Kongress DAG DVE 240pxVom 18. bis 20. Oktober 2012 fand in Hanau der 7. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. unter dem Motto  "Zusammen leben - voneinander lernen" statt. Seit 1997 veranstaltet der Verein alle zwei Jahre einen Kongress, der jeweils unter einem anderen Motto steht. EbeDe.net-Gastredakteurin Sandra Mehl war dabei und berichtet über das Ereignis.

Zusammen leben - voneinander lernen

Während der Eröffnungsveranstaltung waren sich alle Redner einig, dass die Bedürfnisse von Demenzerkrankten sehr ernst genommen werden müssen, denn bereits heute sind allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen betroffen, Tendenz steigend. Umso wichtiger ist es, dass sich nicht nur Fachleute über die Erkrankung austauschen, sondern das die Betroffenen und ihre Familien zu Wort kommen und gehört werden. Deshalb beteiligten sich Mitglieder der "Demenz-Mutmach-Gruppe" aus Frankfurt sowie der Angehörigengruppe des Demenzforum Darmstadt e. V. aktiv an der Eröffnungsveranstaltung: Sie stellten eindrucksvoll die Gefühle, Nöte und Bedürfnisse aus Sicht der Erkrankten sowie ihrer Angehörigen dar.

Kongress DAG Publikum 240pxInteressante Vortragsreihen für Ergotherapeuten

Wiebke Flotho und Corinna Sibold beteiligten sich aktiv an der Vortragsreihe "Nicht-medikamentöse Interventionen". Die Ergotherapeutinnen stellten das Interventionsprogramm HED-I vor, das sich mit der häuslichen Ergotherapie bei Menschen mit Demenz befasst. Das Programm richtet sich an Menschen mit leichter bis mittelgradiger Demenz sowie deren pflegenden Angehörige. Im Mittelpunkt der Behandlung stehen dabei die individuell relevanten Alltagsanliegen, wie zum Beispiel das Einhalten von Terminen oder Kochen. "Zusammen leben in der Kommune" lautete der Titel einer anderen Vortragsreihe. Inhaltlich ging es dabei unter anderem um die Schulung von Friseurinnen im Umgang mit demenzkranken Kunden und wie Kommunen demenzfreundlicher werden können. Weitere Vortragsreihen befassten sich mit den Themen Demenz bei Menschen mit geistiger Behinderung, Beratung und Schulung von Angehörigen, Prävention von Gewalt in der Pflege, Menschen mit Demenz im Krankenhaus sowie Probleme beim Essen und Trinken. Ferner bestand die Möglichkeit an dem zeitgleich stattfindenden Symposien der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung e. V. teilzunehmen. Im Symposium ging es im Wesentlichen um die Qualitätskontrollen in Heimen.

Begleitende Ausstellung

Während den Pausen konnten die Gäste eine Ausstellung besuchen und sich dort weiter informieren. Einer der Aussteller war der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e. V. Der Verein informierte über ergotherapeutische Behandlungsansätze bei Menschen mit Demenz. Am Stand der Ilses weite Welt GmbH & Co. KG schauten Besucher die Filme für Demenzerkrankte an und begutachteten die dazugehörigen Begleitsets. Einen Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema Demenz sowie entsprechende Betreuungsmöglichkeiten erhielten Besucher am Bücherstand. Eine gute Gelegenheit, vor dem Kauf in die Bücher reinzulesen, denn bei örtlichen Buchhändlern sind sie für gewöhnlich nicht vorrätig.

Fazit

Der Kongress bot den Besuchern einen Blick über den eigenen fachlichen Tellerrand hinaus, das Knüpfen von neuen Kontakten oder das Intensivieren von früheren Kontakten. Die Teilnahmegebühr in Höhe von 150 Euro für alle drei Tage war jeden Cent wert, zumal Getränke und Verpflegung im Preis inbegriffen waren. Für mich persönlich war es garantiert nicht der letzte Besuch auf einem Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V.