Betreuungszeit ->Regelmäßigkeit contra längere Zeitspanne der Betreuung

Umfrage: Was findet ihr wichtiger: Eine regelmäßige intensive Kurzbetreuung oder ab und zu eine lange Betreuu (endet am 0000-00-00 00:00:00)

Eine regelmäßige, intensive Kurzbetreuung der Menschen (5-10 Minuten 3-4x/Woche)
8 53.3%
Eine regelmäßige, intensive Kurzbetreuung der Menschen (5 Minuten 7 Tage/Woche)
7 46.7%
30-60 Minuten Betreuung 3-4x/MONAT
Keine Stimmen 0%
Anzahl der Wähler: 5
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21 Sep. 2011 16:37 #10927 von Pegasus
Hallo,
nach unserer letzten Teamsitzung wurde mir von Kollegen vorgehalten, ich würde durch die Zimmer hetzen. Selbst empfinde ich das nicht so.
Bei vielen Bewohnern bin ich oft nur 5-10 Minuten intensiv beschäftigt.
Ich bete mit ihnen,halte die Hand,wir singen 1-2 Lieder,ich massiere die Hände,bringe sie mit einer Bauchrednerpuppe zum Lachen,lasse Sondenpatienten Kaffee...Saft...Kakao...Eis... etc.probieren,lasse jahreszeitliche Dinge ansehen...riechen...fühlen wie gerade Kastanien,hören 1-2 Lieder iher Lieblingsmusik an und und und

Meine Kollegen sehen solche Kurzbetreuungen als Quantität an und nur die langen Betreuungen als Qualität.

Bin ich nun total auf dem Holzweg ???

In einem Gespräch mit unserem Therapieclown und in der Qualifizierungsmaßnahme zum Betreuungsassistenten wurde mir das zumindest so vermittelt, daß nicht der Zeitumfang entscheidend ist, sondern die Intensivität und Regelmäßgkeit der Betreuung.

Es geht hauptsächlich um die Menschen im Bett. In den Aufenthaltsräumen sind immer Präsenzkräfte anwesend,welche sich mit den Menschen unterhalten,Singen,Kochen etc. und Betreuungsangebote anhand von Gruppenbeschäftigungen sind auch zur Genüge vorhanden.

Freue mich auf eure Meinungen!
Gruß Pegasus

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21 Sep. 2011 17:44 #10928 von ergotherapeutin
Ich denke du bist nicht auf dem Holzweg.

5-10 Minuten reichen bei bettlägrigen. Auch in einer kurzen Zeitspanne kann man sich auf einen Bw einlassen.

Es sieht oft nach abarbeiten aus, dies sollte aber nur nach außen so aussehen, im Zimmer selbst bzw der bw selbst solle dies natürlich nicht so empfinden.

Solange man bemerkt und auch umsetzt, heute benötigt er mal mehr betreuung bzw man nimmt sich einfach mal die zeit, ist dies alles legitim.

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25 Sep. 2011 11:33 #10937 von Phaethon
Hallo Pegasus,
Qualität vor Quantität!
Und das kann man nur selber entscheiden, da kann sich KEINER ein Urteil erlauben. Ich habe manchmal 10 Minuten mit jemandem und weiß, das hat wirklich über den Tag geholfen. Bei mancher Gruppe, weiß ich, es hat nur für manche was gebracht, der eine oder andere schläft irgendwann ein und ich kann den zwar dokumentieren, aber eigentlich hat er keine Betreuung gehabt.
Ich denke mal, es ist wichtig, dass wir uns selber immer wieder hinterfragen ob alle die Betreuung bekommen, die ihnen hilft.
Das klappt beileibe nicht immer! Aber ich versuche es.
Lieben Gruß
Bettina

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25 Sep. 2011 16:58 #10940 von Pegasus
Hallo Bettina,

selbst emfinde ich mein Tun als Qualität. Oft besuche ich Bewohner in den Aufenthaltsräumen und begrüße jeden persönlich mit Händedrück, führe kurze gezielte Gespräche etc. mit jedem nach der Methode des TTB.
Nachdem ich den Bereich verlasse werde ich dann von den Pflegekräften gefragt ob ich denn heute wieder keine Betreuung bei den Bewohnern durchführe...da zählen eben auch nur die in die Länge gezogenen Gruppenstunden und alles andere wird als "nicht betreut" empfunden.

