psychologische Betreuung über externe Kräfte im Heim

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10 Okt. 2011 23:07 #11020 von Tania
Liebe Mitstreiter,

ich habe in unserem Haus, eine Bewohnerin, welche sich anfangs recht unauffällig zeigte, der Zeit aber alle Alarmglocken läuten lässt ine schwere Depression zu entwickeln.
Sie zog zum 1.6.11 zu uns, warum weiß keiner so genau. Es war schon Schwierig für Sie Pflegestufe 1 zu erhalten. Seit ihrem Einzug hat sie eine starke Blasenschwäche entwickelt und zeigt phasenweiße sehr paranoide Denkmuster.
Theoretisch hätt ich gern ein Psychologen für diese Dame um eine Verhaltens bzw. systemische Psychotherapie zu führen. Bisher kamen keine solche exteren Kräfte in unser Haus und auch unsere PDL ect. ist sich sehr uneins ob dieses machbar sei.
Meine konkrete Frage:
Wer hat Erfahrungen mit dieser Form der Betreung?
Wie seit ihr an Ärtzte bzw. Therapeuten heran getreten?

Danke eure Tania

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11 Okt. 2011 21:11 #11022 von Celeste
Erstmal über (Haus?)Arzt oder Neurologe abklären lassen, ob eine Indikation vorliegt und vor allem was für eine. Wenn das Kind (die Störung?) einen Namen hat, kann man weiterschauen ob es möglich ist, zur Behandlung zum Beispiel Ergotherapie zu bekommen. Die können auf jeden Fall ins Haus kommen und arbeiten (wenn so auf der Verordnung vermerkt ist) auch psychisch- funktionell.

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11 Okt. 2011 21:37 #11023 von Tania
Danke schon mal für die ANtwort, aber handelt es sich um eine über 80jährige Pflegeheimbewohnerin. Eine neurologisch/psychatrisch bestätigte Diagnose - Depression liegt nicht vor, nur "deressive Episode" über Hausarzt.
Ich hätte gerne einen Psychologen der Hausbesuche im Alten- Pflegeheim macht.

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12 Okt. 2011 10:59 #11024 von Trulla-la

Tania schrieb: bestätigte Diagnose - Depression liegt nicht vor, nur "deressive Episode" über Hausarzt.


Damit ist eine Diagnose gestellt.
Depressive Episode
bedeutet, der Patient hat eine Depression, welche zur Zeit wieder "aktiv" ist.

Zur Erklärung....
Depressive sind i.d.R. nicht permanent in dieser Depression. Sondern sie durchlaufen Phasen in denen es ihnen besser geht, sie nahezu "Beschwerdefrei" sind. Dann wieder kommen Phasen in denen es ihnen sehr schlecht geht, sie also völlig depressiv sind.
Das ist normal und hat auch nichts mit bipolarer Störung zu tun.

Du (oder die exam. PK) könntest jetzt also Kontakt zum Hausarzt aufnehmen und um Überweisung mit entsprechendem Hausbesuch bitten. Dann einen Therapeuten suchen der ins Haus kommen würde.
Andere Möglichkeit - - -
Ihr geht mit der Überweisung zu einem Therapeuten in die Praxis. Oder ist die Dame bettlägerig?

Dritte Möglichkeit - - -
die Dame wird in eine teilstationäre Einrichtung überwiesen. Sie bekommt tagsüber alle nötigen Therapien, kommt am späten Nachmittag ins Heim zurück. Verliert also nicht diesen letzten, zumindest einigermaßen bekannten Raum. Den der Verlust ihres Lebensumfeldes könnte Auslöser für diese Depressive Episode sein.

Welche in ihrem Fall der "richtige" Weg ist, hängt stark von der BW ab.

Wäre schön wenn du mal berichtest wie es weitergeht.
Gruß Trulla-la

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12 Okt. 2011 13:25 #11025 von Parapluie
Hallöchen,

also auch wenn das jetzt ein wenig fies klingt, ABER Depressionen im Alter sind keine Seltenheit. Viele, gerade die, die ins Heim kommen haben ja auch allen Grund dazu - gesundheitliche Schwierigkeiten nehmen zu, alte Gewohnheiten werden weniger möglich durchzuführen.

