Hilfe ! Bei uns ist adäquate Betreuung kaum möglich !

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22 Mai 2015 07:07 - 23 Mai 2015 09:30 #13820 von heike
Hallo Ihr Lieben,
ich benötige dringend ein paar Tipps von uch zur Strukturierung !!! Also bitte nicht nur lesen sondern auch antworten, das würde mich sehr freuen !!! :)
Seit Jan. arbeite ich in einer neu gegründeten WG mit z.Zt. 11 Bewohnern, schwer und schwerst demenziell erkrankt. Ich bin die einzige BT mit 19,5 Std., also täglich dort, im Wechsel Früh- und Spätdienst. Die andere BT arbeitet 2x wchtl. Dazu kommt eine Alltagsbegleitung und eine Küchenkraft. Die Alltagsbegleitung hat aber mittlerweile so viele Überstunden aufgebaut, dass Sie sehr oft nicht da ist, weil Sie die ÜS in Form von ÜS-frei wieder abbauen muss. Eine Bewohnerin hat starke Weglauftendenzen und ist sehr unzufrieden und ungehalten, muss ständig validiert und beschäftigt werden, sodass es kaum möglich ist, etwas anderes zu tun...Ich fühle mich verantwortlich für ALLE Bewohner, kann aber kaum jemandem gerecht werden weil man ständig damit beschäftigt ist, die Struktur dort zu stützen (essen anreichen...). Wie soll ich einen Wochenplan erstellen für diese WG bei 12 Menschen, die aufgrund Ihrer Ressourcen in mindestens zwei Gruppen geteilt werden müssten. Regelmäßige, immer wiederkehrende Angebote kommen gar nicht zustande, ein Gruppengefühl auch nicht...Ich bin ratlos...
Außerdem würde ich gern wissen, ob Ihr Sonn- und Feiertagszuschläge bekommt. Die gibt es bei uns nämlich auch scheinbar nicht denn ich habe immer das gleiche in der Lohntüte obwohl ich jeden Feiertag in letzter Zeit gearbeitet habe....
Letzte Änderung: 23 Mai 2015 09:30 von heike.

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24 Mai 2015 11:34 #13821 von Mogli
Hallo Heike,
dieses Problem ist bei dieser personellen Situation kaum lösbar. Es ist eine Katastrophe, was die Politik mit den Menschen macht, speziell hier im Osten!!! Immer mehr Menschen mit Demenz in unterschiedlichen Graden haben seit 01.01. noch mehr Anspruch auf Betreuung (Betreuungsschlüssel in Einrichtungen). Aber in der Realität sieht das so aus, dass die Betreuungskräfte immer mehr auch in der Pflege ran müssen, auch wenn sie keinerlei Ausbildung haben. Das ist bei mir nicht anders. Nur habe ich das Glück, eine Vollzeitstelle zu besetzen. Neben den Ergos im Haus habe ich dann auch die Gelegenheit, Gruppen- und Einzelangebote i. d. Betreuung anzubieten, aber oft auch spontan entscheiden muss, was entsprechend der Situation gerade geht.
Die einzige Möglichkeit ist, in deinen Arbeitsvertrag zu schauen, welche Tätigkeitsfelder dort festgelegt sind. Dann müsste man der Leitung verklickern, dass diese Aufgaben wie Waschen am Morgen, Essen anreichen, Toilettengänge etc. ja nicht dafür sind, die Menschen zu beschäftigen.
Dann könntest du so einen Wochenplan erstellen, wie du es entsprechend deiner Vorstellung machen würdest und das deinem AG vorlegen, ihn aber mit der Realität konfrontieren. Wir dürfen uns nicht mehr alles gefallen lassen!!!
Leider bekomme auch ich keine Wochenend- und Feiertags-Zuschläge, weil es meines Wissens keinen gesetzl. Zwang gibt, diese auch zu zahlen. Leider. Also müssen alle Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, der Politik den langen Finger zeigen. Aber wie? Da bin auch ich noch ratlos!! :ohmy:
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24 Mai 2015 12:03 #13822 von Mogli
Leider hat das System meine Antwort nicht gespeichert. Also noch einmal:
Bei dieser Struktur im Einsatz der Betreuungskräfte kann das nicht zufriedenstellend laufen. Sehr oft müssen die Betreuungskräfte die Arbeit der Pflegekräfte mit machen, auch wenn sie keinerlei Ausbildung haben. Morgens waschen, Essen anreichen, Toilettengänge etc. sind keine Arbeiten für Betreuungskräfte, werden aber aufgedrückt. Denn es gibt für diese zusätzlichen BKs Geld, da wird so manche Pflege(Fach)kraft "ersetzt".
Du kannst nur in deiner Tätigkeitsbeschreibung deines Vertrages nachschauen, was da festgelegt ist. Meist weicht das wesentlich ab in der Realität von dem, was man eigentlich tut. Den AG darauf hin ansprechen - das sehe ich als einzige Möglichkeit.
Leider habe ich auch festgestellt, dass das Pflegepersonal die etwas andere Arbeit der Betreuung nicht wertschätzt, sondern dass es da ein hohes Maß an Standesdünkel gibt. Das versuche ich gerade etwas zu korrigieren, indem ich doch eine qualitativ gute Betreuung anbiete, wo die Bewohner auch sagen, wie toll ihnen das gefällt. Aber an der Haltung meiner KollegInnen werde ich nichts ändern können.
Zuschläge für Sonntag und Feiertag kriege ich auch nicht, da das gesetzl. nicht zwingend ist - leider.

