle als Ergotherapeutin an. Dort wird es auch zu meinen Aufgaben dazugehören, Gelenkmobilisationen, Wasch- und Eßtraining durchzuführen.
Da meine Ausbildung, wo das bestimmt im Lehrstoff stand , schon ewig her ist, weiss ich nun echt nicht mehr wie man sowas macht. Kann mir da jemand helfen und einige Tipps geben?

Vielen Dank

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07 Apr. 2012 14:11 #11838 von Parapluie
Parapluie antwortete auf gelenkmobilisation
Bei Gelenkmobilsation ist die Frage:
Aktiv oder Passiv?
Einzel- oder Gruppentherapie?

Wenn du eine Gruppe machen sollst, kannst du mit einfacher Sitzgymnastik eigentlich fast alle Gelenke einmal durchbewegen.

Wenn du eine Einzeltherapie machen sollst, musst du schon genauer gucken:
- Indikation und Zielsetzung
(warum soll es gemacht werden, ist es sinnvoll - z.B. bei Kontrakturen)
- Befunderstellen
(wie ist das aktive und passive Bewegungsausmaß der einzelnen Gelenke)
- Gibt es Einschränkungen?
(künstliche Gelenke, akute Entzündungen (Rheuma), Kontrakturen, Hyper- oder Hypotonus)

Für die praktische Umsetzung solltest du dir aber jemanden suchen, das kann man in der Theorie (ob hier oder in einem Buch) nicht gut rüberbringen - es ist besser, wenn du weißt, wie es sich anfühlen soll.
Wenn du keinen kennst, der dir das zeigen kann und du aber schon loslegen sollst, dann mach nur das, wo du dir sicher bist - denn man kann auch viel falsch machen und was verschlechtern. Dann solltest du für dein eigenes Gefühl vielleicht beizeiten mal eine Forbiildung abpeiilen - es muss ja nicht gleich Bobath sein ;)

Beim Wasch-Anziehtraining musst du auch einiges beachten:
Warum sollst du das machen?
- Gibt es akute Einschränkungen (frischer Apoplex)?
- Wichtig wäre vielleicht auch, dass mittlerweile bei Demenz kein Wasch-Anziehtraining mehr gemacht werden sollte. Das habe ich auf einer Fortbildung letztens mit auf den Weg bekommen. Es ist einfach zu komplex und wird keinen langfristigen Erfolg haben. Aber wenn du mit der 3-fachen Zeit und deutlich mehr Ruhe zu einem Demenz-Patienten reingehst um ihn zu versorgen (mit größtmöglichen selbstständigen Anteilen), dann is es aber o.k.

Wieviel Zeit hast du?
- denn oft werden Heim-Ergos auch als zusätzliche Pflegekraft gesehen und du hast genauso viel oder wenig Zeit wie eine normale Pflegekraft auch - Nach Außen wird es aber als Wasch-Anziehtraining verkauft/dokumentiert)

Sollst du das jeden Tag beim Gleichen machen oder immer wechseln? Kannst du allen gerecht werden, die deine ergotherapeutische Unterstützung benötigen würden?

Wichtig wäre auf jeden Fall (wenn du ausreichend Zeit hast), die Gewohnheiten rauszubekommen.
- zuerst Hose dann Pulli anziehen?
- erst Arme dann den Kopf durch?

Schau dir auch auf jeden Fall anfangs das Anziehen mal an - ohne das du eingreifst, einfach damit du sehen kannst, was sind überhaupt die Schwierigkeiten. Das solltest du dem Bewohner dann aber auch so sagen "Ich muss erstmal gucken und werde nicht eingreifen", nicht dass du dir den Groll einfängst.

So jetzt gibts Essen, ich hoff dir reicht das erstmal

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