Gruß Pegasus

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28 Sep. 2011 17:32 #10970 von Pegasus
Hallo zusammen,

nachdem meine Kolleginnen eine Dokumentationsschulung bekamen (war nicht dabei) wurde nun beschlossen, alle Bewohner 30 Minuten zu betreuen.
Wenn in einer Woche nicht alle geschafft werde macht das auch nichts. Also wohl 2 Betreuungen a' 30 Minuten/Monat.
Auch wenn die Betreuung schon nach 15 Minuten vorbei ist soll man trotzdem noch 15 Minuten bei dem BW bleiben, um die Reaktion/Veränderung nach der Betreuung genau erfassen zu können was in kürzerer Zeit nicht möglich wäre(wie fühlt sich der Bewohner danach).
Anschließend alles genau dokumentieren anhand der Forumierungshilfen von Andrea Friese.

Werde mich damit abfinden müssen und sehe das aber auch als guten Weg, unsere Dokumentation in den Griff zu bekommen. Die gefiel dem MDK bei seiner Prüfung nämlich überhaupt nicht. Haben zwar Note 1 bekommen aber wegen der Doku wird es demnächst eine Nachprüfung geben. Das "warum wurde dies und das angeboten" und die Reaktion darauf fehlte oft in der Doku. Dass dies in der Pflegeplanung bereits steht reicht wohl nicht. Bei Gruppenangeboten haben wir auf die Evaluation fast ganz verzichtet und verallgemeinert...

Mit der Zeit wird sich das hoffentlich wieder ändern.

Wie ist das denn bei euch?
Gruß Pegasus

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30 Sep. 2011 07:28 #10974 von robins
Pegasus\n

Hallo,
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Hallo Pegasus,

ich bilde selbst Betreuer aus und kann nur sagen,toll dass es solch engagierte Betreuer gibt wie dich.Es ist für Demente so wichtig gesehen und wahrgenommen zu werden.Und du leistest von Basaler Stimulation,Therapeutischem Tischgespräch,Seelsorge,Puppenarbeit ein Rundumpaket,was will man mehr.Ich finde nichts schlimmer als wenn ich von Betreuern höre dass sie ein Stunde Demente in 3 er Reihen bespaßen sollen.Das hat nichts mit Qualität zu tun, sondern erinnert mich an eine Verwahranstalt und ist für Demente ein Zumutung.Mach weiter so und lass dich nicht entmutigen.Zweifel nicht an dir, vor allem wenn bedenkt was du auch mit deiner Website alles auf die Beine gestellt hast ;)

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10 Nov. 2011 18:57 #11170 von Pegasus
Hallo mal wieder zu diesem Thema :-)

Kurze Rückmeldung -> Heute erfuhr ich dass an meinem ersten Urlaubstag vorletzte Woche die Heimaufsicht da war.

Möchten die bettlägerigen Bewohner lieber 3x pro Woche 10 Minuten betreut sehen anstatt der 30 Minuten alle 2-3 Wochen.

Gruß Pegasus

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12 Nov. 2011 18:01 #11178 von Parapluie
Hi,
die Diskussion ist ja eigentlich schon lange her, aber ich möchte trotzdem meinen Senf dazugeben:

Ich finde es kommt auch ganz auf dein Aufgabengebiet in dem Haus an, was du tust. Interne Ergos sind oft dazu angehalten alle so oft wie möglich zu besuchen. Hauptsache es steht regelmäßig was in den Akten - vor allem für den MDK  >:(
Das man als Einzelperson seinen qualitativen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann, sollte einem klar sein, wenn man eine solche Stelle antritt.

Aber als ambulant arbeitender Ergo kann ich nur sagen: Eine 10-Minuten-Betreuung reicht absolut nicht für Bettlägerige!
Da hab ich mich eben doch sehr gewundert.  :o
Gerade diese Patienten können eine ergotherapeutische "Behandlung" in Richtung Basale Stimulation gebrauchen. Körperwahrnehmung, Körperschema, Körperbild sind doch langfristig total beeinträchtigt, was zu Unwohlsein und Anspannung führt! Und eine solche "Behandlung" braucht Ruhe und vor allem Zeit!
Ich arbeite mit meinen dementen, bettlägerigen Patienten mindestens eine 3/4Stunde, meinstens eine Ganze. Dazwischen ist Zeit für angenehme Gespräche und jahreszeitliche/biographische Orientierung.

Wenn du als Angestellte (vor allem wenn der MDK der Heimleitung damit in den Ohren liegt) eher kurze Stipp-Visiten machen sollst, musst du dich wohl-oder-übel daran halten.
Ich aber würde dafür sorgen, dass dann eine externe Ergo ins Haus kommt, die solche Sachen dann mit den Patienten/Bewohnern macht.

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