keinen Spaß mehr an der Arbeit

Hallo,

habt ihr auch manchmal das Gefühl, euch sackt der Boden unter den Füssen weg und ihr macht alles falsch. Ergomäßig wissen alle anderen besser wie ihr selbst was zu machen ist und man bekommt immer mehr aufgaben, die teilweise nicht zu bewältigen sind?
Mir geht es grad so. Manche neue Aufgaben sehe ich ja ein, aber wenn mir dann Sachen weggenommen werden, die Jahrelang bei den Bewohnern gut angekommen sind ist es zum......
Vielleicht wisst ihr was ich meine und wir können uns mal bissel austauschen, zur zeit macht mir die sache irgendwie keinen Spaß mehr.
Liebe Grüße!!!!
Mandy

Hallo Mandy,

Phasen in denen der Beruf nicht so die Freude macht, kenne ich. Lag aber bisher nicht an meiner Tätigkeit an sich bzw meinem Aufgabengebiet, sondern in der Regel an KollegInnen und Vorgesetzten....
Zum Rauskommen aus dem Loch wählte ich bisher folgende Strategien (bin seit ca 20 Jahren im Berufsleben):

- mein Problem analysieren und mit Familie/ Freunden reden
- Mit den Leuten reden um zu verstehen und Kompromiss oder Lösung zu finden.
- manchmal half ein kleiner Urlaub oder eine Fortbildung
- Stelle wechseln, wenn ich gar keinen Boden mehr finde.

Warum mischen sich so viele Leute in deine Arbeit ein? Sind das Ergos? Ansonsten können sie die nur Ideen liefern, Austausch bieten, Beobachtungen mitteilen.

Aufgaben bekommt man solange, bis man nein sagt. Das fällt manchmal echt schwer, weil es oft Aufgaben sind, die eben gemacht werden müssen und manchmal ja auch Spass machen. Daran übe ich auch noch Ich schaue mir dann gern Kollegen an, denen das nicht so geht und versuche zu erfassen, wie die das machen...

"wenn mir dann Sachen weggenommen werden, die Jahrelang bei den Bewohnern gut angekommen sind" Da stelle ich die Fragen: Warum? Von wem und kann man da nicht einen anderen Weg finden?

Nun habe ich dich ordentlich zugeschnattert. Vielleicht geht es dir nach den Feiertagen wieder besser. Ich habe nämlich das Gefühl, dass derzeit eh "alle spinnen". Muss alles eben noch zum Jahresabschluss fertig sein, neu für das Neue Jahr eingeleitet werden und und und. Ich sitze so manches erstmal aus ..... Und denke mir manchmal: ihr bekommt wahrscheinlich auch von "oben" Druck und müsst damit raus und dazu die Vorweihnachtszeit, leichte Stimmungsschwankungen zum Jahreswechsel....

Ein Frohes Fest und alles gute für 2012 wünsche ich dir.
LG Sophia

Kenn ich auch - und es ist zum Verzweifeln... Du hast schon gute Tipps bekommen, ich denke damit hast du ein gutes Ampelsystem

Erstmal Urlaub machen - eine Auszeit nehmen - und ganz ehrlich, wenn du den nicht durchbekommst, quäl dich nicht und lass dich ne Zeit krankschreiben!

Sprechen solltest du am Besten nur mit Leuten, die deine Situation verstehen können und dir Kraft geben können. Ich denke da z.B. an meine Eltern, die bei mir eigentlich alles nur schlimmer gemacht haben, als ich unzufrieden und unglücklich war mit meiner Arbeit (weil meine Chefetage mich ziemlich gemobbt hat) - da kamen dann so Sprüche wie "nicht so anstellen", "nochmal mit denen reden", "das geht schon vorbei". Manchmal eben nicht und Durchhalteparolen wird einem nur noch ein schlechtes Gewissen eingeredet (was man ja eh schon hat).

Mit neu getankter Kraft mal ein "Nein" versuchen, ist keine schlechte Idee. Wenn ich da an meine ehemalige mobbende Chef-Etage zurückdenke, kommt man aber nicht wirklich weit damit und bekommt statt Verständnis eher noch mehr einen drauf...
Dann schau dich nach einer anderen Stelle um, sonst gehst du vor die Hunde.

Ob das nur eine Phase ist oder ein sich immer mehr verstärkendes Grundproblem mit deinen Chefs, dass kannst nur du einschätzen.

Danke für eure lieben Antworten.
Also bissel Abstand hab ich jetzt und kann mir überlegen was ich mache. Weihnachten ist da immer gut für solche Sachen.
Habe mir vorgenommen bis zum Jahresende mir ne neue Stategie zu überlegen, das heißt meinen Plan umzustellen was die Beschäftigung anbelangt und Anfang des neuen Jahres dies bei der PDL vorzustellen, natürlich mit Begründung warum ich was mache und so weiter. Manche Dinge, die sie meinte (habe das Gespräch nochmal vor Weihnachten gesucht) sehe ich ja auch ein aber vieles halt auch nicht,weil die Betreuungsassistenten jetzt vieles von mir übernehmen sollen, obwohl ich der Meinung bin, nicht ihnen oder irgend einem BA zu nahe zu treten, die haben in den Dingen die Ausbildung nicht und wir Ergos haben nun mal die Schulbang für 3 Jahre gedrückt, was die anderen nicht haben, oder wie seht ihr das?
Ich hoffe mit meinen Vorschlägen, die mir im Kopf schwirren, meine PDL und HL überzeugen zu können, denn ich will nicht wechseln, dafür macht mir die Arbeit mit den Bewohnern viel zu sehr Spaß.
Ich will einfach nicht, das meine Arbeit abgewertet wird und gesagt wird nur noch Sturzprophylaxe und Kontrakturprophylaxe, rest können die BA`s machen.Dafür sitz ich nicht auf der Schulbank!!!!
Ganz liebe Grüße und nochmal vielen Dank für die Beiträge, tat richtig gut sie zu lesen!!!!
Ich halte uch weiter auf dem Laufenden!
Mandy  :

