Künftig wird es mehr Ergotherapeuten mit Bachelortitel geben. Der Wissenschaftsrat empfiehlt eine Akademisierung sämtlicher Gesundheitsberufe, da der demografische Wandel deutlich mehr chronischkranke und multimorbide Patienten hervorbringt, die nicht nur mehr sondern auch qualitativ andere Versorgungsleistungen brauchen.

Warum eine Akademisierung von Ergotherapeuten?

Neue Möglichkeiten in der Therapie, Diagnostik, Prävention, Rehabilitation und Pflege verstärken laut einer Pressemitteilung des Wissenschaftsrats die Anforderungen an die Gesundheitsberufe in ihrer Komplexität. Auf die daraus resultierenden neuen und gestiegenen Qualifikationserfordernisse für viele Berufe in der Gesundheitsversorgung müsse in der Ausbildung adäquat reagiert werden.

Unter den Therapieberufen zählt der Wissenschaftsrat explizit die Ergotherapie auf. Mittlerweile kann man Ergotherapie an Fachhochschulen studieren. Das Angebot soll sich allerdings erweitern: "In primärqualifizierenden patientenorientierten Studiengängen sollen künftig 10 bis 20 Prozent eines Ausbildungsjahrgangs mit einem Bachelor-Abschluss zur unmittelbaren Tätigkeit am Patienten befähigt werden." Die neu zu schaffenden Ausbildungsplätze müssen also laut dem Wissenschaftsrat stärker als bisher an Hochschulen eingerichtet werden. Der Magdeburger Neurologe Hans-Jochen Heinze, Mitglied der wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats, betonte auch die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung der einzelnen Berufe: "Durch die wachsende Zahl chronisch kranker und pflegebedürftiger Menschen müssen die verschiedenen Fachkräfte bei der Gesundheitsversorgung stärker zusammenarbeiten."

Gehst Du jetzt studieren?

Seit die Meldung am 16. Juli in der ARD-Tagesschau verkündet wurde, und im Deutschen Ärzteblatt erschien, ist sie in aller Munde: Das Thema wird auch im ergoXchange-Forum diskutiert. Was denkt ihr? Haltet ihr eine Akademisierung von Ergotherapeuten für richtig? Schreibt uns eure Meinung.