Arbeit für Männer

Hallo Ihr Lieben,

Folgende Situation:
Ich arbeite in einem beschützenden Haus. Früher waren es vor allem klassische Demenzerkrankungen (wie Alzheimer usw.), die dort gelebt haben. Nun werden es aber immer mehr Menschen, die eine Suchterkrankung haben oder hatte. Oft Alkoholiker, aber auch andere Drogen. Die Krankheitbilder sind dementsprechend. Was auch auffällt, es sind immer öfter Männer und sie sind immer jünger (49 Jahre ist der Jüngste).

Diese Bewohner sind nicht sehr motiviert. trotzdem möchte ich ihnen eine Beschäftigung anbieten. Mit Krativgruppe, Singen oder Gesprächsrunde habe ich keine guten Karten (mit Kartenspielen o. a. uebrigens  auch nicht). Habt Ihr Ideen. Ich dachte, es geht schon in Richtung Arbeitstherapie....

Leider darf das Ganze auch nichts kosten, da unser Chef  zwar die Einsicht hat, das die Bewohner andere Angebote brauchen als z. B. unsere Frauen, aber investieren möchte er halt  nix..... Was also tun???

Viele Gruesse
Diana

Hallo Diana,

das mit dem nichts kosten dürfen regt mich ja schon mal wieder auf!!!!
Was hältst du von: Holz, Peddigrohr, einer Gartengruppe oder einer Fahrradwerkstatt? Männerkochrunde? Eure Pflanzen im Haus umtopfen?
Kostet eben alles auch was, aber was kostenfreies fällt mir nicht ein. Durch manche Dinge wie Holz oder der Fahrradwerkstatt könnte ja auch wieder Geld reinkommen. Ach: Bücher binden, das ginge vielleicht auch.
Würde mich interessieren, was dir so einfällt und du so umsetzen kannst.
lg Sophia

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das mit dem nix kosten regt natürlich nicht nur dich auf. Mich auch, Es gibt viel Erwartungsdruck, aber das das  natürlich nicht immer für lau geht.... Aber es wird in sicher vielen Einrichtungen  ähnlich sein.

Ich dacht auch schon an Holzbearbeitung. Nur sind wir technisch nicht gut ausgestattet. Ich müsste auf vorhandenes Werkzeug, teil antiquiert von unserem Hausmeister zurückgreifen... ( was der aber auch nicht so gerne hat.

Als erstes werde ich versuchen, unsere Gartenbänke abzuschleifen und neu zu beizen oder Wege fegen...  Vielleicht auch irgendwie ein Beet anlegen, wenn ich ausreichend Gartengeräte finde Ist ja doof, wenn 2 was tun und die anderen stehen drumherum und warten bis der Spaten  mal zu haben ist.

Naja, ich hoffe mal auf ein bissl Einsicht  beim Chef, vielleicht macht er mal  ein bisschen Geld locker...

Einnehmen dürfen wir nix, da wir eine gemeinnützige Gesellschafsform sind. So hieß es zumindest bisher.

LG
Diana

Hallo Diana,

Beet ist doch gut, denn das muss ja eh gemacht werden, oder?
Der Hausmeister müßte doch Geräte haben und ihr nehmt ihm quasi Arbeit ab. Unser war ganz schnell dabei uns alles bereitzustellen *grine
Auch Handwerkzeug bekomme ich von ihm, muss ich dann aber immer weider zurückgeben, aber das ist klar. 
Kann sein, dass ihr keine Gewinne machen dürft, aber eure Unkosten decken, das geht sicher. Habe schon oft gesehen, dass auf Sommerfesten oder so ein Tisch mit Dingen zum Verkauf da steht und dann eine Spendenbox. Das klappt meist ganz gut.

Viel Spass beim Handwerken...
LG Sophia

Du könntest z.b. Therapiespiele herstellen- z.B. Solitaire:
die Holzstäbe müssen abgesägt, geschliffen und lackiert werden, das Steckbrett gebohrt, geschliffen und lackiert.

Man kann z.B. auch das Gartengießen einteilen, jeder hat einen bestimmten Bereich zu gießen. Das hat vor allem den Vorteil, dass es eine täglich wiederkehrende Arbeit ist, und Wiederholungen sind ja für viele Bewohner etwas ganz wichtiges.

Bezüglich Material und Kosten noch ein Tipp:
Ich hänge immer wieder "Materialsammelwünsche" auf die Pinnwände unserer Einrichtung auf. Viele Spenden von lieben Angehörigen habe ich schon bekommen-meist sind es Dinge, die sie nicht mehr brauchen, so habe ich z.B. Knöpfe, Wollreste, Schrauben, Stoffreste usw. bekommen. Je genauer man definiert, was man braucht, umso mehr sinnvolle Sachen bekommt man auch.
Vielleicht hat jemand sogar übriges Werkzeug für euch?