nur noch Kontrakturprophylaxe

Hallöchen,

ich arbeite in einem Pflegeheim, wo grad alles umstrukturiert wird.Wir Ergos dürfen nur noch Sturzprophylaxe und Kontrakturenprophylaxe bei den Bewohnern machen, alles andere sollen die Betreuungskräfte machen. Kann mich nicht richtig damit anfreuden, komme grad erst aus der Elternzeit wieder, vorher hab ich halt auch Bingo und solche Sachen gemacht mit den Bewohnern, was ihn Spaß gemacht hat.Muß jemand auch so arbeiten??????
Liebe Grüße Mandy

Hallo Mandy

Ist ja ne echte Katastrophe, was die mit euch Ergos machen wollen. Ich würd mich wehren, denn das ist ja nun wirklich nicht nur das, zu was wir fähig sind!!
Wenn es für dich stimmt, dann kämpfe drum, dass du für Alltagsaktivitäten zuständig bist, die Abgrenzung zu den Betreuungskräften ist immer schwierig, sie machen doch auch Einiges, was wir machen- eben mit anderem Hintergrund. Aber Alltag=Ergo. Dann würd ich mir das "unter den Nagel reissen". Ansonsten können sie ja gleich Freiwillige einstellen ...
Gib Alles Viel Erfolg!!
Line*

Liebe Kollegin,

Es wird langsam Zeit dass sich die Ergotherapie im stationären Bereich flächendeckend etabliert. Vielleicht hat der Verband schon Leitlinien bzw. Standards entwickelt? Erschreckend zu lesen, dass die Ergotherapie willkürlich eingesetzt wird ohne genau nach deren Zielen und Inhalten zu fragen. Kontrakturprophylaxe machen auch KG bzw. examinierte PP.
Ich habe auch  nur den Tipp dich zu positionieren.

Viel Glück und Erfolg!

Hallo ,
es macht ein langsam müde, das wir die Ergos, in unserer Arbeit immer weniger die ürsprünglichen Ansätze von Ergotherapie umsetzen können. Ja, ich weiß die Zeiten ändern sich, viele Arbeitgeber schaun, das sie Personaleinsparungen betreiben können oder anstehende Arbeiten wie z.b die Alltagsstrukturierungen eines Bewohners an andere Mitarbeiter verteilen können, um Kosten zu sparen. ( Bitte nicht falsch verstehen, ich meine nicht damit, das ich die Arbeit anderer Mitarbeiter in ihrem Wert reduziere).
Durch diese zunehmenden Gegebenheiten, verliert sich immer mehr das Bild eines Ergos in seiner Berufung. Würde man heute eine Umfrage starten, sei es nur in seinem eigenem Altenheim, würden viele der Mitarbeiter/Vorgesetzten, die Aufgaben, Ausbildungsinhalte und die umfangreichen Kompetenzen eines Ergos nur noch unzureichend oder garnicht dalegen können. Das ist schade, denn Ergos haben so einen großen Wissensschatz ( natürlich hat auch jede andere Berufsgruppe sein Wissen ).
Ergos sind wie kleine Schatztruhen, da ist kein Schloß vor , wo der Schlüssel fehlt. Die Schatztruhen haben keinen Deckel, ich wünsche mir das es mehr Menschen gibt, die hinein sehen um den Inhalt effektiv zu nutzen. Manchmal reicht ein kleiner Blick, wenn ein Ergo gerade dabei ist, die Inhalte seiner Schartztruhe anzubieten oder zu verteilen um ein Zeichen zu setzen. Denn am Ende sind es doch die Bewohner , die oft  auf der Strecke bleiben, weil die Wertvorstellungen zunehmend einen anderen Glanz und eine andere Gestalt bekommen, es sei denn man riskiert einen kleinen Blick 

Die Schatzruhe ist ein schönes Bild .... Gefällt mir gut
Ich denke, dass wir auch unserem Berufsbild etwas schuldig sind. Das kostet manchmal Energie und Nerven und vielleicht auch ein bisschen das Risiko wieder von dieser Stelle gehen zu müssen ... aber sind wir mal ehrlich: wir haben ja nicht umsonst DIESEN Beruf gewählt, und nicht umsonst ist eine Pflegekraft dies, eben aus der gleichen Motivation wie wir Ergos sind.
Ich finds einfach total schade und ätzend, dass manche Heimleitungen dann so vorgehen ....
Lasst uns zusammen unser Berufsbild schützen !!!
.. und sonst müssen wir halt doch mal ein Schloss an der Schatztruhe anbringen !!!

Liebe Grüsse

PS: Ich bin auf einen interessanten Artikel gestossen, Ergos und Demenz ... schaut mal unter
www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 25c0b.html

Der MDK schaut nicht ob wir Zielgerichtete Therapien mit Anamnese, Befund und Ziele machen. Sie überprüfen nur ob der BW an Gruppen und Einzelbeschäftigungen teilnimmt. Es ist nirgens festgelegt, dass diese Therapien auch durch einen Ergotherapeut durchzuführen sei. Es kann genauso gut einer Pflegekraft, soz. Arbeiterin oder sonst wer die Leute "Beschäftigen".
Hier besteht eigentlich der Gefahr, dass wir durch andere Berufsgruppen ausgetauscht werden können. Es ist nicht gesetzlich festgelegt das jeder Heim eine Ergo beschäftigen muss und es gibt kein roter faden was die Stellenbeschreibung betrifft. Jeder Heimleitung kann entscheiden was eine Ergo tut und was nicht!

Ich wünsche mir, dass die Ergotherapie in Altenheim mit Sandards arbeitet, mit Indikationen und mit Evaluation. Das alles soll vom MDK fest gelegt werden und auch überpüft. Dann kann keiner sagen das wir nur "Beschäftigen " oder "Spielen" . Die Kriterien der MDK richten sich auf nur auf dem Punkt: "Soziale Betreuung". Das ist schön aber wir als Ergo können mehr und sollten auch mehr ergoth. Arbeit leisten.
Die Debatte kann weiter geführt werden.
Wie können wir ein roter Faden für Altenheime in D schaffen?Wie können wir diferenziert arbeiten, wenn es nicht überprüft wird? Sind Feste und Deko unsere ergoth. Arbeit? Warum machen die KG, Logos und sogar Ergos dann ihr Arbeit so wie es gelernt haben, wenn sie mit Rezept kommen, und müssen z.b kein Faschingsparty organisieren? Ich habe in der Schule nicht gelernt wie ich ein Faschingsprogramm organisiere und durchzuführen hab. Ich hab aber wohl gelernt wie ich ein Befund machen muss , welche Ziele ich bei der Therapie verfolge und wie ich diese überpfrufen kann. Und vieles mehr aber leider keine Mensch interessiert sich in Altenheim dafür. Aber wenn ich die Pflegekräfte höre" Kannst du der BW beschäftigen?" dann denke ich mir dass es irgedwie was falsch läuft. Oder?
Liebe Grüße