Hallo zusammen,

ich kann dich verstehen.
Meine PDL meint auch immer, ich soll die Arbeit verteilen. Frag sich nur, wohin?
Meine Betreuungskräfte machen gute Arbeit und ich bin echt frieden sowie stolz auf sie. Aber mehr Arbeit möchte ich ihnen nicht aufzwingen.
Schwierig finde ich es auch, wenn die Bewohner im Wachkoma liegen oder im Z.n. schweren Insult sind, Betreuungskräfte hinzuschicken.
Mir fallen die Beobachtungen zeitweise schon echt schwer und das dementsprechend zu dokumentieren. Zudem möchte ich einfach bestimmte Bewohner nicht abgeben, da sie mir am Herzen liegen.
Oder gerade ein Thema: Sterbebegleitung. Alle haben gesagt, sie würden es machen und jetzt wo wir zwei Krebspatienen haben, bin ich fast nur alleine da, neben den Pflegekräften.
Versuche über das Gespräch mit deiner PDL die Wichtigkeit deiner Arbeit mit deinem Fachwissen klar zumachen.

Lg Rika

Hallo Rika.

ich soll in der Hinsicht gar keine Arbeit verteilen, sondern nur therapeutisch arbeiten, was ich ja eigentlich schon immer mache, in allem was wir anbieten sehen wir ziele für den jeweiligen Bewohner, oder?
Liebe Grüße Mandy

Hallo,
was heißt denn bei Euch "nur noch therapeutisch" arbeiten? Sturz-, Kontrakturprophylaxe? Gibt es noch was?
Mir hat mein Chef verboten, mit den Bewohnern spazieren zu gehen (können die Pflegekräfte machen, machen es aber nicht, weil sie zu wenig Zeit dafür haben; Ergebnis: die Leute kommen gar nicht an die Luft) und Biographiearbeit wäre auch nichts. Ich soll Ergotherapie machen (was immer er sich darunter vorstellt). Bei mir nimmt das persönliche Gespräch über die eigene Geschichte einen großen und wichtigen Raum ein. Nun weiß ich gar nicht, wie ich mich rechtfertigen soll, v.a. weil der Chef sehr schnell auf 180 ist und mich nicht in Ruhe erklären lässt (ich bin auch immer sehr angespannt und traue mich kaum was zu sagen). Er sitzt am längeren Hebel und nutzt das auch aus.
Habt Ihr Tipps?

Halli Hallo!

Das Ding bei mir ist, dass mir meine Arbeit noch Spaß macht - ich aber wenn ich vor der Tür unserer Einrichtung stehe nur noch abstoßen empfinde!
Ich habe den Bereich Ergotherapie/ soziale Betreuung aufgebaut und jetzt bin ich aus "ich zeig dir wer der große chef ist" degradiert wurden. habe jemanden vor die nase gesetzt bekommen, der noch nie in der geriatrie gearbeitet hat und bin jetzt einer schickane nach der anderen ausgesetzt!
Ich gehe morgen nacht zum beispiel arbeiten und hab übermorgen nen spätdienst der halb eins mittags anfängt. ich könnte jetzt nen roman darüber schreiben, aber das möchte ich gar nicht! ich suche gerade nach alternativen und hoffe und wünsche mir (auch wenn weihnachten vorbei ist ), dass sich das nächste jahr viele möglichkeiten ergeben und genau das wünsche ich auch allen die in der gleichen situation sind!

glg

Moin
Das Problem mit der PDL scheint ja weit verbreitet zu sein-
Manchmal muß man ziemlich lange reden und immer wieder erklären
bisher hat es noch geklappt - nicht immer sofort -
Ich denke  das wir alle therapeutisch und zielorientiert im Interesse des Bewohners arbeiten
@bricharu - gerade die Biographiearbeit ist dioch ganz wichtig - auch der MDK guckt bei seinen Prüfungen sehr genau darauf das die Biographie der Bewohner in die Angebote einbezogen wird (jedenfalls hier im Norden) und ich denke das das überall gleich ist, denn nur wenn wir die Biographie kennen können wir Angebote erstellen die die Interessen der BW wiederspiegeln und an die "Vergangenheit" anknüpfen,
So sind Spaziergänge für BW die viel gewandert sind oder gerne im Garten gearbeitet haben durchaus therapeutisch sinnvoll und sollten nicht nur den BA überlassen werden
Einen guten Rutsch und nicht zu viel Frust
Rosi :-X