Leider wehren wir Mitarbeiter in den sozialen Berufen uns nicht gegen die absolut falsche Politik des Landes, vor allem hier im Osten!!! Da muss sich was ändern! Aber wie - da bin auch ich NOCH ratlos!!! :ohmy:
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24 Mai 2015 17:41 #13823 von dmaus1972
also ich werde bei meiner arbeit nicht in die pflege eingebunden, wir machen das wo man uns für eingestellt hat, für die zusätzliche Betreuung, wenn mich jemand aus der pflege bittet mal kurz zu helfen beim mobilisieren, helfe ich natürlich, das ich auch mal essen anreiche tue ich auch sonst unterstütze ich beim essen, aber eine Bewohnerin kann selber nicht mehr essen und da sie normales essen erhält und normal essen kann, mach ich das bei ihr sehr gerne.
aber wenn der MDK kommt, machen wir nur Unterstützung und angereicht wird von den pflegekräften.

und das steht auch im Arbeitsvertrag drin, und wenn diese arbeiten nicht drin stehen, kann jeder dagegen etwas sagen, dann hätten sie die Stellenbeschreibung anders schreiben müssen ;)

aber ich mache einzelbetreuung sowie auch mal eine gruppe, da wir aber genug leute sind, macht jeder mal eine gruppe in der Woche und wenn Urlaub oder krank dann auch mal zwei
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27 Mai 2015 07:50 - 27 Mai 2015 07:52 #13828 von heike
Erstmal danke für Eure Antworten :)
Eins meiner größten Probleme ist eben die Erstellung und Umsetzung eines Wochenplans DENN wie soll ich alle Bew. unter einen Hut bekommen. Es handelt sich bei der Gruppe um eine neu gegründete WG. Es gibt noch keine geordnete Struktur im Betreuungsbereich und ich weiß nicht, wie ich es, lt. Rahmenplan, anstellen soll was vernünftiges auf die Beine zu stellen. Bewegungsspiele, Sitzgymnastik, leichte Bastelangebote... könnten von 12 Bew. max. 4 umsetzen (wenn alle bereit wären mitzumachen). Die anderen Bew. sind so eingeschränkt, dass man eigentlich nur noch einen Singkreis bzw. ET anbieten kann...Dazu kommt, dass ich unterschiedliche Dienste habe (Früh, Spät...) d.h., wöchent. wiederkehrende Angebote wären schon aufgrund der unterschiedlichen Dienste nur im 14tage Rhythmus möglich. Ich kann doch nicht jeden Tag nur Singen anbieten ! Dazu kommt, dass ich bisher immer nur auf die jeweilige Situation reagieren konnte weil zu wenig Personal da ist und ich unterstützend arbeiten musste. Aber, wie gesagt, das Hauptproblem ist einen Wochenplan zu erstellen, mit wiederkehrenden Angeboten die auch umgesetzt werden können und angenommen werden. Wie regelt Ihr denn das ? Hab ich da einen Block im Kopf ?
Letzte Änderung: 27 Mai 2015 07:52 von heike.