Dein Elan in allen Ehren, aber ich habe noch NIE gehört oder gesehen, dass ein Psychotherapeut ins Haus kommt - und schonmal garnicht in ein Alten- und Pfllegeheim. Die meisten Therapeuten sind eh überlastet und haben Wartelisten voll mit "jungen" Leuten.
Die "Gesesungs-Chancen" sind im Alter auch einfach geringer, einfach weil die äußeren Faktoren keine Besserung ermögliche. Medikamtente können vielleicht etwas reißen, haben aber auch Nebenwirkungen, die nicht Ohne sind.

Was ich persönlich kenne, sind geriatrische Stationen in psychiatrischen Kliniken, wo solche Menschen medikamentös einigstellt werden und eine Besserung erzielt werden soll.

Natürlich müssen Depressionen im Alter ernst genommen werden und nach Möglichkeit auch behandelt - und rein medikamentös OHNE an den auslösenden Faktoren zu arbeiten und OHNE Therapeut kommt man nicht weit, ABER ich glaub nicht, dass du einen Therapeuten finden wirst - vor allem wenn die Dame keine Lobby hat (also Familie oder Freunde - denn sonst wüßtet ihr sicher auch mehr über die Umstände ihres Einzuges).

Auch wenn wir keine Psychotherapeuten sind, haben wir einen großen Packen Psychologie gehabt - und damit wohl meistens die Einzigen, die mit depressiven Bewohnern sprechen können und versuchen können sie ein bisschen aus dem "Loch" zu ziehen. Unser Auftrag ist ja auch die "Lebensqualität" - auch wenn unsere Arbeit/Wirkung begrenzt ist.

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13 Okt. 2011 10:52 #11027 von Ottilie
Guten Tag,
wir hatten an meiner letzten Arbeitstelle regelmäßigen Besuch eines Gerontopsychiater, welcher die Bewohner mit z.b. Depressionen medikamentös eingestellt hat und zusätzlich verordnete er noch 2 mal wöchentlich Ergotherapie, diese dann von Extern ins Haus kam und sich dann mit dem BW ins sein Zimmer zurück zog.
Am wichtigesten ist, das die Diepression von einem Facharzt diagnostiziert, vom Pflegepersonal anerkannt und dementsprechend gehandelt wird.
Nichts ist schlimmer für den Bewohner wenn er "abgestempelt" wird: "der spricht eh nie; der kommt eh nie zu den Gruppen..."
Als Ergo im Pflegeheim biete ich z.B. kleine Gruppen oder Einzelangebote an, wo bildnerische gestaltet werden kann, mit Farben, mit alten Kalendern, mit Knete..
Kleine Gruppen sind manchmal günstiger als Einzelangebote, weil der Bewohner nicht den Druck empfindet was sagen zu müssen um das Schweigen zu beenden, sondern er kann zuhöhren und kann aber auch gezielt angesprochen werden.
Das waren so meine Gedanken, vielleicht hilft es dir ein wenig weiter.

Einen schönen Tag noch
wünscht Ottilie

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30 Okt. 2011 13:13 #11117 von nike84
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Denke das ist ein brisantes Thema und ich bin auch der Meinung, dass wenn man diue Biographie einiger Bewohner anschaut, sich nicht wundern muss, dass sie so sind wie sie sind mit Depressionen, Rückzug etc.

Wir arbeiten auch mit einem Neurologen/ Psyachiater zusammen und er stellt die Bew. medikamentös ein. Klar ist das auch nicht die Lösung, aber bei den meisten gibt es ihnen ein Stück weit Lebensqualität zurück. Ergo verschreibt er unter anderem auch...
Letzte Lösung ist bei Fällen wo eine Fremd- oder Eigengefährdung abzusehen ist, immer die Einweisung in eine Geriatrische Akutklinik. Hier werden die Bewohner dann intensiver betreut und beobachtet...

Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis meines Hundes, er ist schneller und gründlicher als ich. (Fürst Bismarck)

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