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31 Mai 2015 08:20 #13835 von Sophia65
Hört sich so an, als ob du viel in der Pflege hilfst. Das kann natürlich nicht sein. Dafür bist du nicht zuständig. Sicher ist es schwierig Angebote zu machen, aber die Senioren sind weder gewaschen, noch waren sie auf der Toilette oder möchten noch essen. Das Dilemma ist ja, dass es ja gewollt ist, dass die Pflege durchhetzt, möglichst Unterstützung von Alltagsbegleitern erhält (laut Gröhe sind sie ja zur Entlastung der Pflege eingestellt!) und sie sind billiger. Das löst nun deine aktuellen Probleme nicht.

Die WG ist neu, das heißt für mich, dass sich alles erst finden und zurechtrücken muss.
Die Vorgaben sind ja recht eindeutig, was Gruppen betrifft, aber mal wieder am Bedarf vorbei, denn nicht jeder Mensch kann oder will an Gruppenangeboten teilnehmen, dem muss Rechnung getragen werden. Ich begründe das in der Pflegeplanung und gut ist.

Du möchteste regelmäßige Gruppenangebote machen. Regelmäßig ist auch 14tägig. Dann würde ich den Plan eben auf 2 Wochen auslegen... Außerdem:: warum musst du Früh und Spät machen? Gäbe es da nicht andere Modelle? Sicher soll regelmäßig auch ein Abendangebot sein, aber das ließe sich sicher auch anders lösen. (Beispielsweise indem du einen Tag in der Woche später anfängst und abends Spiele oder eine Art Abendcafè anbietest).

Angebote aus dem Off für dein Klientel vorzuschlage ist schwierig. Schau dich doch mal hier im Forum um, hier sind viele Ideen..

Dass du durch die Dame, die so unruhig bist, arg gebunden bist, hindert dich an deiner Arbeit, so lese ich das aus deinen Worten. Warum ist sie unruhig? Wann ist sie es nicht? Gibt es Situationen, auf die sie sich einlassen kann? Was sagen die Kollegen aus der Pflege dazu? die Angehörigen? Der Doc?

Viel Kraft und Ideen wünsche ich dir...Und berichte bitte, wie es weitergeht.

Glück ist nicht in einem ewig lachenden Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Carmen Sylva,Schriftstellerin

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02 Juli 2015 14:32 #13845 von Hammer Sabine
Na Hallo,
ich glaub da hat jemand ein Problem.
Also ich arbeite als Betreuungskraft und habe den Wochenplan selbst ausgearbeitet bei 68 BW. Es heißt ja die Senioren bekommen eine Stunde in der Woche Therapie.
(§87b). Bei uns erhält jeder BW 3x wöchentlich a 20 Minuten.
Dein Wochenplan könnte so aussehen.
Teile die BW in aktiv und passiv ein. Dass heißt: BW die fit sind nimmst du in eine Gruppe und die anderen ebenso.
Therapieangebote: Singen, Gebetskreis, Basale Stimmulation, Hand/Fuss/Rückenmassagen, Tierbilder ansehen, Bücher vorlesen auch Zeitung. Stundenbilder, Spaziergänge, Gartenaufenthalt, Bingo, Massagen mit Massagegerät, Blumen pflanzen usw.
Montag: Name des BW: Zeitungsrunde. Ist egal ob dies vormittag oder nachmittag stattfinden.
Dienstag: Namen der BW: Singstunde.
Mittwoch: Namen der BW: Gymnsastik
Donnerstag: Namen der BW: Gebetskreis
Freitag: Namen der BW: Kochen oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten
Samstag: Märchenstunde
Sonntag: Gesprächskreis.
Du kannst dir natürlich auch andere Beschäftigungsangebote einfallen lassen.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Liebe Grüße Sabine

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15 Juli 2015 22:55 #13854 von Wiwi
Bezug zu Wochenfeiertagsarbeit, schau in deinen Arbeitsvertrag, nach welchem Tarifrecht arbeitest du, und wenn du keinen Tarif angehörst zählt das allg. Arbeitsrecht . ich mußte auch vor`s Gericht und habe recht bekommen, der Arbeitgeber hatte mir ein minus bei nicht geleisteten Wochenfeiertagen gegeben und wenn ich gearbeitet habe war es nicht der tatsächliche zu bekommende Freizeitausgleich, sie tricksen wo sie können, sie pochen darauf das du nicht klagst da du deine Anwaltkosten selber bezahlen mußt, bis zur ersten Instanz braust du aber keinen Anwalt nur einen der sich in der Materie auskennt

Tschüß Wiwi

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